Hausmittel

Bullrich Salz gegen Sodbrennen

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„Gegen Sodbrennen jedenfalls, nimmt man einfach Bullrich-Salz“. Als eines der ältesten Markenartikel Deutschlands, macht sich das Bullrich-Salz mit Sprüchen wie diesem seit Jahrzehnten einen Namen [1]. Herr Bullrich, Pharmazeut und Wissenschaftler, entdeckte im Jahre 1827, dass das Salz Natriumhydrogencarbonat bei Sodbrennen gute Wirkung erzielte [1]. Seitdem wird es unter dem Namen „Bullrich-Salz“ vermarktet. „Kaiser Natron, Speisenatron oder Backsoda“ sind andere Namen desselben Wirkstoffes [2]. Wie und warum Bullrich-Salz gegen Sodbrennen wirkt und was bei der Einnahme beachtet werden muss, wird im folgenden Artikel erläutert.


Wie und warum hilft Bullrich-Salz gegen Sodbrennen?

Sodbrennen beschreibt einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein. Es entsteht, wenn Magensaft in Richtung Speiseröhre zurückfließt und dort zu einer Reizung der Schleimhaut führt. Um Nahrung zu verdauen und Keime abzutöten, herrscht im Magen ein sehr saures Milieu. Der Magen schützt sich vor der eigenen produzierten Säure durch eine Schleimschicht. Die Speiseröhre verfügt nicht über einen solchen Schutzmechanismus; die Säure führt daher in der Speiseröhre zu Reizungen und Schäden. Die meisten Hausmittel und schulmedizinischen Medikamente, die bei diesem Beschwerdebild angewendet werden, verhindern leider nicht den eigentlichen Rückfluss (Reflux). Ziel der verschiedenen Mittel ist es, den Magensaft weniger aggressiv für die Speiseröhrenschleimhaut zu machen. Dies ist auch das Wirkprinzip des Bullrich-Salzes Natriumhydrogencarbonat (kurz: Natron). Wird es über den Mund aufgenommen, so führt es im Magen als basisches Salz, unter Bildung von Kohlenstoffdioxid, zur Neutralisierung der Magensäure [2]. Kommt es zu Refluxepisoden, so ist der Magensaft durch den reduzierten Säuregehalt nun weniger schädlich für die Schleimhaut der Speiseröhre. Ergebnis ist eine geringere Reizung des Gewebes und somit weniger Beschwerden.

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Bullrich-Salz wird in Form von Tabletten oder Pulver verkauft. Dabei enthält eine Tablette 850 mg Natron; weitere Bestandteile sind Kalk und Maisstärke [3]. Bullrich-Salz wird je nach Bedarf und nicht nach einem festen Schema angewendet. Täglich sollten jedoch nicht mehr als 4 Tabletten (entspricht 3400 mg Natriumhydrogencarbonat) eingenommen werden [3].

Falls das Salz in Pulverform angewendet wird, so kann bei Bedarf ein, der Packung beiliegender Messlöffel (entspricht 1 g) Pulver in Wasser aufgelöst und schluckweise getrunken werden [4]. Eine Gesamtmenge von 3 Messlöffeln Pulver (entspricht 3 g) täglich soll dabei nicht überschritten werden [4].

Es gilt zu beachten, dass Schwangere und Kinder unter 12 Jahren Bullrich-Salz nicht einnehmen sollen [3]. Für diese Patientengruppe liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor, die zeigen, dass das Salz unbedenklich eingenommen werden kann. Auch Menschen, die auf eine natriumarme Diät angewiesen sind oder Störungen im Säuren-Basen- oder Kaliumhaushalt aufweisen, sollten Bullrich-Salz nicht einnehmen [4]. Da die Anwendung von Bullrich-Salz zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen kann, sollte zwischen der Einnahme des Salzes und der von anderen Medikamenten ein Abstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden [4]. Außerdem darf das Salz nach übermäßiger Aufnahme von Nahrung oder kohlensäurehaltigen Getränken nicht verwendet werden [4]! Die Einnahme des Salzes sollte im Zweifel immer mit dem betreuenden Arzt abgesprochen werden.

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Prinzipiell handelt es sich bei Bullrich-Salz um ein sanftes Arzneimittel, das bei richtiger Dosierung und Anwendung zu keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen führt. Häufig kann es jedoch durch die Bildung von Kohlenstoffdioxid (s. o.) im Magen zu Begleiterscheinungen wie einem Völlegefühl und Aufstoßen kommen [3]. Bei langer Einnahme kann Bullrich-Salz die Entstehung von Nierensteinen begünstigen; die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist jedoch nicht bekannt [3].

Bei einer Überdosierung des Salzes kann es zu Symptomen wie Muskelschwäche, Abgeschlagenheit und einer flachen Atmung kommen [3]. In diesem Fall ist eine sofortige ärztliche Abklärung nötig



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