Magensäure pflanzlich reduzieren: Wie geht das?

Welche pflanzlichen Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie wirken sie?

Eine Reduzierung der Beschwerden bei Sodbrennen gelingt in der Regel durch Senkung der Säureausschüttung aus der Schleimhaut des Magens. Schon seit langer Zeit wird dem Saft von Kartoffeln eine heilende Wirkung bei Magenbeschwerden nachgesagt. So nutzten schon vor mehr als 100 Jahren Ärzte gepressten Kartoffelsaft in der Therapie von Magenleiden [2]. In den letzten Jahren sind einige Studien erschienen, welche die Wirksamkeit von Kartoffelsaft in der Eigenbehandlung von Sodbrennen nachweisen konnten [3]. Seitdem erfährt diese Methode unter Therapeuten wieder erhöhte Beliebtheit. Nach dem Verzehr von frischem Kartoffelsaft bewirken die darin enthaltenen Peptide eine Neutralisierung der sauren Magensekrete. Somit kann einer Überproduktion von Magensaft entgegengewirkt werden [4]. Auch Milch kann gegen Sodbrennen kurzzeitig helfen, nach der Einnahme kann es aber sogar zu verstärkten Beschwerden kommen. Dies ist bei Kartoffelsaft hingegen eher nicht zu erwarten [5]. Das Besondere an Kartoffelsaft: Auch in der Schwangerschaft spricht nichts dagegen, fertig erhältliche Präparate gegen Sodbrennen einzunehmen. Die Säfte enthalten in der Regel keinerlei Konservierungsmittel oder chemische Stoffe [5]. So lässt sich eventuell auch die Einnahme von Medikamenten vermeiden. Dazu geeignet wären zum Beispiel Kartoffelsaft Schoenenberger® 200 ml, Biotta® Kartoffelsaft 500 ml oder Alnavit® Bio Kartoffel Direktsaft 330 ml.

Außerdem kann bei Beschwerden der Saft auch selber aus frischen Kartoffeln ohne Keim und ohne grüne Stellen gepresst werden [5].
Ein weiteres pflanzliches Hilfsmittel in der Behandlung von Sodbrennen ist ein Tee aus Kamillenblüten. Durch ihren Gehalt an ätherischen Ölen wirken die Blüten dieser Heilpflanze antientzündlich an den Schleimhäuten und entkrampfend auf den Magen [6]. Zur allgemeinen Behandlung von Magenbeschwerden werden außerdem folgende Pflanzenkombinationen empfohlen: bittere Schleifenblume, Angelikawurzel, Kümmel- und Mariendistelfrüchte, Melissenblätter, Schöllkraut und Pfefferminzblätter [7]. Auch für diese pflanzlichen Mittel wurde in mehreren Studien eine Wirksamkeit bei reflux- und entzündungsbedingten Beschwerden nachgewiesen [7].

Verständlicherweise können die meisten pflanzlichen Therapiemethoden eine gezielte Behandlung mit spezifischen Magensäureblockern nicht immer ersetzen. Bestehen die Beschwerden trotz Einnahme oben genannter Mittel länger als einen Monat, sollte zur Vermeidung von Komplikationen eine ärztliche Abklärung erfolgen [2].