Husten durch Sodbrennen: Schulmedizin
Oft kann ein Zusammenhang zwischen Husten und Sodbrennen festgestellt werden. Sodbrennen, vor allem länger andauerndes, verursacht eine Schleimhautreizung, die wiederum als Hustenreiz bemerkbar werden kann. Der Reflux in Kombination mit dem Hustenreiz kann verschiedene Ursachen haben. Wird die Reizung der Speiseröhre und/oder des Kehlkopfes durch die Behandlung des Reflux beseitigt, tritt auch kein Husten mehr auf [1].
Die am häufigsten auftretende Ursache ist eine Speiseröhrenreizung durch die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Dabei verursacht die Magensäure in der Speiseröhre eine Reizung des Nervs, welcher die Schleimhaut versorgt. Durch Medikamente kann die Säureproduktion gehemmt werden. Die Schulmedizin kann durch weitere Maßnahmen wie den Verzicht auf fette und zuckerhaltige Speisen, zu enge Kleidung sowie Alkohol und Nikotin unterstützt werden. Ein Abbau eventuellen Übergewichts sollte angestrebt werden [2][3].
Omeprazol
Verschreibungspflichtig: Ab 20 mg
Für Kinder geeignet: Ab dem 1. Lebensjahr
Für Schwangere geeignet: Ja, aber nur nach ärztlicher Verordnung
Hauptwirkung: Hemmung der Magensäurebildung
Omeprazol bessert Sodbrennen, indem es die Säureproduktion des Magens durch die Blockade von Protonenpumpen hemmt. Als normale Dosis werden 20 bis 40 mg am Tag angegeben, unter ärztlicher Therapie kann auf 120 mg am Tag erhöht werden. Am besten werden die Kapseln oder Tabletten 30 Minuten vor dem Frühstück unzerkaut mit etwas Wasser geschluckt. Nach 4 bis 6 Stunden setzt die Wirkung ein und erreicht nach 3 bis 5 Tagen ihren Höhepunkt. Eine Einnahme nur bei Bedarf ist möglich, üblicherweise dauert eine Behandlung mit Omeprazol 4 bis 8 Wochen. Während der Einnahme sollten süße und fette Speisen, Alkohol, Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke, Zitrusfrüchte und Nikotin gemieden werden
Für Kinder, Schwangere und Stillende ist eine ausdrückliche ärztliche Anordnung notwendig [4][5][6].
Pantoprazol
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Ab dem 1. Lebensjahr
Für Schwangere geeignet: Ja, aber nur nach ärztlicher Verordnung
Hauptwirkung: Hemmung der Magensäurebildung
Pantoprazol blockiert die Protonenpumpen, die Magensäure produzieren und reduziert damit die Beschwerden des Sodbrennens. Es wird als Tablette einmal täglich morgens unzerkaut mit etwas Wasser geschluckt. Üblicherweise werden 20 bis 40 mg pro Tag eingenommen, nach Rücksprache mit dem Arzt kann auf bis zu 160 mg gesteigert werden. Pantoprazol sollte über 4 bis 8 Wochen eingenommen werden. Während der Einnahme sollten alle Speisen, die die Magensäure fördern, gemieden werden.
Kinder, Schwangere und Stillende sollten das Medikament nur nach ausdrücklicher ärztlicher Anordnung einnehmen [6][7].
Antazida
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Ja
Für Schwangere geeignet: ja
Hauptwirkung: Binden Magensäure
Antazida neutralisieren durch die in ihnen enthaltenen Mineralverbindungen die Säure, können aber auch andere Medikamente in deren Wirkung stören. Daher sollten diese Kautabletten nur im Abstand von mindestens 2 Stunden zu anderen Medikamenten eingenommen werden. Sie sind im Allgemeinen sehr gut verträglich und können auch von Schwangeren und Stillenden eingenommen werden. Kindern sollten Antazida erst verabreicht werden, wenn andere nicht medikamentöse Maßnahmen erfolglos bleiben. Das als Tabletten oder Gel erhältliche Medikament sollte bei Bedarf zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Sie können bei leichteren Beschwerden gut helfen [8].
