Ursachen

Reflux durch Rauchen

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© PantherMedia / Ivelin Radkov

Bei Rauchern kommt es zu einem häufigeren Reflux als bei Nicht-Rauchern! Dies ist eine Tatsache, die durch Studien bewiesen wurde [1]. Rauchen zählt somit zu einer der vielen Ursachen für Sodbrennen, das Hauptsymptom des Reflux. Es wird durch den Rückfluss des Magensafts in die Speiseröhre ausgelöst. Warum Rauchen diesen Vorgang verstärkt und was dagegen getan werden kann, wird im folgenden Artikel näher erläutert.


Reflux und Rauchen: Wie hängt das zusammen?

Zwischen Magen und Speiseröhre befindet sich ein Schließmuskel, der die beiden Strukturen voneinander abdichtet. Kommt es durch unterschiedliche Ursachen zu dessen Abschwächung, so kann Magensaft in die Speiseröhre zurückfließen. Dieser Vorgang wird als Reflux bezeichnet. Untersuchungen konnten zeigen, dass das Rauchen von Zigaretten einen hemmenden Einfluss auf den Verschlussdruck des Schließmuskles hat [2]. Vermehrter Reflux ist die Folge. Der verantwortliche Inhaltsstoff der Zigarette scheint das Nikotin zu sein [3]. Die Wirkung auf den Verschlussdruck zeigte sich nicht nur während des Rauchens. Es wurde bei Langzeitrauchern auch in den Zeiträumen, in denen nicht geraucht wurde, nachgewiesen [2].

Eine weitere Ursache ist das vermehrte Auftreten von Husten. Entweder als direkte Reaktion auf das Einatmen des reizenden Rauchs oder in Form eines chronischen Raucherhustens. Beim Hustenakt kommt es zu einem rasche Anstieg des Drucks im Bauchraum. Dieser Druck transportiert den Magensaft vermehrt in Richtung Speiseröhre. Das tiefe Einatmen während des Zigarettenkonsums hat eine ähnliche Auswirkung. Studien konnten einen direkten Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Reflux und tiefen Atemzügen nachweisen [2].

Durch die Inhaltsstoffe der Zigarette wird der Speichelfluss reduziert [3]. Diser reinigt im Normalfall die Speiseröhre von aufgestoßenem Magensaft. Weniger Speichel minimiert diese Reinigungsfunktion. Der Magensaft verweilt so länger in der Speiseröhre und führt zu Schäden und Schmerzen [3].

Rauchen geht außerdem oft mit anderen Gewohnheiten wie Kaffeetrinken oder Alkoholkonsum einher. All diese Genussmittel wirken sich negativ auf eine Refluxkrankheit aus.

Zigarettenkonsum hat somit auf vielfältige Weise sowohl einen direkten als auch langfristigen Einfluss auf das Auftreten von Reflux.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Es kann nicht immer klar festgestellt werden, welche Ursache für die Refluxkrankheit verantwortlich ist. Oft ist es ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Mit dem Rauchen aufzuhören, führt daher nicht immer zum erwünschten Abklingen des Sodbrennens. Da es jedoch eine von vielen Ursachen darstellt, ist es den Versuch mit Sicherheit wert. Vor allem wegen zahlreicher anderer gesundheitlicher Risiken, die mit dem Rauchen einhergehen. Es kann unter anderem zu Krebserkrankungen, Bluthochdruck oder einem Herzinfarkt beitragen. Nikotinpflaster oder -kaugummis können beim Versuch, das Rauchen aufzuhören, unterstützend wirken [4]. Diese setzen Nikotin im Körper frei und können so das Verlangen nach der nächsten Zigarette hemmen. Studienteilnehmer, die ein Nikotinpflaster benutzten, zeigten kein vermehrtes Auftreten von Sodbrennen [3].

Allgemeinmaßnahmen gegen den Reflux sind das Vermeiden von scharfen und fettigen Speisen, Alkohol, Kaffee und Schokolade. Vor dem Hinlegen sollte möglichst nicht gegessen werden. Falls Übergewicht besteht, kann eine Gewichtsreduktion zu einer deutlichen Symptomlinderung führen. Das Anheben des Kopfteils von der Matratze und das Tragen von weiter bequemer Kleidung um den Bauch, sind weitere Maßnahmen, die Abhilfe leisten können.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Gelegentliches Sodbrennen ist kein Grund zur Sorge. Ein langanhaltender Reflux, der nicht auf die oben genannten Allgemeinmaßnahmen anspricht, sollte jedoch immer einem Arzt vorgestellt werden. Weiterer Gründe für einen Arztbesuch sind ein chronischer Husten oder Beimengung von Blut im Hustensekret. Tritt das Sodbrennen in Verbindung mit Gewichtsverlust oder Schluckbeschwerden auf, so muss nach der Ursache gesucht werden.