Symptome

Magenbrennen und Übelkeit

099 Uebelkeit 01

Unter dem Begriff Magenbrennen (Sodbrennen bzw. Reflux) wird ein schmerzhaft brennendes Gefühl in der Magengegend verstanden. Es kann seltener auch hinter dem Brustbein auftreten oder in den Rücken ausstrahlen. Typischerweise ist es mit Übelkeit verbunden, wenn die Symptomatik über einen längeren Zeitraum andauert. Meist tritt das Magenbrennen vornehmlich etwa eine Stunde nach der Nahrungsaufnahme auf. Sowohl das brennende Gefühl als auch die Übelkeit können sich in Rückenlage verschlimmern [1].


Magenbrennen und Übelkeit: Wie hängt das zusammen?

Meist liegt dem Magenbrennen eine einfache Ursache zugrunde: die Refluxkrankheit. Als Refluxkrankheit wird eine Schwäche des Schließmuskels am unteren Ende der Speiseröhre bezeichnet, wodurch Magensaft bzw. Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen kann [2]. Das ist ein normaler Vorgang, wenn der Betroffene beispielsweise am Abend fettreich gegessen hat, sehr dick oder schwanger ist und dadurch ein erhöhter Druck im Bauch auftritt oder er am Magen operiert wurde [2]. In den meisten Fällen ist jedoch unbekannt, woher die Muskelschwäche rührt [2]. Häufige Begleitsymptome der Refluxkrankheit sind Luftaufstoßen, Schluckbeschwerden und Übelkeit [2]. Die Refluxkrankheit kann, wenn sie nicht behandelt wird, unter Umständen zu einer Entzündung der Speiseröhre führen, einer Refluxösophagitis. Das bedeutet, dass der säurehaltige Magensaft die Schleimhaut der Speiseröhre überstrapaziert hat und sie deshalb mit einer Entzündung reagiert [3]. Eine Refluxösophagitis geht gewöhnlich mit Übelkeit einher.

Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann ebenfalls Magenbrennen und das Gefühl von Übelkeit verursachen [4]. Dabei werden eine chronische und eine akute Form unterschieden. Die chronische Variante ist häufiger der Grund für Symptome wie Sodbrennen und Druckgefühl hinter dem Brustbein. Sie wird meist durch das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst. Aber auch Medikamente oder Stress können Ursachen für eine Magenschleimhautentzündung sein [4].

Eine weitere, eher seltene Ursache für Magenbrennen und Übelkeit kann eine Achalasie sein. Darunter wird eine Erkrankung verstanden, bei der Nerven, welche die Funktion der Speiseröhre beim Verzehr von Speisen steuern, nicht mehr richtig arbeiten. Folge ist, dass sich der Schließmuskel nicht mehr richtig öffnet und die Beweglichkeit der Speiseröhrenmuskulatur gestört ist. Häufig treten hierbei zusätzliche Symptome wie Gewichtsverlust sowie die Unfähigkeit, richtig zu schlucken (Dysphagie), auf. Übelkeit ist hierbei eher selten [5].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Die Therapie der Refluxkrankheit ist nicht weiter schwer. Um das Brennen in der Magengegend zu beheben, wird empfohlen, Übergewicht zu reduzieren. Ebenso sollte darauf geachtet werden, kleine, fettarme Mahlzeiten zu verzehren und Speisen am späten Abend zu vermeiden. Ein Verzicht auf Nikotin, Kaffee, säurehaltige Getränke und Alkohol kann ebenfalls förderlich sein [2].

Liegt eine Refluxösophagitis, also eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut, vor, sollten Medikamente in Betracht gezogen werden. Dazu werden vornehmlich Protonenpumpenhemmer eingesetzt [2]. Das sind Medikamente, welche die Säureproduktion verringern. Das bedeutet, dass der säurehaltige Magensaft nicht mehr so aggressiv ist und die Schleimhäute im Verdauungstrakt weniger reizt. Beispiele für diese Medikamentengruppe sind Omeprazol®, Pantoprazol® oder Lansoprazol® [2].

Die Achalasie kann durch einen minimalinvasiven Eingriff behandelt werden [5]. Dabei wird die Speiseröhre am Übergang zum Magen über einen Katheter sanft aufgeweitet [5].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken bezüglich Magenbrennen und Übelkeit?

Generell gilt eine Refluxerkrankung nicht als schwerwiegend. Häufig reichen die oben genannten allgemeinen und nicht medikamentösen Maßnahmen aus, um die Ursache zu beseitigen [2]. Sobald der Reflux jedoch in eine Refluxösophagitis übergeht, ist dies von ärztlicher Seite abzuklären. Eine dauerhafte Entzündung der Schleimhäute in der Speiseröhre kann zu einer Entwicklung von Geschwülsten im Magen und/oder in der Speiseröhre führen [2]. Diese sind nicht schmerzhaft oder gefährlich, können jedoch nach einiger Zeit unbemerkten Wachstums Blutungen auslösen [2].

Außerdem kann eine Refluxösophagitis zu einer bösartigen Entartung führen, dem Barrett-Ösophagus [3]. Diese Veränderung der Schleimhaut kann die Grundlage für Jahre später auftretenden Ösophagus-Krebs sein.



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