Hausmittel

Was trinken bei Sodbrennen?

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Sodbrennen beschreibt eine schmerzhafte Empfindung hinter dem Brustbein, welche durch eine Reizung der Speiseröhrenschleimhaut ausgelöst wird. Die Reizung wird durch den Rückfluss (Reflux) von aggressivem Magensaft verursacht. Bestimmte Getränke können die Beschwerden verschlechtern, während andere zur Symptomlinderung beitragen können. Der folgende Artikel bietet hilfreiche Informationen zu diesem Thema an.


Wie beeinflussen Getränke Sodbrennen?

Da die Schleimhaut der Speiseröhre über keine Schutzmechanismen gegen die Magensäure verfügt, versucht der Körper im Normalfall die Magensäure an „ihrem Platz“, dem Magen, zu halten. Dies wird vor allem durch einen Schließmuskel am unteren Ende der Speiseröhre gewährleistet. Manche Getränke können die Aktivität dieses Muskels reduzieren und somit zu vermehrten Refluxbeschwerden führen. Andere Getränke beeinflussen die Säureproduktion des Magens. Ist der Anteil der Magensäure erhöht, so wirkt sich der Magensaft auf die Schleimhaut besonders schädlich aus. Besteht eine Entzündung in der Speiseröhre, so können bestimmte Getränke die bereits geschädigte Schleimhaut direkt reizen. Die Eigenbewegung der Speiseröhre ist ein wichtiger Mechanismus, zurückgelaufenen Magensaft in den Magen zurückzutransportieren. Getränke können auch diesen Prozess beeinflussen.

Welche Getränke sollten bei Sodbrennen vermieden werden?

Alkohol vermindert den Verschlussdruck des Schließmuskels, regt die Säureproduktion an, verursacht Störungen in der Bewegung der Speiseröhre und kann gleichzeitig eine bereits geschädigte Schleimhaut reizen [1][2]. Dabei wird vor allem von hochprozentigem Alkohol (z. B. Wodka, Whiskey, Gin) abgeraten[3]. Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke haben den Ruf, die Magensäureproduktion zu steigern [1][4]. Die Wirkung des Kaffees kann dabei je nach Röst- und Entkoffeinierungsverfahren unterschiedlich sein [5]. Säurehaltige Getränke, wie Obstsäfte aus Zitrusfrüchten (z.B. Orangen-, Grapefruit- oder Zitronensaft), Wein und Tomatensaft sollten von Patienten gemieden werden, die zu Sodbrennen neigen [3]. Kohlensäurehaltige Getränke führen zu Luftaufstoßen und füllen den Magen. Dies übt Druck auf den Verschlussmechanismus aus und kann ihn damit zusätzlich belasten. Bei jedem Luftaufstoßen kommt es zur Öffnung des Schließmuskels, und begünstigt somit einen Rückfluss von Magensaft.

Pfefferminze ist bekannt dafür, den Druck des Schließmuskels herabzusetzen; auch von Pfefferminztee ist daher abzuraten [3]. Sehr kalte Getränke verlangsamen den Rücktransport von Magensaft aus der Speiseröhre Richtung Magen, wodurch die Symptomatik verstärkt werden kann [2]. Auch extrem heiße Getränke sind zu vermeiden, da diese die Schleimhaut schädigen können [2].

Welche Getränke sind bei Sodbrennen empfehlenswert?

Der Griff zu einem Glas Wasser ohne Kohlensäuregehalt oder eine Tasse ungesüßter Kräutertee ist bei Sodbrennen immer richtig. Mit dem Schluckakt kann aufgestoßener Magensaft in den Magen zurücktransportiert werden. Außerdem wird damit die Magensäure verdünnt und ihre schädigende Wirkung vermindert[6]. Im Normalfall übernimmt der Speichel diese Aufgabe. Ist der Mechanismus überfordert, kann Trinken nachhelfen.

Ein alt bewährtes Hausmittel bei Sodbrennen ist ein Glas Milch. Milch besitzt einen neutralisierenden Effekt auf den sauren Speisebrei [6]. Geht das Sodbrennen mit einem Gefühl von „Geblähtsein“ einher, können Kräutertees hilfreich sein. Durch die Reduktion von Blähungen nimmt der Druck im Bauchraum, und somit auch der Druck auf den Schließmuskel ab. Tee aus folgenden Kräutern wird bei Blähungen empfohlen: Anis, Fenchel, Kamille und Kümmel [7]. Ein Völlegefühl kann mit Tee aus Ingwerwurzel, Schafgarbenkraut oder Angelikawurzel gemildert werden [7].

Allgemeine Tipps

Bei allen genannten Getränken ist auf die individuelle Verträglichkeit zu achten. Während manche Getränke von einer Person gut vertragen werden, lösen sie bei anderen Menschen Sodbrennen aus und umgekehrt. Allgemein ist es empfehlenswert zu den Mahlzeiten nichts zu trinken, da dies den Magen zusätzlich füllt und somit zu mehr Druck auf den Schließmuskel führt [8].



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