Behandlung

Sodbrennen im Hals – was hilft?

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Sodbrennen wird durch den Rückfluss (Reflux) von saurem Magensaft in die Speiseröhre ausgelöst. Dieses brennende Gefühl kann bis in den Hals aufsteigen und saures Aufstoßen verursachen. Ursache ist eine erhöhte Magensäureproduktion und ein zu niedriger Spannungszustand des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Nachfolgend werden allgemeine Maßnahmen, aber auch alternativmedizinische und schulmedizinische Behandlungsmöglichkeiten erläutert. Es werden Informationen zu ärztlichen Behandlungen und den Risiken von Sodbrennen im Hals gegeben.


Was sollte allgemein beachtet werden?

Um Sodbrennen im Hals zu lindern, gilt es magenschonend zu essen, um Reflux vorzubeugen. Fünf kleinere Mahlzeiten eignen sich besser als drei große. Der Grund liegt darin, dass große Portionen zum Verdauen mehr Magensäure benötigen. Übergewicht kann durch eine Druckerhöhung im Bauchraum den Rückfluss verstärken. Zur Linderung der Beschwerdung empfiehlt sich, eine Reduktion des Körpergewichtes auf Normalgewicht anzustreben. Um einem erhöhten Druck im Bauch ebenfalls entgegenzuwirken, kann lockere und weite Kleidung getragen werden. Es sollte langsam und gründlich gekaut werden [11][16].

Eine Ursache für Reflux liegt meist in der falschen Ernährung, die zum Großteil aus sauren Lebensmittel besteht. Damit wird die Säure-Basen-Balance gestört und trägt zum Reflux und einem niedrigen Spannungszustand des Schließmuskels bei. Für eine Ernährung im Säure-Basen-Gleichgewicht müssen viermal so viele Basenspender wie Säurebildner verzehrt werden. Damit besitzt der Körper die Fähigkeit zur Neutralisation überschüssiger Säuren. Die besten Basenspender sind Gemüse und Obst. Aber auch Salat, Kartoffeln und Kräuter erhöhen die Basenreserve im Körper. Verzichtet werden sollte auf Milchprodukte, Fleisch, Wurstwaren, Fisch, Meeresfrüchte, Süßigkeiten, Fertig- und Backwaren. Abends sollte Rohkost vermieden werden, Gemüsesuppen und Gemüsegerichte eignen sich nach 16.00 Uhr besser. Mittags ist ein frischer Salat mit kalt gepressten Ölen empfehlenswert. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 2 bis 3 Litern soll geachtet werden, um die Säureausscheidung über die Nieren zu erhöhen. Geeignet sind kalzium- und magnesiumreiche Mineralwässer ohne Kohlensäure, Basensuppen, schwarzer Johannisbeersaft, Apfel- und Zitrusgetränke sowie Kräutertees. Durch regelmäßige Entlastungstage wie Gemüse- oder Kartoffeltage kann ein bereits vorhandener Säureüberschuss ausgeglichen werden [1][16].

Die richtige Zubereitung der Lebensmittel ist wichtig. Durch Dünsten oder Dämpfen werden Speisen magenschonender [2].

Welche Hausmittel eignen sich zur Behandlung?

Eibisch

Eibisch ist eine Heilpflanze und besitzt Schleimstoffe in der Wurzel und den Blättern, die reizlindernd und schleimhautschützend wirken. Eibisch kann als Tee oder Sirup eingenommen werden. Als Dosis werden 6 g der Wurzeln oder 5 g Blätter empfohlen. Es muss darauf geachtet werden, den Tee innerhalb von 3 Stunden nach Zubereitung zu trinken, damit sich keine krankmachenden Keime darin vermehren [14].

Kamille

Kamille bietet mit ihrer Wirkstoffkombination einen guten Schutz gegen Sodbrennen und kann das Brennen im Hals lindern, wenn nichts hilft. Verantwortlich sind Schleimstoffe und ätherische Öle aus der Kamille. Sie wirken beruhigend und schmerzlindernd auf den Hals. Die Therapie mit Kamille kann als Kur durchgeführt werden. Dabei sollte an 8 bis 10 Tagen hintereinander jeweils ein Liter starker Kamillentee langsam und schluckweise getrunken werden [14].

Lavendel

Lavendel kann als Tee getrunken oder in eine Teemischung mit Eibisch oder Kamille integriert werden. Lavendel wirkt beruhigend auf den gesamten Verdauungsapparat und kann somit ebenfalls dazu beitragen, das Brennen im Hals zu lindern [14].

