Sodbrennen durch Stress: Hausmittel
Sodbrennen und saures Aufstoßen sind Symptome eines gastroöosphagealen Refluxes. Von einem Reflux spricht man, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und dort Beschwerden verursacht. Neben vielen möglichen physiologischen Ursachen können auch Stress und psychische Belastungssituationen zu solchen Beschwerden führen. Treten die Symptome gelegentlich auf, lassen sie sich gut mit Hausmitteln und bewährten Tipps behandeln. Kommt es allerdings regelmäßig mindestens zweimal die Woche zu Anzeichen eines Refluxes, sollte ein Arzt konsultiert werden, um ggf. eine medikamentöse Therapie einleiten zu können und langfristigen Gesundheitsschäden vorzubeugen [1][2].
Auf akute oder chronische Stresssituationen reagieren viele Menschen mit Verdauungsproblemen. Neben Refluxsymptomen kann es auch zu Übelkeit, Magen- oder Unterbauchschmerzen, Durchfällen oder Verstopfung kommen. Auch ein stressbedingter Reflux sollte nicht über einen längeren Zeitraum hinweg unbehandelt bleiben. Der Körper gibt mit den entsprechenden Beschwerden ein Warnzeichen. Lässt sich die Stresssituation nicht allein bewältigen, sollte zum einen ein Arzt zur Behandlung der Refluxsymptome und zum anderen ggf. ein Psychotherapeut aufgesucht werden. Nur gelegentliche Symptome können gefahrlos mit Hausmitteln therapiert werden [1][2].
Entspannungsübungen
Yoga, Meditation und autogenes Training sind Möglichkeiten, den Stress im Alltag abzubauen und zu bewältigen. Solche Techniken können dementsprechend auch bei der Linderung von stressbedingtem Sodbrennen helfen [3].
Alltagsrituale
Ein anderes bewährtes Mittel gegen Stress sind Alltagsrituale. Solche Rituale müssen über einen längeren Zeitraum hinweg eingeübt werden, bevor sie in Fleisch und Blut übergehen. Aber der Aufwand lohnt sich! Regelmäßige Mahlzeiten, Tagesabläufe und Morgen- und Abendrituale ermöglichen ein gezieltes Abschalten und wirken sich positiv auf chronische Belastungssituationen aus [3].
Zeitmanagement
Ein gutes Zeitmanagement ist die wichtigste Bewältigungsstrategie für einen stressigen Alltag. Patienten, die unter stressbedingtem Reflux leiden, sollten ihren Terminkalender überprüfen. Gibt es die Möglichkeit, täglich eine etwa einstündige Entspannungspause einzulegen? Welche Termine können verschoben oder gestrichen werden? Wer sich im Alltag bewusst Zeit für sich selbst nimmt, vermindert so die Gefahr, an einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) zu erkranken [3].
Stress ist in einigen Fällen nicht der primäre Auslöser der Refluxsymptome, sondern die durch die Belastung bedingten Verhaltensweisen und Probleme wie Schlafmangel, Übergewicht, eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder ein fehlendes Sozialleben. Während die daraus resultierenden Refluxsymptome gut mit Hausmitteln behandelt werden können, steht in diesem Fall die Notwendigkeit einer Veränderung des Lebensstils und die Beschäftigung mit den zugrunde liegenden Krisen und Belastungssituationen im Vordergrund. Auch hier gilt: Treten die Symptome regelmäßig mindestens zweimal die Woche auf, muss ein Arzt konsultiert werden [1][2].
Sport
Wer regelmäßig Sport treibt, läuft nicht Gefahr, unter Bewegungsmangel zu leiden und lindert so stressbedingte Refluxsymptome. Patienten, die häufig nach den Mahlzeiten über Beschwerden klagen, sollten allerdings etwa ein bis zwei Stunden nach dem Essen auf Sport verzichten [4].
Ernährungsumstellung
Gerade bei übergewichtigen Patienten ist eine Ernährungsumstellung zur Behandlung eines Refluxes unbedingt notwendig. Betroffene können mithilfe eines Ernährungstagebuchs herausfinden, welche Speisen und Getränke bei ihnen Symptome hervorrufen und diese in Zukunft vermeiden. Große schwere Mahlzeiten sollten durch viele kleine über den Tag verteilte Mahlzeiten ersetzt werden. Eine Gewichtsreduktion vermindert den Druck im Bauchraum und lindert so ebenfalls Refluxbeschwerden [5].
Natron
Wer doch einmal aus Stress oder Trauer über den Hunger gegessen hat, kann seine Beschwerden mit dem natürlichen Antazidum Natron lindern. Ein Teelöffel Natron nach dem Essen in lauwarmem Wasser aufgelöst, neutralisiert die überschüssige Magensäure.
Quellenangaben
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T. Lüscher, J. Steffel: Magen-Darm-Trakt. Springer, 2013, S. 48 ff.
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„Magenerkrankungen aus Sicht der Psychosomatik“, http://www.sodbrennen-welt.de/div/200401-paradigmen-wechsel.htm, 21.12.2016
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„Stressbedingtes Sodbrennen – So hilft Entspannung“, http://www.sodbrennen-welt.de/helmer/200501-stressbedingtes-sodbrennen-so-hilft-entspannung.htm, 21.12.2016
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„Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung“, https://www.internisten-im-netz.de/de_tipps-gegen-sodbrennen_672.html, 21.12.2016
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H. Koula-Jenik, M. Kraft, M. Miko, R.-J. Schulz: Leitfaden Ernährungsmedizin. Urban & Fischer, 2006, S. 479 ff.
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N. Washington, Antacids and Anti-Reflux Agents. CRC Press, 1991, S. 3.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 07.11.2017 |
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