Ranitidin
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Ab 2 Jahren, aber nur nach ärztlicher Verordnung
Für Schwangere geeignet: Ja, aber nur nach ärztlicher Verordnung
Hauptwirkung: Leichte Hemmung der Magensäurebildung
Ranitidin ist ein sogenannter H2-Blocker. Diese hemmen Sodbrennen durch die Blockade von Histamin-H2-Rezeptoren im Magen, wodurch weniger magensäureförderndes Histamin freigesetzt wird. H2-Blocker können bei Unverträglichkeiten von Protonenpumenhemmern eine gute Alternative sein. Die Tabletten werden unzerkaut nach den Mahlzeiten und/oder vor dem Schlafengehen in einer Dosis von 75 bis 300 mg pro Tag eingenommen. Die Behandlung kann über 4 bis 8 Wochen erfolgen oder nur bei Bedarf. Für Kinder ist Ranitidin frühestens ab dem 2. Lebensjahr geeignet und nur nach Anordnung des Kinderarztes. Schwangere sollten Ranitidin nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen [6][9].
Ist der Reflux stark ausgeprägt, so kann die Magensäure bis zum Kehlkopf hochsteigen und diesen reizen. Das kann sich in Räuspern, Heiserkeit und Husten bemerkbar machen. Medikamente können die Säure eindämmen. Damit diese Wirkung unterstützt wird, sollten die Patienten Alkohol, Nikotin und zu enge Kleidung meiden [2][3].
Omeprazol
Verschreibungspflichtig: Ab 20 mg
Für Kinder geeignet: Ab dem 1. Lebensjahr
Für Schwangere geeignet: Ja, aber nur nach ärztlicher Verordnung
Hauptwirkung: Hemmung der Magensäurebildung
Alle Informationen zu Omeprazol sowie Tipps zur Anwendung und Dosierung finden Sie oben bei der Ursache Speiseröhrenreizung.
Pantoprazol
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Ab dem 1. Lebensjahr
Für Schwangere geeignet: Ja, aber nur nach ärztlicher Verordnung
Hauptwirkung: Hemmung der Magensäurebildung
Alle Informationen zu Pantoprazol sowie Tipps zur Anwendung und Dosierung finden Sie oben bei der Ursache Speiseröhrenreizung.
Antazida
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Ja
Für Schwangere geeignet: Ja
Hauptwirkung: Binden Magensäure
Alle Informationen zu Antazida sowie Tipps zur Anwendung und Dosierung finden Sie oben bei der Ursache Speiseröhrenreizung.
Ranitidin
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Ab 2 Jahren, aber nur nach ärztlicher Verordnung
Für Schwangere geeignet: Ja, aber nur nach ärztlicher Verordnung
Hauptwirkung: Leichte Hemmung der Magensäurebildung
Alle Informationen zu Ranitidin sowie Tipps zur Anwendung und Dosierung finden Sie oben bei der Ursache Speiseröhrenreizung.
Gelangen die Partikel der Magensäure in die Bronchien, so kann es zu einer chemischen Lungenentzündung kommen. Diese muss vom Arzt behandelt werden und kann nicht mehr mit Medikamenten gegen Sodbrennen alleine therapiert werden [10].
Sonstige Ursachen
Husten und Sodbrennen können beide durch Rauchen ausgelöst werden. Ebenso kann ein chronischer Husten aufgrund von Asthma, eine chronische Bronchitis oder eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) vorhanden sein. Leidet der Patient unter chronischem Husten, kann durch die Hustenanfälle ein solcher Druck auf den Magen ausgeübt werden, dass das Sodbrennen verstärkt wird. Ein Verzicht auf das Rauchen wird dringend angeraten. Darüber hinaus steht die Behandlung des Hustens durch den Arzt im Vordergrund, um die Ursache des Sodbrennens zu bekämpfen [3].
Quellenangaben
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Walter Siegenthaler: Siegenthalers Differentialdiagnose. Thieme Verlag, 2005, S. 500.
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Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. De Gruyter Verlag, 2004, S. 1556, S. 760, S. 1692.
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Gerd Herold: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2013, S. 434, S. 435, S. 437, S. 438 f.
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„Omeprazol – PharmaWiki“, http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Omeprazol, 24.11.2016
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„Omeprazol – Embryotox – Arzneimittelsicherheit während der Schwangerschaft“, https://www.embryotox.de/omeprazol.html, 25.11.2016
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Hans Peter Wolff, Thomas R. Weihrauch: Internistische Therapie. Urban & Fischer Verlag/Elsevier, 17. Auflage, 2008, S. 515–518, S. 532.
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„Pantoprazol – PharmaWiki", http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Pantoprazol, 25.11.2016
-
„Antazida – PharmaWiki", http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Antazida, 25.11.2016
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„H2-Rezeptor-Antagonisten – PharmaWiki, http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=H2-Rezeptor-Antagonisten, 30.11.2016
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Santiago Ewig: Ambulant erworbene Pneumonie. Springer Verlag, 2016, S. 230.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 28.11.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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