Hausmittel
Tee zum reduzieren der Magensäure: Welcher hilft am besten?
Tee ist ein Aufgussgetränk, das auf der Grundlage verschiedener Pflanzen und Pflanzenteile zubereitet wird. Eine der ursprünglichsten Varianten des Tees ist wohl der Aufguss grüner Laubblätter des Teestrauches aus der Pflanzenfamilie der Theaceae [1]. Grüner Tee und auch andere Teesorten enthalten zahlreiche sogenannte sekundäre Pflanzenheilstoffe wie zum Beispiel Flavonoide. Diese Substanzen sind antioxidativ wirksam, das heißt sie können Gewebeschädigungen entgegenwirken [2]. Dieser Artikel informiert über den Einsatz von Tee zum Reduzieren von Magensäure.
Zu viel Magensäure: Wie kommt es dazu und welche Folgen sind möglich?
Im Allgemeinen wird unter „zu viel Magensäure“ das Krankheitsbild des gastroösophagealen Refluxes mit dem Leitsymptom Sodbrennen verstanden. Tatsächlich gibt es kein Maß dafür, ob zu viel oder zu wenig Magensäure vorhanden ist. Beschwerden wie Brennen hinter dem Brustbein (Sodbrennen), saures Aufstoßen oder ein Völlegefühl entstehen durch eine Schwäche des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Egal, wie viel Magensäure im Magen ist; durch einen undichten Schließmuskel kann sie nach oben zurückfließen und Symptome verursachen. Magensäure ist aggressiv und kann außerhalb des Magens Schäden am Gewebe hinterlassen. Die Folge sind in erster Linie Schmerzen. Bei anhaltend langem Einfluss des sauren Magensaftes auf die zarte Speiseröhrenschleimhaut kann es zu tiefgreifenden Wunden kommen [3].
Tee zum Reduzieren der Magensäure
In frühen Stadien der gastroösophagealen Refluxkrankheit kann Tee zur Linderung der Symptome eingesetzt werden [4]. Allerdings reduziert Tee nicht die Menge an Magensäure. Auch die Konzentration der Magensäure durch die Zufuhr von Flüssigkeit wird nur zeitweilig vermindert. Bereits nach kurzer Zeit werden Konzentrationsschwankungen über komplexe Regelkreise im menschlichen Körper wieder ausgeglichen [5]. Ein erhöhter Füllungszustand des Magens begünstigt allenfalls noch das Aufsteigen von Magensaft in die Speiseröhre [3]. Antioxidative Wirkstoffe aus Tees können jedoch dazu beitragen, auf molekularer Ebene schädigende Einflüsse abzufangen und so Gewebeschäden entgegenzuwirken. Grüner Tee wie auch Aufgüsse ausBeifuß (Artemisia vulgaris) sind reich an den wertvollen antioxidativen Schutzstoffen [6]. Außerdem kann auch Kamillentee zur Linderung von Beschwerden im Magenbereich getrunken werden. Kamille (Matricaria chamomilla) enthält viele entzündungshemmende und gewebeberuhigende Wirkstoffe [7]. Aufgüsse können mit heißem, abgekochtem Wasser nach einigen Minuten Ziehzeit und anschließender Abkühlung auf Trinktemperatur eingenommen werden.
Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass Pfefferminztee möglicherweise Refluxbeschwerden verschlimmert. Die Inhaltsstoffe der Pfefferminze (Mentha piperita) können die Muskelspannung im Speiseröhrenschließmuskel herabsetzen und so den Weg für zurückfließende Magensäure bahnen. Pfefferminztee sollte daher bei Beschwerden wie Sodbrennen gemieden werden [8].
Wenn Tee nicht mehr weiterhilft
Bei Beschwerden, die länger als etwa eine Woche anhalten, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Nach ärztlicher Verordnung ist der Einsatz effektiver Arzneimittel möglich. In der Regel kommen Protonenpumpenhemmer (PPI) oder spezielle Antihistaminika zur Unterdrückung der Magensäureproduktion in Betracht [3].
Die gemachten Angaben sind gewissenhaft recherchiert, können eine individuelle ärztliche Beratung und Untersuchung jedoch nicht ersetzen.
Quellenangaben
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Peter Rohrsen: Der Tee. Verlag C. H. Beck, 2013, S. 10 ff.
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Harold Graham, „Green tea composition, consumption, and polyphenol chemistry”, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1614995, 03.03.2016.
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2015, S. 434 ff.
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Muhammad Randhawa, „An old dietary regimen as a new lifestyle change for Gastro esophageal reflux disease: A pilot study”,http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26408867, 03.03.2016.
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Rainer Klinke: Physiologie. Thieme Verlag, 2010, S. 433 ff.
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Lyn Patrick, „Gastroesophageal Reflux Disease (GERD): A Review of Conventional and Alternative Treatments”,http://www.altmedrev.com/publications/16/2/116.pdf, 03.03.2016.
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Janmejai Srivastava, „Chamomile, a novel and selective COX-2 inhibitor with anti-inflammatory activity”,http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2784024/, 03.03.2016.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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