Ursachen

Reflux durch Ösophagitis?

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Eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagitis) kann durch viele Erkrankungen hervorgerufen werden. Die häufigste Ursache ist der Rückfluss (Reflux) von Magensäure. Diese Erkrankung wird als Refluxösophagitis bezeichnet. Hierbei leiden 75 % der Patienten an Sodbrennen [1].


Sodbrennen und Ösophagitis: Wie hängt das zusammen?

Eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagitis) hat unterschiedliche Ursachen. Das Verschlucken von Säuren oder Laugen kann die Schleimhaut verletzen. Auch Viren oder Pilze können eine Entzündung herbeiführen. Dabei ist besonders die Soorösophagitis zu nennen, die durch den Candida-Pilz entsteht.

Am häufigsten wird die Ösophagitis durch den Rückfluss von Magensäure (Reflux) hervorgerufen. Dabei fließt der saure Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. Beim gesunden Menschen wird der Rückfluss durch verschiedene Mechanismen verhindert. Am wichtigsten ist dabei der funktionierende Verschluss des unteren Speiseröhrenschließmuskels (unterer Ösophagussphinkter). Wirkt dieser Verschluss nicht mehr zuverlässig, kommt es zum Rückfluss der Magensäure. Ein Grund für die mangelnde Verschlussfähigkeit ist beispielsweise ein Eingeweidebruch des Zwerchfells (Hiatushernie) [1][2].

Bei einer Hiatushernie treten Teile des Magens durch das Zwerchfell in den Brustraum und verursachen dadurch Beschwerden. Die häufigste Form hierbei ist die Gleithernie des oberen Magenanteils. Sie kommt häufig bei Personen über 50 Jahren vor und ist meistens symptomfrei. Wenn Symptome auftreten, können diese von Völlegefühl und Druckschmerzen in der Herzgegend bis zum Aufstoßen und Sodbrennen reichen. Verstärkt werden die Beschwerden oftmals beim Liegen, nach den Mahlzeiten oder beim Bücken [1][3].

Genussmittel wie Kaffee, Alkohol, Nikotin, scharfes Essen, Zitrusfrüchte oder Medikamente können ebenfalls durch die Schädigung der Schleimhaut zu einem Rückfluss und zu einer Entzündung führen [2][3].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Die Beschwerden bei einer Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagitis) können je nach Ursache unterschiedlich gelindert werden.

Durch das Meiden von magensäurelockenden Substanzen wie Kaffee, Alkohol, scharfen Speisen oder Nikotin kann oft eine Besserung erziel werden. Die Umstellung von zwei oder drei großen Mahlzeiten am Tag auf mehrere kleine Portionen kann Beschwerden vorbeugen. Ebenso kann sich eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht positiv auswirken. Tritt der Rückfluss bevorzugt abends und nachts auf, sollte an eine erhöhte Schlafposition gedacht werden.

Wenn die Ursache des Rückflusses in einer Verschlussunfähigkeit des Speiseröhrenmuskels liegt, so kann der Einsatz von muskeltonussteigernden Medikamenten (Prokinetika) Erleichterung schaffen. Auch kann der Arzt säureblockende Medikamente (Protonenpumpenhemmer) verordnen [1][2][3]. Diese Medikamente müssen vom Arzt nach einer eingehenden Untersuchung verschrieben werden.

Ist ein Zwerchfellbruch (Hernie) die Ursache, sollte eine Operation erwogen werden.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Durch eine länger anhaltende Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut können Veränderungen im Aufbau der Schleimhaut auftreten (Barrett-Syndrom). Diese Veränderungen werden als Vorstufe einer Krebserkrankung (Präkanzerose) eingestuft. Deswegen ist eine regelmäßige Kontrolle der Schleimhaut beim Arzt sehr wichtig.

Durch das Aufstoßen kann es auch zum Einatmen von Flüssigkeit und dann zu einer Lungenentzündung kommen (Aspirationspneumonie).

Mit einer massiven chronischen Entzündung kann ein Einriss der Speiseröhrenschleimhaut einhergehen. Diese Einrisse (Mallory-Weiss-Syndrom, Boerhaave-Syndrom) gehen mit starkem Blutverlust einher und sind als sehr gefährlich anzusehen. Sie treten vermehrt bei Alkoholikern auf [1][2][3].