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Hausmittel zum Magensäure binden: Welche helfen am besten?

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Magensäure ist chemisch betrachtet Salzsäure, eine Verbindung aus Wasserstoff und Chlor (HCl). Im menschlichen Körper kommt diese Säure in verdünnter Form vor. Sie wird direkt im Magen von spezialisierten Zellen produziert und erfüllt mehrere Aufgaben. Einerseits dient die Magensäure im Rahmen des Verdauungsprozesses dazu, Proteine aufzuschließen. Andererseits wirkt das saure Milieu im Magen als Barriere für Bakterien, Viren und Parasiten. Der aggressive Magensaft erfüllt also grundlegende körperliche Funktionen und ist zwingend nötig. Nur der Magen verfügt über eine säurefeste Schutzschicht, sodass er selbst kaum Schaden nehmen kann. Die Speiseröhre ist jedoch anfällig für Säure [1]. Dieser Artikel informiert über Hausmittel zur Behandlung von Sodbrennen.


Welche Beschwerden kann Magensäure auslösen?

Wenn Magensäure auf die zarte Schleimhaut der Speiseröhre gelangt, wird das dortige Gewebe geschädigt. Eine Entzündungsreaktion mit Schmerzen ist die Folge. Das typische Symptom zurückfließenden Magensafts ist das Sodbrennen, ein Schmerz hinter dem Brustbein. Außerdem kann es zu Völlegefühl, Übelkeit und saurem Aufstoßen kommen. Normalerweise verhindert ein starker Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre das krankhafte Aufsteigen. Verschiedene Umstände wie Hormonschwankungen oder Erkrankungen des Immunsystems können jedoch zu einer Schwäche des Schließmuskels führen und den Weg für aufschießenden Magensaft frei machen [2].

Hausmittel zum Magensäure binden

Heilerde, auch Löß genannt, ist ein altes Hausmittel zum Binden von Giftstoffen im Körper. Sie kann auch in einem gewissen Maß Magensäure binden und so Sodbrennen lindern. Zum größten Teil besteht Heilerde aus den erdalkalischen Mineralien Quarz, Feldspat und Kalkspat. Diese basischen Stoffe neutralisieren den sauren Magensaft. Eine Trinklösung wird aus einem Glas Wasser oder beispielsweise Kamillentee und einem Teelöffel Heilerde zubereitet. Am besten wird diese Lösung kurz vor einer Mahlzeit eingenommen, um anschließendem Sodbrennen vorzubeugen [3]. Traditionell findet auch Backpulver zur kurzzeitigen Linderung von Sodbrennen Einsatz. Backpulver besteht chemisch betrachtet zum größten Teil aus Natriumhydrogencarbonat. Es ist als basisches Puffermittel dazu in der Lage, Säuren zu neutralisieren. Die gängige Dosierung für dieses alte Hausmittel sieht vor, einen halben Teelöffel Backpulver in einem halbvollen Glas Wasser aufzulösen und alle zwei Stunden einzunehmen. Backpulver ist als Behandlungsmethode eigentlich nicht mehr zeitgemäß, da es effektivere Alternativen in Form gut verträglicher Arzneimittel gibt. Für Kinder, Schwangere und Personen über 60 Lebensjahren sollte Backpulver zur Therapie von Sodbrennen nicht in Betracht gezogen werden. Backpulver kann bei innerlicher Anwendung zu Ungleichgewichten der Blutsalze (Elektrolyte) führen. In Einzelfallberichten wurden unerwünschte Wirkungen auch Muskelauflösungen (Rhabdomyolyse) und Bluthochdruck mit erhöhten Eiweißwerten im Urin beschrieben [4].

Bei lange anhaltendem Sodbrennen sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden, um die Einnahme verordnungspflichtiger Arzneimittel zu besprechen. Die gemachten Angaben sind gewissenhaft recherchiert, können eine genaue ärztliche Untersuchung und Beratung jedoch nicht ersetzen.