Hausmittel

Rezepte bei Sodbrennen: Welche helfen am besten?

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Rezepte bei Sodbrennen folgen meist demselben Prinzip: der Vermeidung und Reduktion von auslösenden Faktoren. Hier spielt neben den einzelnen Lebensmitteln auch deren Zubereitung eine entscheidende Rolle. Die Ursachen für Sodbrennen können je nach Verträglichkeit von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Daher sollte der Speisesplan entsprechend angepasst werden. Im Folgenden werden die wichtigsten Grundsätze, Zubereitungsempfehlungen und Tipps zusammengefasst.


Grundsätzliches zur Ernährung bei Sodbrennen

Zwei grundlegende Mechanismen sind meist für die Entstehung des Sodbrennens verantwortlich. Zum einen die Schwächung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre, wodurch nach der Nahrungsaufnahme Magensäure in die Speiseröhre gelangen kann. Zum anderen besteht oft (auch zusätzlich) eine ernährungsbedingt erhöhte Produktion von Magensäure.

Mit der Wahl geeigneter Lebensmittel können sowohl die Muskulatur des Schließmuskels gestärkt als auch die Produktion von Magensäure vermindert werden. Hierzu gehört eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Eiweiß zur Stärkung der Muskulatur des Schließmuskels. Im Gegenzug dazu aber sollte auf wenig Fett und die Vermeidung stark zuckerhaltiger Nahrungsmittel geachtet werden.
Auch empfiehlt es sich, die Mahlzeiten in kleinen Portionen über den Tag zu verteilen, statt einzelne, große Mengen zu sich zu nehmen. Langsames Essen und gutes Kauen entlastet die Verdauung und ist daher ebenfalls zu empfehlen. Mahlzeiten am späten Abend können nächtliches Sodbrennen auslösen und fördern. Der Konsum von Alkohol und Nikotin wirkt sich ebenfalls negativ auf die Muskulatur und Magensäureproduktion aus [1].

Suppen & Eintöpfe

Leicht verdaulich und wenig belastend gelten Suppen als ideale Ernährung bei Sodbrennen. Kartoffelsuppen sind besonders gut geeignet, da die Kartoffelstärke überschüssige Magensäure binden kann. Auch klare Suppen, wie zum Beispiel die klassische Hühnersuppe oder Rindersuppe (mit Gemüse und Nudeln), sind besonders gut verträglich. Zu vermeiden sind allerdings schwere und fettreiche Sahne- und Cremesuppen [1][2].

Fleisch & Fisch

Als Eiweißlieferanten sind diese besonders wichtig für die Stärkung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre. Entscheidend ist hier allerdings die Zubereitung. Paniertes und scharf angebratenes Fleisch sollte gemieden werden, auch Würste und Wurstwaren wie beispielsweise Bratwurst, Debreziner, Salami oder Leberwurst. Diese enthalten oft viel Fett, Zusatzstoffe (z. B. Natriumnitrit als Konservierungsstoff) und Gewürze, welche die Magensäureproduktion erhöhen können.

Magere Gerichte wie Tafelspitz oder Hühnchenbrust hingegen eignen sich sehr gut. Dies gilt ebenso für Fischgerichte. Hier empfiehlt sich z. B. Lachs oder Forelle in Folie mit wenig (salzarmer) Kräuterbutter.Geräucherter Fisch kann in Maßen genossen werden, allerdings unter Ausschluss fettreicher Sorten wie Aal oder Makrele [1][2].

Obst & Gemüse

Einige Obstsorten enthalten einen hohen Anteil an Fruchtsäuren wie etwa Zitrusfrüchte, Kiwi, Sauerkirschen, Ananas, welche die Säurebelastung zusätzlich erhöhen würden. Daher eignet sich besonders säurearmes Obst wie Bananen, Mango, Papaya, Erdbeeren, Wassermelone, Pfirsiche, Aprikosen oder Pflaumen. Äpfel enthalten sortenabhängig mehr oder weniger Säure.

Bei der Wahl des Gemüses sollte ebenfalls auf saure und reizende Sorten verzichtet werden, hierzu gehören Sauerkraut, Zwiebelgemüse (z. B. Lauch und Porree), Knoblauch und Meerrettich. Hülsenfrüchte enthalten zwar viel Eiweiß, durch deren lange Verdauungszeit erhöht sich aber die Säureproduktion.

Die Zubereitung von Gemüse sollte möglichst fettarm durch Kochen oder Dämpfen erfolgen, beispielsweise als Karotten-Zucchini-Gemüse,
Gemüsereis mit Erbsen oder Pellkartoffeln [1][2].

Milch & Milchprodukte

Durch den Fettgehalt gelten Milch und Milchprodukte auch als Auslöser für Sodbrennen. Bei guter Verträglichkeit können aber fettreduzierte Varianten von Milch und Joghurt verwendet werden (1,5 % Fett). Schmand, Crème fraîche und Sahneprodukte sind nicht geeignet, ebenso fettreiche Käsesorten wie Mozzarella oder Mascarpone. Weniger Fett enthalten Harzer Käse oder körniger Frischkäse [2][3].

Brot & Teigwaren

Gut verträglich sind fein geschrotetes Vollkornbrot und -brötchen, Knäckebrot und Zwieback. Als kleine Mahlzeit wäre zum Beispiel eine Scheibe Vollkornbrot mit körnigem Frischkäse und Gurkenscheiben geeignet. Ofenfrisches Weißbrot und helle Brotsorten enthalten oft mehr Fett, ebenso Blätterteigwaren (z. B. Plundertaschen oder Crossaints), Cremetoren, Butterkuchen und Kekse. Vollkornprodukte mit grob geschrotetem Korn verweilen (wie Hülsenfrüchte) länger im Magen und regen die Säureproduktion zusätzlich an [1][2].



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