Alternativmedizin

Homöopathie gegen Sodbrennen (Kinder): Alle Infos

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Sodbrennen entsteht durch den gastroosöphagealen Reflux von Magensäure. Dabei steigt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre auf und verursacht ein unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein. Gerade bei sehr kleinen Kindern kommt es wachstumsbedingt häufig zu Sodbrennen und dem Aufstoßen von Speisebrei. „Reflux-Kinder“, die ihre Beschwerden noch nicht verbalisieren können, sind unruhig, weinen häufig und die Nahrungsaufnahme gestaltet sich oft schwierig. Im Normalfall sollten die Symptome nach wenigen Monaten abklingen. Ein gelegentlich auftretender Reflux beim Kind kann schonend mit homöopathischen Mitteln behandelt werden. Wenn die Beschwerden jedoch regelmäßig wiederkehren bzw. durch Hausmittel nicht gelindert werden können, sollte ein Arzt aufgesucht werden [1][2].


Die Wahl des richtigen Präparats

Entscheidend für den Erfolg der homöopathischen Behandlung ist die Wahl des richtigen Präparats. Je besser das Arzneimittelbild zu den Symptomen des kleinen Patienten passt, umso wirkungsvoller ist die Therapie. Dabei können bereits Kleinigkeiten wie Ernährungsvorlieben oder die Umstände, unter denen sich das Leiden verbessert oder verschlechtert, hinweisend auf die richtige Therapie sein. Bei akuten Beschwerden kommt es vor allem darauf an, dass die organspezifischen Merkmale des Mittels zum Patienten passen. Leidet das Kind immer dann unter Sodbrennen, wenn es Süßigkeiten zu sich genommen hat, sollte dieses Merkmal auch im Arzneimittelbild auftauchen. Ob auch die gemütsbezogenen und allgemeinen Eigenschaften der jeweiligen Arznei mit denen des Erkrankten übereinstimmen, ist dabei eher nebensächlich. Wenn chronische Beschwerden behandelt werden, sollte das gesamte Arzneimittelbild bei der Auswahl des Präparats bedacht werden. Die homöopathische Heillehre basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip: Gleiches wird mit gleichem kuriert. Je besser Patient und Arznei zueinander passen, umso erfolgreicher die Behandlung [3].

Welche Globuli eignen sich zur Behandlung?

Nux vomica eignet sich zur Behandlung verschiedenster Verdauungsbeschwerden. Hinweisend auf einen möglichen Therapieerfolg mit Nux vomica ist ein Sodbrennen, das meistens nach den Mahlzeiten in Kombination mit Völlegefühl, Übelkeit und saurem bzw. bitterem Aufstoßen auftritt. Die Symptome können sich durch das Trinken von kaltem Wasser verbessern. Zur Behandlung akuter Beschwerden können 10 bis 15 Minuten nach den Mahlzeiten zwei bis fünf Globuli der Potenz D6 oder D12 eingenommen werden. Bei Kleinkindern und Säuglingen genügt eine eher niedrige Dosierung [4][5][6][7].

Lycopodium passt zu Kindern, die unter einem Völlegefühl leiden, obwohl sie kaum Nahrung zu sich genommen haben. Das Sodbrennen tritt nach den Mahlzeiten auf und hält lange an. Es kann außerdem zu starken Blähungen kommen. Das Kind ist unruhig und schreit häufig. Dreimal täglich vor den Mahlzeiten können zwei bis fünf Globuli der Potenz D6 oder D12 eingenommen werden [4][5][6].

Calcium carbonicum eignet sich für kleine Patienten, die häufig sauer aufstoßen und unter Sodbrennen leiden. Nach dem Trinken von Milch wird das geronnene Getränk hochgewürgt. Die Kinder schwitzen oft und viel und riechen dabei säuerlich. Die Symptome verschlechtern sich durch Kälte und Feuchtigkeit und bessern sich durch Wärme und Trockenheit. Zwei bis fünf Globuli der Potenz D6 oder D12 können bis zu dreimal täglich vor den Mahlzeiten eigenommen werden [4][5].

Cuprum carbonicum sollte dann verabreicht werden, wenn der kleine Patient besonders häufig unter Refluxsymptomen leidet und ernsthafte Gesundheitsrisiken durch die Erkrankung bestehen. In diesem Fall sollte dringend zusätzlich ein Arzt konsultiert werden. Einmal täglich können fünf Globuli der Potenz D12 oder D30 verabreicht werden [4].

Was sollte bei der Anwendung beachtet werden?

Bei Kindern, die noch keine feste Nahrung zu sich nehmen, können die Globuli in etwas Wasser aufgelöst und dem Patienten auf diese Weise eingeflößt werden. Bei älteren Kindern sollten die Zuckerkügelchen unter die Zunge oder in die Wangentasche gelegt und dort aufgelöst werden. Je stärker die Symptome ausgeprägt sind, umso höher sollte die verabreichte Potenz des Mittels ausfallen. Allerdings empfiehlt es sich für Laien, niemals eigenständig Potenzen über D30 zu verwenden [8].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Üblicherweise treten bei der Behandlung mit homöopathischen Arzneien keine Nebenwirkungen auf. Passt das Mittel nicht zum Patienten, zeigt sich das durch das Ausbleiben der heilsamen Wirkung. Daher gilt die Homöopathie als eine schonende Methode, leichte bis mittelschwere Symptome zu kurieren [3].

Dennoch sollte nicht leichtfertig auf eine schulmedizinische Therapie verzichtet werden. Abgesehen von wachstumsbedingen Faktoren kann auch und gerade bei Kindern eine schwerwiegende Grunderkrankung die Beschwerden verursachen. Chronische Lungenerkrankungen beispielsweise gehen häufig mit Refluxsymptomen einher. Daher sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, wenn es regelmäßig zu Sodbrennen oder saurem Aufstoßen kommt. Darüberhinaus kann die ätzende Magensäure Schädigungen und Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut verursachen, wenn ein Reflux über längere Zeit unbehandelt bleibt [1][2].



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