Sodbrennen nach dem Essen: Schulmedizin
Viele Menschen, die unter Sodbrennen leiden, berichten über eine Verschlimmerung der Symptome nach dem Essen. Für diesen Zusammenhang gibt es unterschiedliche Ursachen, die sich möglicherweise in ihrer medikamentösen Behandlung unterscheiden können. Obwohl in einigen Fällen einfache Veränderungen der Essgewohnheiten ausreichen, um die Beschwerden zu lindern, reicht dies nicht immer aus. Insbesondere bei regelmäßig auftretendem Sodbrennen nach dem Essen kann eine Behandlung mit der Einnahme von Medikamenten notwendig werden. Dieser Artikel soll einen Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten der medikamentösen Therapie des Sodbrennens nach dem Essen vermitteln.
Die Auswirkungen des Rückflusses von Magensäure auf die empfindliche Speiseröhrenschleimhaut lassen sich durch einige Medikamente vermindern. Vor Beginn einer medikamentösen Therapie sind jedoch oben genannte Auslöser von Sodbrennen möglichst zu vermeiden. Erst wenn die Beschwerden weiterhin anhalten und die Lebensqualität einschränken, sollte die Therapie durch die Einnahme von Tabletten intensiviert werden.
Bei etwa 90 % der Patienten mit Refluxerkrankung führt eine medikamentöse Therapie zu einem zufriedenstellenden Behandlungserfolg. Meistens sind nach Einstellung auf eine Dauermedikation keine weiteren therapeutischen Maßnahmen notwendig. Können Patienten die Tabletten nicht regelmäßig einnehmen, z. B. aufgrund einer Unverträglichkeit, kann eine operative Therapie die Alternative sein [1].
Omeprazol (Protonenpumpeninhibitoren)
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Eingeschränkt
Für Schwangere geeignet: Ja
Hauptwirkung: Hemmung der Säureausschüttung im Magen
Omeprazol gehört zusammen mit den Wirkstoffen Pantoprazol, Esomeprazol oder Lansoprazol zur Gruppe der Protonenpumpenhemmer. Obwohl nicht alle Vertreter dieser Gruppe rezeptfrei erhältlich sind, können Pantoprazol und Omeprazol frei in den Apotheken gekauft werden. Bei ausreichender Dosierung bewirken die Protonenpumpenhemmer eine bis zu 100%ige Unterdrückung der Säurebildung in der Magenschleimhaut. Die Protonenpumpenhemmer gehören zur ersten Wahl in der Behandlung der Refluxerkrankung [1].
Für die unterschiedlichen Wirkstoffe liegen verschiedene Empfehlungen zur Dosierung vor. Am ehesten sind die Hinweise aus der Packungsbeilage oder der Rat des behandelnden Arztes zu befolgen. Standardmäßig wird bei der Refluxerkrankung eine Step-Down-Therapie durchgeführt. Das bedeutet, dass eine anfangs hohe Dosis eine rasche Abheilung der entzündeten Speiseröhre bewirken soll. Die darauffolgende halbe Dosierung dient als Erhaltungsdosis. Die Einnahme der Protonenpumpenhemmer wird etwa eine halbe Stunde vor dem Frühstück empfohlen. Bei unzureichender Wirkung muss eventuell auch abends eine Tablette eingenommen werden [1].
Bei der medikamentösen Therapie von Kindern mit Protonenpumpenhemmern ist unbedingt die Packungsbeilage zu beachten. Denn nicht jedes Präparat ist für die Anwendung bei Kindern zugelassen. Da aber für Omeprazol ausreichende Erfahrungen vorliegen, ist Omeprazol ab dem 1. Lebensjahr zugelassen [2].
In der Schwangerschaft können bei häufigem Sodbrennen Pantoprazol oder Omeprazol eingesetzt werden [3].
Weitere Medikamente
Aufgrund ihrer guten Wirksamkeit und guten Verträglichkeit sind die Protonenpumpeninhibitoren die wichtigsten Medikamente bei der Refluxerkrankung. Andere Medikamente, wie H2-Blocker (Cimetidin oder Ranitidin), hemmen ebenfalls die Magensäureausschüttung, sind aber den Protonenpumpenhemmern in ihrer Wirkung deutlich unterlegen [1]. Die H2-Blocker zählen deshalb nur noch zur Therapie der zweiten Wahl.
Antazida sind Medikamente, die eine Neutralisierung der schon gebildeten Säure im Magen bewirken. Auch diese sind nur noch Mittel der zweiten Wahl, da sie eine schwache und kurzfristige Wirkung zeigen. Ihr Einsatz wird nur noch für leichte oder gelegentlich auftretende Beschwerden empfohlen [1].
Alle Informationen zu Protonenpumpeninhibitoren und weiteren Medikamenten sowie Tipps zur Anwendung und Dosierung finden Sie oben bei „Nahrungsmittel, welche die Magensäureproduktion steigern“ (Ursache 1).
Alle Informationen zu Protonenpumpeninhibitoren und weiteren Medikamenten sowie Tipps zur Anwendung und Dosierung finden Sie oben bei „Nahrungsmittel, welche die Magensäureproduktion steigern“ (Ursache 1).
Behandlung der sonstigen Ursachen
Quellenangaben
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G. Herold: Innere Medizin 2016. Verlag Gerd Herold, 2015, S. 439 ff.
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„Omeprazol in der Kinderheilkunde“, http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs001120050020, 26.11.2016
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„Informationen zu Medikamenten: Omeprazol“, https://www.embryotox.de/omeprazol.html, 26.11.2016
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H.-W. Baenkler: Innere Medizin: 299 Synopsen, 611 Tabellen. Georg Thieme Verlag, 2001, S. 1193.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 07.11.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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