Symptome

Sodbrennen ohne Aufstoßen

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Sodbrennen bezeichnet ein weit verbreitetes Leiden und tritt in vielen Fällen als Leitsymptom einer gastroösophagealen Refluxkrankheit in Erscheinung [1]. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung ist von gelegentlichem Sodbrennen betroffen [2]. Nicht selten geht das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein mit einem sauren Aufstoßen einher. Diese Begleiterscheinung tritt jedoch nicht zwangsläufig in Verbindung mit Sodbrennen zutage.

Gelegentliches Sodbrennen ohne Aufstoßen stellt im Allgemeinen ein ungefährliches Symptom dar. Regelmäßig auftretende Symptome sollten jedoch unbedingt ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden [2].


Sodbrennen ohne Aufstoßen: Woran kann das liegen?

Sodbrennen ist durch lästige Schmerzen hinter dem Brustbein gekennzeichnet, die sich entlang der Speiseröhre bis in Hals und Rachen erstrecken können. Saures Aufstoßen, vermehrte Räusperneigung sowie ständiger Hustenreiz und Heiserkeit stellen mögliche Begleitbeschwerden einer Refluxkrankheit dar.

Als charakteristisches Symptom einer Refluxkrankheit liegt dem Krankheitsbild oft eine Schwächung des unteren Speiseröhrenschließmuskels zugrunde. Diese muskuläre Barriere verhindert normalerweise einen Rückfluss des sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre [3]. Der Spannungszustand dieses Schließmuskels kann jedoch durch das Ernährungsverhalten entscheidend beeinflusst werden. So resultiert etwa der Verzehr fetthaltiger Speisen in einer gesteigerten Freisetzung des Hormons Cholezystokinin. Dieser Botenstoff führt zu einer Herabsetzung der Spannung des muskulären Verschlusses. Wird ernährungsbedingt vermehrt Magensäure produziert, kann diese bei eingeschränkter Funktionalität des Schließmuskels leichter in die Speiseröhre aufsteigen. Dieser gastroösophageale Reflux kann sich beispielsweise in Sodbrennen-Beschwerden mit und ohne begleitendem Aufstoßen äußern [1].
Nicht selten wird im Zuge der Nahrungsaufnahme vermehrt Luft mit den Mahlzeiten geschluckt. Ein geschwächter Speiseröhrenschließmuskel im Rahmen einer Refluxkrankheit begünstigt daher die Entstehung von Aufstoßen [4]. Die Häufigkeit von begleitendem Luftaufstoßen Im Rahmen einer Refluxkrankheit ist mit etwa 60 Prozent beziffert [1]. Die Abwesenheit des Aufstoßens bei gleichzeitigem Sodbrennen ist daher nicht als ungewöhnlich zu werten.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Wer unter gelegentlichem Sodbrennen ohne Aufstoßen leidet, kann den Beschwerden häufig bereits durch eine Umstellung derErnährungsgewohnheiten beikommen [2]. Insbesondere bei nahrungsabhängigen Beschwerden empfiehlt es sich, von dem Verzehr fettiger, süßer oder scharf gewürzter Speisen abzusehen. Auch koffein- und säurehaltige Getränke regen die Produktion der Magensäure an und sollten daher vermieden werden [5].

Vor allem liegende Positionen erleichtern einen Rückfluss des sauren Mageninhaltes. Eine Hochlagerung des Oberkörpers im Liegen erschwert den Reflux und stellt daher eine geeignete Methode zu Linderung und Vorbeugung von Sodbrennen dar. Wer zudem in Linksseitenlage ruht, wirkt dem sauren Rückfluss ebenfalls entgegen, da sich der Mageneingang auf der rechten Körperseite befindet [6]. Von einer spätabendlichen Nahrungsaufnahme unmittelbar vor der Nachtruhe ist abzusehen.

Zudem fördern Stress und Hektik beim Essen die Entstehung von Sodbrennen und sollten nach Möglichkeit umgangen werden. Anstatt großer Portionen kann der Verzehr mehrerer kleiner Mahlzeiten über den Tag verteilt, hilfreich sein, um Beschwerden zu vermeiden. Dies kann die Magensäureproduktion herabsetzen und der Entstehung von Sodbrennen entgegenwirken.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Bei ausbleibender Besserung, zunehmenden Beschwerden sowie Appetitlosigkeit, ungewolltem Gewichtsverlust und Blutungen sollte umgehend ärztlicher Rat gesucht werden [7]. Auch wer mehrmals pro Woche unter Sodbrennen ohne Aufstoßen leidet, sollte die Symptome durch einen Arzt abklären lassen. Wird die Speiseröhre regelmäßig der aggressiven Magensäure ausgesetzt, zählen Schleimhautreizungen, Geschwüre oder Blut-ungen zu den möglichen Auswirkungen der andauernden Säurewirkung. Unbehandelt kann ein häufig wiederkehrender Reflux Zellveränderungen der Schleimhaut zur Folge haben, die ein erhöhtes Entartungsrisiko aufweisen. In seltenen Fällen kann diese Schleimhautveränderung Ausgangspunkt für einen bösartigen Tumor der Speiseröhre (Ösophaguskarzinom) sein [8]. Regelmäßige Beschwerden sollten daher zu einer zeitnahen ärztlichen Abklärung veranlassen.



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