Hausmittel

Magensäure neutralisierende Lebensmittel: Welche helfen am besten?

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Die Magensäure dient dem Körper nicht nur zur Nahrungsandauung, sondern schützt auch den Magen-Darm-Trakt vor Keimen. Doch außerhalb des Magens kann die starke Salzsäure große Schäden anrichten. Betroffene klagen anfangs meist über Sodbrennen oder Magenbrennen. Treten die Beschwerden regelmäßig auf, kann sich auf Dauer eine Refluxkrankheit oder eine Ulkuskrankheit entwickeln. Selbst das Reizdarmsyndrom steht durch noch ungeklärte Mechanismen in Verbindung mit einer übermäßigen Magensäureproduktion. Die Ernährung hat hierbei einen sehr großen Einfluss und kann helfen, die überschüssige Magensäure effektiv zu neutralisieren [1].


Wie können Lebensmittel die Magensäure neutralisieren?

Im Magen werden jeden Tag durchschnittlich 2 bis 3 Liter Magensaft gebildet. Nur ein kleiner Teil davon, ungefähr 10 ml, ist Magensäure. Doch bereits diese 10 ml reichen aus, um den Magensaft auf einen pH-Wert von 1,5 anzusäuern (vor dem Essen). Zum Vergleich: Zitronensaft besitzt einen pH-Wert von 2,4 und reines Wasser ist mit einem pH-Wert von 7,0 neutral (weder sauer noch basisch) [3]. Doch wie funktioniert die Säureproduktion im Magen? Bereits der Gedanke an leckeres Essen lässt den Magen den sauren Magensaft produzieren. Sobald dann der Speisebrei in den Magen gelangt, werden dort Dehnungsrezeptoren aktiviert und die Säureproduktion wird weiter gesteigert. Zu guter Letzt gibt es spezielle Rezeptoren, die angedaute Eiweißeerkennen. Allerdings besitzt der Magen nach der Nahrungsaufnahme einen pH-Wert zwischen 2 und 4 und ist damit weniger sauer als vorher [3]. Auf den ersten Blick erscheint das widersprüchlich, aber dafür gibt es eine einfache Erklärung: Der Magen produziert zwar vermehrt Salzsäure, doch es muss bedacht werden, dass die meisten Lebensmittel puffernde Eigenschaften besitzen. Diese Pufferung entsteht dadurch, dass die gekaute Nahrung zusammen mit dem Speichel geschluckt wird und in den Magen gelangt. Dort verdünnt der nahezu neutrale Speichel die Magensäure und der geschluckte Speisebrei wird mit dem sauren Magensaft vermischt. Im Magen werden die Eiweiße aus der Nahrung vorverdaut und können die Magensäure neutralisieren. Lebensmittel, bei deren Abbau basische Stoffe entstehen, helfen ebenfalls, die Magensäure zu puffern. Wie sauer der Magensaft letztendlich wird, hängt sehr stark von den konsumierten Lebensmitteln im Einzelnen ab.

Welche Lebensmittel neutralisieren die Magensäure?

Im Allgemeinen hilft bereits eine ausgewogene und gesunde Ernährung, um die Magensäureproduktion im richtigen Maß zu halten [2]. Zu den natürlichen Lebensmitteln mit neutralisierenden Eigenschaften zählen unter anderem Apfel, Mandel, Mango, Banane, Papaya, Kohl oder Kartoffeln. Obst und Gemüse neutralisieren die Säure, indem bei ihrem Abbau basische Verbindungen gebildet werden. Reife Bananen besitzen viel Kalium, das durch seine alkalisierenden Eigenschaften die Magensäure abschwächen kann. Naturreis, Cracker, Haferflocken und Weißbrot können Salzsäure binden. Kaisernatron, in Wasser aufgelöst, kann durch seinen Inhaltsstoff Bikarbonat die Magensäure puffern. Kaugummi kauen nach dem Essen regt die Speichelproduktion an. Der Speichel wird geschluckt und verdünnt den sauren Magensaft. Doch nicht nur die Auswahl der verzehrten Lebensmittel, sondern auch ihre Menge und die Zeit, in der sie konsumiert werden, haben großen Einfluss auf die Säureproduktion. An dieser Stelle soll deshalb nochmal kurz erwähnt werden, dass die Magensäureproduktion mit der Magenfüllung zusammenhängt. Daher gilt: Lieber häufiger, aber dafür kleinere Mahlzeiten verzehren [1].