Nicht erosive Refluxösophagitis: Symptome (Diagnose)

210 Kopf Hals Magen 01

Die nicht erosive Refluxösophagitis ist eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut ohne erkennbare Wunden des Gewebes der Speiseröhre. Die Schleimhaut ist lediglich gerötet, leicht geschwollen und schmerzhaft. Ursache für die Refluxösophagitis ist krankhaft aufsteigende Magensäure. Oft kommt es zu Beschwerden wie Luftaufstoßen zusammen mit einem brennenden oder drückenden Gefühl hinter dem Brustbein. Außerdem sind Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein, Schluckbeschwerden, saures Aufstoßen und Blähungen typische Begleiterscheinungen. Wenn die Entzündung auch die Stimmbänder im Kehlkopf betrifft, können Heiserkeit und Schmerzen beim Sprechen auftreten [1][2]. Dieser Artikel informiert detailliert über die Symptome und die Diagnose der nicht erosiven Refluxösophagitis.


Nicht erosive Refluxösophagitis
Ursache 1: Verschlussschwäche des Speiseröhrenschließmuskels
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Schmerzen hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Starke Schmerzen, blutiges Aufstoßen
Symptome

Sodbrennen ist das Leitsymptom der nicht erosiven Refluxösophagitis auf der Grundlage einer Verschlussschwäche des Speiseröhrenschließmuskels. Es zeigt sich als brennender Schmerz hinter dem Brustbein. Gehäuft tritt Sodbrennen nach üppigen, fettreichen Mahlzeiten und im Liegen auf. Ein saurer oder seifiger Geschmack sowie nächtlicher Hustenreiz können ebenfalls vorkommen. Durch die muskuläre Schwäche zwischen Magen und Speiseröhre werden auch Gase nur noch unzureichend zurückgehalten. Die Folge ist oftmals verstärktes Luftaufstoßen. Die dauernd gereizte, schmerzende Schleimhaut der Speiseröhre geht in der Regel mit einem allgemeinen Unwohlsein und Abgeschlagenheit durch eine gestörte Nachtruhe einher.

Diagnose

Die Diagnosestellung erfolgt meistens einfach auf Grundlage der Schilderung typischer Beschwerden. Eine Verschlussschwäche des Speiseröhrenschließmuskels ist die häufigste Ursache der Refluxösophagitis. Die exakte Diagnose der nicht erosiven Refluxösophagitis kann im engeren Sinne nur mit Hilfe einer Spiegelung von Speiseröhre und Magen erfolgen. Bei dieser Untersuchungsmethode wird ein Kameraobjektiv an der Spitze eines dünnen, beweglichen Schlauches über den Mund in den oberen Verdauungskanal geführt. Der Eingriff kann ambulant erfolgen. Häufig wird der Untersuchte sediert, das heißt, er wird zeitweilig medikamentös in einen Halbschlaf versetzt. Der Arzt kann Speiseröhre und Magen hochauflösend begutachten und gegebenenfalls gleich sehr kleine Gewebeproben für weitere Untersuchungen entnehmen. Neben einer kameragestützten Spiegelung kann eine Röntgen-(Barium-)Breischluck-Untersuchung zur Feststellung der muskulären Verschlussfähigkeit durchgeführt werden. Dazu trinkt der Untersuchte ein röntgendichtes Kontrastmittel und wird im Moment des Schluckens durchleuchtet. Dieses Verfahren ist zeitsparend und einfach. Jedoch hat es nur eine begrenzte Aussagekraft und führt zu einer gewissen Strahlenbelastung des Körpers (Krebsrisiko). Daher findet es eher selten Anwendung [1][2][3].

Anzeige:
Nicht erosive Refluxösophagitis
Ursache 2: Zwerchfellbruch und Gleitmagen
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Schmerzen hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Starke Schmerzen, blutiges Aufstoßen
Symptome

Die Symptome der nicht erosiven Refluxösophagitis durch einen Zwerchfellbruch oder Gleitmagen sind mit Sodbrennen, Luftaufstoßen, möglicher Übelkeit und Erbrechen die gleichen wie bei anderen Ursachen. Der Gleitmagen oder die Zwerchfellhernie können neben den Refluxbeschwerden zu weiteren Beschwerden führen. So treten zum Beispiel durch größere heruntergeschluckte Nahrungsstücke mitunter Erstickungsanfälle auf (Steakhouse-Syndrom) [1].

Diagnose

Bei der Stellung der Diagnose ist die genaue Erhebung der Krankengeschichte richtungsweisend. Zusätzlich hat neben der Spiegelung von Speiseröhre und Magen die röntgenologische Darstellung ein besonderes Gewicht. Durch eine Bariumbreischluck-Untersuchung können anatomische Besonderheiten wie ein Gleitmagen oder ein Zwerchfellbruch mit großer Genauigkeit und Sicherheit dargestellt werden [3].

Diagnose der sonstigen Ursachen

Weitere Ursachen wie eine Magenentzündung (Gastritis) können ebenfalls am sichersten und einfachsten mit Hilfe kameragestützter Untersuchungen von Magen und Speiseröhre diagnostiziert werden. Bei bakteriell bedingten Magenentzündungen, die zu einer nicht erosiven Refluxösophagitis führen, werden besondere chemische Nachweismethoden eingesetzt. Der sogenannte Kohlenstoff 13 Exhalationstest (synonym: 13C Harnstoff Atemtest oder auch C13 Atemtest) kann das häufig krankmachend Bakterium Helicobacter pylori zuverlässig nachweisen. Für diese Nachweismethode nimmt der Untersuchte ein spezielles Getränk zu sich. Im Anschluss wird die Zusammensetzung der Ausatemluft auf typische Veränderungen aufgrund des Vorhandenseins von Helicobacter pylori analysiert [4].

Nicht erosive Speiseröhrenentzündungen können auch durch Stress entstehen. Gezielte, längere Gespräche mit einem speziell geschulten Arzt und/oder Psychotherapeuten können die Diagnosestellung ermöglichen. Hinsichtlich Stress ist auch im gewissen Umfang die Möglichkeit zur Selbstdiagnose gegeben. Ein gezielt beruhigter Lebensstil mit anschließender Besserung der Beschwerden kann ein deutliches Signal sein [1].

Die gemachten Angaben sind gewissenhaft recherchiert und sollen einen Überblick zum Thema verschaffen. Sie können jedoch den Rat eines Arztes nicht ersetzen.