Schulmedizin

Omeprazol zum Magensäure neutralisieren


Darreichungsform:
Magensaftbeständige Kapseln oder Tabletten
Verschreibungspflichtig:
Bis 20 mg rezeptfrei, größere Wirkstärken verschreibungspflichtig
Hauptwirkung:
Hemmung der Säurebildung im Magen
Wirkstoffklasse:
Protonenpumpeninhibitor (PPI) = Säureblocker
Kann bei den Beschwerden helfen:
Ja
Für Kinder geeignet:
Ja, aber eingeschränkt
Für Schwangere geeignet:
Ja, aber eingeschränkt
Für Stillende geeignet:
Ja, aber eingeschränkt

Omeprazol ist ein Protonenpumpeninhibitor (PPI), auch bekannt als Säureblocker. Omeprazol kann die Magensäure neutralisieren und dadurch Beschwerden, die durch eine Überproduktion an Säure charakterisiert sind, lindern. Dazu können Symptome wie Sodbrennen, saures Aufstoßen oder auch Magenschmerzen gehören [1].

Wann ist die Einnahme von Omeprazol bei Sodbrennen sinnvoll?

Omeprazol sollte eingenommen werden, wenn die Beschwerden durch herkömmliche Methoden wie eine Enährungumstellung nicht gelindert werden können. Nach dem Verzehr von großen oder fettreichen Portionen ist leichtes Sodbrennen nicht bedenklich. Tritt es jedoch öfter auf und geht mit starkem Brennen hinter dem Brustbein einher, sollte ein PPI eingenommen werden. Besonders Patienten, die bereits seit langem daran leiden, sollten Omeprazol einnehmen.

Wann sollte auf die Einnahme von Omeprazol verzichtet werden?

Auf Omeprazol kann verzichtet werden, wenn die Beschwerden einmalig auftreten und durch kontraproduktive Ernährungsgewohnheiten ausgelöst werden. Omeprazol sollte nicht eingenommen werden, wenn eine Unverträglichkeit gegen Omeprazol oder andere Wirkstoffe der PPI (zum Beispiel Pantoprazol oder Lansoprazol) besteht.

Wie und warum hilft Omeprazol bei Sodbrennen?

Omeprazol schützt die Schleimhäute von Magen und Speiseröhre durch eine Reduktion an Magensäure. Dadurch nimmt die Reizung durch die sauren Substanzen ab, Entzündungen können abheilen und Schmerzen werden gelindert. Omeprazol soll die Belegzelle des Magens erreichen, die für die Magensäureproduktion zuständig ist. Daher darf die Substanz nicht schon im Hohlraum des Magens umgewandelt werden. Omeprazol muss also als Vorstufe in säurefesten Tabletten oder Kapseln zugeführt werden. Nach Aufnahme im Dünndarm gelangt der Wirkstoff über das Blut zu den Belegzellen. Dort erfolgt die Aktivierung zum aktiven Wirkstoff. Die Hemmung der Säureproduktion erfolgt durch eine unwiderrufliche Hemmung der Kanäle, die die Säure in den Magen leiten [2].

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Omeprazol wird einmal täglich als Kapsel oder Tablette eingenommen. Kommt es nach 4- bis 8-wöchiger Behandlung nicht zu einer Symptomverbesserung, werden zwei Standarddosen von Omeprazol morgens und abends verabreicht. Eine weitere Dosissteigerung wirkt nicht effektiver. Omeprazol wirkt am besten, wenn es 30 bis 60 Minuten vor dem Frühstück eingenommen wird. Nach einer Standarddosis setzt die Wirkung nach 4 bis 6 Stunden ein. Der Maximaleffekt wird nach 5 bis 7 Einzeldosen erreicht [1].

Was muss bei Kindern beachtet werden?

Omeprazol ist für Kinder ab dem 1. Lebensjahr zugelassen. Bei kurzfristiger Anwendung sind Nebenwirungen selten und scheinen nicht dosisabhängig zu sein. Eine Langzeittherapie bei Kindern über Monate oder Jahre muss gut überwacht werden [3].

Was muss bei Schwangeren beachtet werden?

Es wurde keine erhöhte Fehlbildungsrate unter der Einnahme von Omeprazol beobachtet. Zur Therapie mittels Protonenpumpeninhibitoren ist das am besten untersuchte Omeprazol zu bevorzugen [4].

Was muss während dem Stillen beachtet werden?

Falls ein Protonenpumpeninhibitor während der Stillzeit erforderlicht ist, kann Omeprazol in der Stillzeit eingesetzt werden. Auffälligkeiten bei gestillten Säuglingen wurden bisher nicht berichtet und sind aufgrund des geringen Überganges in die Muttermilch auch nicht zu erwarten [4].

Welche Nebenwirkungen und Risiken gibt es bei Omeprazol?

Omeprazol ist gut verträglich, auch in höherer Dosierung und bei lang dauernder Gabe. Als häufigste Nebenwirkung berichten 1–2 % der Patienten über Beschwerden im Verdauungstrakt, sehr selten wird über Kopfschmerzen und Schwindel geklagt [2].

Welche Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen gibt es bei Omeprazol?

Zu Wechselwirkungen kann es bei bestimmten Medikamenten kommen. Omperazol sollte nicht gemeinsam mit HIV-Medikamenten (Nelfinavir) eingenommen werden [5]. Wird Clopidogrel zur Blutverdünnung genommen, sollte eine Therapie mittels Omeprazol ebenso nicht verabreicht werden [2].

Tabletten gegen Pilzinfektionen (zum Beispiel Ketokonazol), Digoxin zur Behandlung von Herzproblemen oder Diazepam zur Behandlung von Angst oder bei Epilepsie. Vorsicht ist auch geboten bei Medikamenten zur Blutverdünnung mit dem Wirkstoff Warfarin oder Tacrolimus nach Organtransplantationen [5].

Häufig gestellte Fragen

Omeprazol sollte nicht über 25 Grad gelagert werden [5].