Hausmittel

Apfel gegen Sodbrennen

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"An apple a day keeps the doctor away" ist ein bekanntes Sprichwort, das die gesundheitsfördernde Wirkung des Apfels hervorhebt. Dass der Apfel ein wahrer Alleskönner in Sachen Gesundheit ist, konnten Forscher in verschiedenen Studien nachweisen. Der regelmäßige Verzehr von Äpfeln senkt nicht nur die Blutfette und verringert zusätzlich das Risiko, an kognitiven Einschränkungen im Alter zu erkranken [1], sondern eignet sich auch zur Beschwerdelinderung bei Sodbrennen [2]. Warum das Essen von Äpfeln bei Sodbrennen helfen kann und was beim Verzehr zu beachten ist, wird im folgenden Artikel genauer erläutert.


Wie und warum hilft Apfel gegen Sodbrennen?

Äpfel enthalten neben zahlreichen Vitaminen auch Pektine. Hierbei handelt es sich um pflanzliche Kohlenhydrate (Zuckerverbindungen), die zu den Ballaststoffen gezählt werden. Ballaststoffe sind mehr oder weniger unverdauliche pflanzliche Nahrungsbestandteile, welche die Verdauung fördern und zur Regulierung der Fett- und Zuckerkonzentration im Blut beitragen. Der Pektingehalt eines Apfels beträgt zwischen 1 und 1,5%.

Diese Zuckerverbindungen setzen sich aus einzelnen Ketten zusammen, die in Anwesenheit einer Säure ein gelartiges Netz bilden. Dieses Prinzip wird beispielsweise auch zur Herstellung von Marmelade genutzt (Geliervorgang). Die Säure verändert hierbei das Bindungsverhalten der einzelnen Zuckermoleküle und sorgt für die Bildung sogenannter Wasserstoffbrücken (Quervernetzungen). Dadurch gewinnt das gelartige Netz an Stabilität. Je höher der Zuckeranteil ist, desto fester wird das Gel [3].

Der Magensaft besteht zu einem großen Teil aus Salzsäure, die von sogenannten Belegzellen in der Magenschleimhaut gebildet wird. Sie denaturiert (zerbricht) Proteine (Eiweiße) aus der Nahrung. Gleichzeitig tötet sie mit der Nahrung aufgenommene Krankheitserreger. Gelangen Pektine in den Magen, bilden sie unter der Säureeinwirkung eine Gelschicht, die säurebedingte Schleimhautreizungen und die hiermit verbundenen typischen brennenden Schmerzen verhindert. Dies führt folglich zu einer Beschwerdelinderung bei Sodbrennen.

Heutzutage werden diverse Arzneimittel hergestellt, die von diesem Effekt Gebrauch machen. Ihre Wirksamkeit konnte in verschiedenen Studien nachgewiesen werden [2].

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Experten raten, zur Therapie bei Sodbrennen stündlich einen halben Apfel zu verzehren. Vorzugsweise sollte dabei auf grüne Äpfel zurückgegriffen werden, da sie einen höheren Pektingehalt aufweisen [4].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Besonders Allergiker sollten beim Verzehr von Äpfeln vorsichtig sein, da es zu einer allergischen Reaktion kommen kann, die sich durch Kribbeln und Brennen im Mund bemerkbar macht und gegebenenfalls mit Atemnot einhergehen kann. Hiervon sind vor allem Menschen mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Kernfrüchten betroffen, die klassischerweise mit einer Allergie gegen Baumpollen und Gräsern in Verbindung steht [5].

Darüber hinaus sollten Diabetiker auf ein alternatives Mittel ausweichen, da der stündliche Verzehr von Äpfeln zu gefährlichen Entgleisungen des Blutzuckers führen kann [6].

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass langanhaltendes Sodbrennen zu Schleimhautveränderungen in der Speiseröhre führen kann. Hierbei handelt es sich beispielweise um entzündliche Schleimhautdefekte (ulzerative Ösophagitis) oder auch Einengungen in der Speiseröhre (Stenosen). Ein Anzeichen hierfür können zunehmende Beschwerden wie Aufstoßen oder Brennen in der Speiseröhre sein. In diesem Fall ist es ratsam, auf eine Selbsttherapie zu verzichten und einen Arzt aufzusuchen [7].



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