Leinsamen

Leinsamen gehört zu den Leingewächsen und bildet in Wasser eine schleimartige Schutzhülle aus. Diese wirkt schleimhautschützend und reizmildernd und reagiert säurepuffernd. Die Zubereitung erfolgt in einer Tasse mit Wasser; nach dem Quellen wird der Schleim abgegossen und schluckweise getrunken [14].

Welche alternativmedizinischen Produkte eignen sich zur Behandlung?

Schüßler-Salze

Schüßler-Salze sind Mineralsalze, die den Körper auf natürliche Art und Weise unterstützen [16]. Die verwendeten Salze kommen immer im Körper vor, doch kann dieser den nötigen Bedarf oftmals nicht decken. Die Schüßler-Salze Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) sind die wichtigsten Salze zur Refluxbehandlung und können auch bei einer Selbstbehandlung eingenommen werden, da sie das Brennen durch den Reflux lindern. Sie müssen richtig eingenommen werden, um die volle Wirkung zu erzielen. Schüßler-Salze sind als Tabletten oder Globuli erhältlich. Es dauert ungefähr zwei bis drei Wochen, bis eine Wirkung bemerkt wird. Bei starken Beschwerden kann die Einnahme auf ein halbes Jahr ausgedehnt werden [5][17].

Basenmischungen

Basenmischungen helfen, den Körper zu entsäuern, den Reflux zu unterbinden und das Brennen im Hals zu vermindern. Basenmischungen sind basische Substanzen, welche die Magensäure binden. Sie können nur zusätzlich angewandt werden und eignen sich nicht zur alleinigen Therapie [15].

Homöopathie

Acidum hydrofluoricum, Anacardium oder Phosphorus sind geeignet, um das Sodbrennen im Hals zu lindern. Dreimal täglich sollten 5 Globuli eingenommen werden [18].

Bachblüten

Bachblüten sollten nicht zur alleinigen Therapie gegen das Brennen im Hals eingesetzt werden. Die Bachblüten Crowea eignen sich aber zur zusätzlichen Einnahme, um die Schleimhaut und damit das Sodbrennen im Hals zu beruhigen [19].

Welche schulmedizinischen Produkte eignen sich zur Behandlung?

Therapie mit Antazida (Säurebindner)

Antazida wirken als Neutralisatoren der Magensäure und sind frei verkäuflich. Die Einnahme von Säurebindner ist vor allem abends empfehlenswert. Durch die horizontale Lage in der Nacht beim Schlafen ist hier die Gefahr von Reflux besonders gegeben. Es muss darauf geachtet werden, dass bei länger dauernder Einnahme von Antazida eine dadurch ausgelöste Überproduktion von Säure stattfinden könnte [6][14].

Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI, Säureblocker)

Protonenpumpeninhibitoren sind Säureblocker. Dazu gehören Wirkstoffe wie Pantoprazol oder Omeprazol. Sie hemmen die Protonenpumpen der Belegzellen im Magen, ein Transportsystem, das für die Herstellung der Magensäure erforderlich ist. Dadurch wird die Säureproduktion reduziert. Der Wirkstoff wird am besten eine halbe bis eine Stunde vor dem Frühstück eingenommen. Bestehen die Beschwerden trotz PPI eiter, kann eine Dosiserhöhung auf eine Tablette morgens und abends erfolgen [8][9].

Welche ärztlichen Behandlungen eignen sich zur Behandlung?

Osteopathie

Die Osteopathie kann helfen, die Magensäureproduktion positiv zu beeinflussen und den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen zu stärken. Dies erfolgt mit bestimmten Druck-, Dehnungs- und Atemtechniken [10].

Reflux-Operation

Als letzte Instanz sollte die Operation zur Behandlung eines nicht mit anderen Methoden therapierbaren Refluxes überlegt werden. Dabei wird der Schließmuskel verstärkt, wodurch die Barriere wieder funktionstüchtig wird. Diese Operation wird als Knopflochchirurgie mit ein paar wenigen Stichen durchgeführt. Die Operationsdauer beträgt circa eine Stunde und ist bei den meisten Patienten sehr erfolgreich in der Beschwerdelinderung [6].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Sodbrennen im Hals beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität, sondern birgt auch ein Risiko für Entzündungen, die durch die ständigen Säurereizungen entstehen. Daher sollten die Beschwerden unbedingt ernst genommen und eine adäquate Therapie eingeleitet werden. Treten weitere Symptome wie starke Magenschmerzen, Übelkeit oder Bluterbrechen hinzu, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.



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