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Basische Lebensmittel gegen Sodbrennen: Welche helfen am besten?

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In Deutschland leiden viele Menschen unter Sodbrennen, ungefähr ein Viertel der Bevölkerung ist davon betroffen. In der Säureforschung weiß man schon lange, dass viele Beschwerden in Verbindung mit einem gestörten Säure-Basen-Haushalt stehen können. Dazu zählt unter anderem auch Sodbrennen. Es ist wichtig, die Ursache zu behandeln. Behandelt man Sodbrenen nur mit synthetischen Anti-Säure-Medikamenten, wird sich die eigentliche Übersäuerung nicht auflösen [5]. In diesem Artikel wird erläutert, welche Lebensmittel vorrangig gegessen werden sollten.


Welche Lebensmittel helfen bei Sodbrennen?

Der Körper funktioniert am besten, wenn alle biochemischen Prozesse im richtigen Milieu ablaufen. Eine Voraussetzung dafür ist die Balance im Säure-Basen-Haushalt. Die beste Möglichkeit, dies zu erreichen, ist eine basenreiche Ernährung. Damit werden Basenreserven im Körper angelegt, die überschüssigen Säuren direkt von den Basen abgefangen und aus dem Körper ausgeschieden, ohne ihn zu belasten [5]. Die Basenwertigkeit der Lebensmittel hängt wesentlich von den Anbaubedingungen, der Bodenqualität, dem Erntezeitpunkt und der Lagerung ab. Das ist der Grund, warum am Baum oder Strauch reif geerntete Früchte von hoher Basenqualität sind. Unreife Früchte dagegen sind sauer. Aber auch die Zubereitung in der Küche spielt eine große Rolle. Dämpft man Lebensmittel oder verarbeitet man sie schonend, ist das günstiger als ein langes Kochen, Panieren oder Frittieren. Bei diesen Zubereitungsarten gehen viele Mineralstoffe verloren [1].

Man kann für jedes Lebensmittel den spezifischen Säure- oder Basenwert mit einer Formel berechnen. Man nennt diesen Wert den „PRAL (Potential Renal Acid Load) Index“, das bedeutet potentielle Säurebelastung für die Nieren. Bei dieser Formel werden die zwei wichtigsten Faktoren der Säurebildung, nämlich Eiweiße und Phosphorverbindungen gegen basenbildende Mineralien aufgerechnet. Das Ergebnis ist eine Zahl, die negativ für basenbildende Lebensmittel ist und positiv für säurebildende Lebensmittel [2].

Stark basische Lebensmittel:

Gemüse: Karotten, Topinambur, Petersilienwurzel, Pastinaken, Sellerie, Fenchel, Weißkohl, Wirsing, Mangold, Blumenkohl, Grünkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Spinat, Rote Bete, Auberginen, Zucchini, Kürbis, Tomaten, Radieschen, Rettich, Artischocke, Meerrettich

Salat: Salat mit Bitterstoffen wie Radicchio, Chicorée, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat, Rucola, frische Sprossen

Kräuter und Gewürze: Petersilie, Dill, Schnittlauch, Lorbeer, Majoran, Estragon, Thymian, Oregano, Basilikum, Bärlauch, Brunnenkresse, Wildkräuter, Ingwer, Nelken, Muskatnuss, Kurkuma, Chili, Galgant, Vanille, Zimt

Kartoffeln und Hülsenfrüchte: Pellkartoffeln, Bircher-Kartoffeln, Salzkartoffeln, grüne Bohnen

Obst: frisches, reifes Obst wie zum Beispiel Äpfel, Birnen, Brombeeren, Ananas, Aprikosen, Bananen, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Pfirsiche, Stachelbeeren, Sanddorn, Trauben, Datteln, Feigen

Sojaprodukte: Sojamehl, Sojabrot, Sojabohnen

Süßes und Nüsse: Rosinen, Maronen, Melasse (Zuckersirup), Mandeln, Mandelmus, Haselnüsse, Sesam

Getränke: Tee, zum Beispiel Fenchel, Kümmel, Anis, Lindenblüten, Schafgarbe, Salbei, Melisse, Pfefferminze; frische Gemüse- und Obstsäfte wie Möhrensaft, Tomatensaft, Apfelsaft, Brombeersaft, Himbeersaft, Mineralwasser mit Hydrogencarbonat, Heimwässer mit hohem Anteil an Kalzium [1]

Schwach basische oder neutrale Lebensmittel:

Gemüse: Brokkoli, Spargel, Zwiebeln, Oliven, Lauch, Paprikaschoten, Pilze, Schwarzwurzeln, Gurken

Salat: Eisbergsalat

Kartoffeln und Hülsenfrüchte: Bratkartoffeln (in Öl gebraten), weiße Bohnen, Erbsen

Obst: Heidelbeeren, Wassermelonen, Zitronen, Limonen, Orangen, Grapefruit

Milchprodukte, Sojaprodukte: Molke, Kefir, Buttermilch, Naturjoghurt, Frischkäse, Butter, Tofu, Sojamilch

Süßes: selbst gemachte Früchtemarmelade, Honig, Früchteeis (selbst gemacht)

Getreide, Koch- und Backzutaten, Öle, Essig: Hirsemehl, Buchweizenmehl, Buchweizengrütze, Agar-Agar, Leinöl, Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Apfelessig, Balsamico

Getränke: grüner Tee, Kräutertee, Früchtetee (selbst gemisch), Kirschsaft, Ananassaft, Grapefruitsaft, Orangensaft, stilles Wasser, Kakao, Pils, Wein (trocken) [1]

Mit Ausnahme der Linsen sind ziemlich alle Gemüsesorten, Obstsorten und Kräuter stark basenbildend. Daher sollte versucht werden, mit diesen Nahrungsmittel den Hauptteil der Ernährung zu erfüllen. Das heißt, dass die Ernährungspyramide, bei der Kohlenhydrate den größten Teil ausmachen, ausgedient hat. Man weiß, dass Gemüse das gesündeste Nahrungsmittel ist. Aufgrund des hohen Zuckeranteils sollte Obst in einem gesunden Maß gegessen werden. Getrocknete Früchte bilden eine gute Alternative zu Süßigkeiten. Sie sind ein guter Basenspender, aber aufgrund des hohen Zuckeranteils sollten sie nicht pausenlos gegessen werden. Getreide ist vorwiegend säurebildend, besitzt aber viele gesundheitliche Vorteile wie einen
hohen Anteil an Ballaststoffen und Vitaminen. Aufgrund der Säurebildung im Körper sollte Getreide immer mit basenbildenden Stoffen wie Gemüse
kombiniert werden [2].

Noch etwas Grundsätzliches: Nicht nur basisches Essen, sondern auch viele saure Lebensmittel besitzen wertvolle Inhaltsstoffe und
Spurenelemente. Das Verhältnis von Säuren und Basen ist vorrangig zu beachten. Nimmt man 80 % basische und 20 % saure Lebensmittel zu sich, unterstützt man das Säure-Basen-Gleichgewicht und beugt Sodbrennen vor [4].



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