Symptome

Sodbrennen und Schluckauf

153 Schluckauf 01

Wer kennt das nicht: Eine schnelle Mahlzeit zwischendrin mit ein paar großen Bissen. Kurz darauf folgt ein kurzes Zucken im Hals, das Zwerchfell verkrampft sich und der Schluckauf beginnt. Kaum ein Mensch bleibt vor diesem gelegentlichen Krampfen der Schluckmuskulatur verschont. Glücklicherweise ist Schluckauf ein harmloses Phänomen, das allerdings sehr lästig werden kann.

Vielen Menschen ist auch Sodbrennen gut bekannt. Hierunter versteht man einen brennenden, stechenden Schmerz hinter dem Brustbein. Dieser entsteht durch das Zurückfließen sauren Mageninhaltes in in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux). Oftmals tritt das Sodbrennen nach schweren Speisen, abends oder nach Alkoholkonsum auf [1]. Zu Schluckauf hingegen kommt es meistens nach dem Essen, insbesondere, wenn große Stücke geschluckt wurden. Aber auch Alkohol- und Nikotinkonsum sowie der Genuss sehr kalter oder warmer Speisen können zu Schluckauf führen [2].

Gelegentlich können auch beide Phänomene zusammen auftreten. Der Schluckauf kann dabei auch eine Folge des Sodbrennens sein.


Sodbrennen und Schluckauf: Wie hängt das zusammen?

Um zu verstehen, wieso Schluckauf durch Sodbrennen ausgelöst werden kann, soll hier erklärt werden, wie Schluckauf entsteht: Die Atmung des Menschen wird durch mehrere Muskeln ausgeführt. Der wichtigste Muskel dafür ist das Zwerchfell. Dies ist ein flacher Muskel, der am Unterrand des Brustkorbs aufgespannt ist und den Bauchraum vom Brustkorb trennt. Wenn sich das Zwerchfell anspannt, wird die Lunge auseinandergezogen. Dadurch entsteht ein Unterdruck innerhalb der Lunge und Luft kann einströmen [3]. Die Bewegungen des Zwerchfells werden durch den Phrenicusnerv gesteuert. Dieser ist ein Seitenast des Vagusnervens, der zu den zwölf Hirnnerven zählt und im Brustraum sehr nah an der Speiseröhre entlangläuft. Der Vagusnerv bildet sogar ein Nervengeflecht auf der Speiseröhre, aus dem mehrere kleinere Nerven hervorgehen. Durch diese räumliche Nähe beider Strukturen kann eine Reizung der Speiseröhre zu einer Irritation des Vagusnerven führen. Wenn dies der Fall ist, überträgt sich diese Irritation bis auf den Phrenicusnerv, welcher das Zwerchfell versorgt. Dadurch kommt es zu krampfartigem Zucken des Zwerchfells und zu einem plötzlichen, scharfen Lufteinstrom. Gleichzeitig kommt es aber auch zu einem reflexartigen Verschluss der Stimmritze zwischen den Stimmbändern. Dadurch wird der Luftstrom unterbrochen und die Luft stößt gegen die verschlossenen Stimmlippen. Dadurch kommt das typische „Hicks“zustande [2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Es wird zwischen verschiedenen Formen des Schluckaufs unterschieden. Der normale, physiologische Schluckauf tritt beispielsweise durch Magenfüllung oder Alkoholgenuss auf. Er hält normalerweise nur wenige Minuten an und ist nicht näher behandlungsbedürftig. Eine Reihe von Übungen wie Luft anhalten, Pressen oder eine Reizung des Nasen-Rachen Raumes sollen helfen, den Schluckauf zu beheben. Wenn der Schluckauf regelmäßig und als Folge von Sodbrennen auftritt oder über Stunden anhält, spricht man von krankhaftem Schluckauf. In diesem Fall sollte den Ursachen auf den Grund gegangen und ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann durch Untersuchungen wie ein Ultraschall des Bauchraumes oder eine Magenspiegelung mit Ultraschall die möglichen Ursachen identifizieren [2]. Sollte der gastroösophageale Reflux die Ursache für den Schluckauf sein, kann gegebenenfalls eine Therapie mit säurehemmenden Medikamenten helfen. Gegen den Schluckauf selber kann bei hohem Leidensdruck auch ein medikamentöser Therapieversuch unternommen werden. Dabei kommen muskelentspannende Medikamente (Muskelrelaxantien) und psychisch beruhigende Medikamente (Neuroleptika) zum Einsatz[2].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Weder gelegentliches Sodbrennen noch Schluckauf an sich sind gefährlich. Beides kann aber sehr lästig sein und bei längerer Dauer zu Problemen führen. Langanhaltendes oder häufig auftretendes Sodbrennen kann bei einigen Patienten dazu führen, dass sich die Schleimhaut der Speiseröhre an das saure Milieu anpasst. Diese Veränderung der Zellart kann in seltenen Fällen das Entstehen eines Tumors begünstigen [1]. Schluckauf hingegen ist überwiegend harmlos. Bei gelegentlichem Auftreten besteht kein Grund zur Sorge. Wenn der Schluckauf jedoch auch abends mit dem Sodbrennen zusammen auftritt, kann es eventuell zumVerschlucken von hochgewürgtem Magensaft kommen. Dies ist zwar nur sehr selten der Fall, kann aber zu einer unangenehmen Reizung der Atemwege kommen. Bei einigen, besonders empfindlichen Menschen kann starker Schluckauf auch Übelkeit und sogar Erbrechen nach sich ziehen. Das birgt an sich zwar auch kein besonderes gesundheitliches Risiko, aber es ist eine große Belastung für die Betroffenen. Insgesamt ist es ratsam sowohl bei Sodbrennen als auch bei Schluckauf einen Arzt zu konsultieren, wenn diese Symptome besonders stark oder häufig auftreten.



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?