Sodbrennen durch psychischen Stress: Ursachen

197 Ursachen 01

Sodbrennen bezeichnet den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre (Reflux). Dies kann mit einem brennenden Gefühl hinter dem unteren Ende des Brustbeins und in der Magengrube einhergehen. Dieses Gefühl kann auch bis in den Hals oder in den Rücken ausstrahlen. Häufig sind psychische Ursachen der Auslöser für die Beschwerden. Übermäßiger Stress, eine depressive Verstimmung und der erhöhte Verzehr von sogenannten „Seelentröstern“ bei psychischen Problemen sind die häufigsten Gründe. Der folgende Text erklärt die genauen Ursachen.


Psychisches Sodbrennen
Ursache 1: Stresssituationen
Was muss ich dazu wissen?
Häufigkeit des Auftretens
Sehr häufig
Selbstbehandlung möglich?
Ja
Das sollten Sie vermeiden
Zu lange Arbeitszeiten, Arbeiten in der Nacht, überfordernde Tätigkeiten

Stress ist neben falscher Ernährung und Bewegungsmangel einer der Hauptfaktoren für eine Störung des Säuren-Basen-Haushalts. Aber auch negative Gefühle wie Ärger, Unzufriedenheit oder Hass können zu einem erhöhten Stresslevel führen. Chronische Lärmbelästigungen oder Schlafmangel sind ebenfalls für Stresssituationen verantwortlich. Was Menschen reizt, beschäftigt, belastet oder stresst, wirkt sich auf den Stoffwechsel im Organismus aus und resultiert in einer Übersäuerung. Dies wird unter anderen durch eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin, Noradrenalin oder Cortisol bedingt [1]. Nicht nur die Wirkung dieser Hormone ist säurelastig, sondern auch deren Abbau. Bei der Verstoffwechslung der Stresshormone entstehen viele freie Säuren. Besteht die Stresssituation länger an oder wird der Stress sogar chronisch, sorgt die dauerhaft erhöhte Dosis der Stresshormone für Anpassungen im Organismus. Die Atmung ändert sich und wird schneller und flacher. Dadurch wird die Fähigkeit des Körpers, Sauerstoff aufzunehmen und Säuren abzuatmen, reduziert. Ist im Körper zu wenig Sauerstoff vorhanden, wird mit der Produktion von Milchsäure reagiert. Dies lässt das Blut saurer werden und führt zu einer Übersäuerung [5].

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Psychisches Sodbrennen
Ursache 2: „Seelentröster“ als Ursache der Übersäuerung
Was muss ich dazu wissen?
Häufigkeit des Auftretens
Häufig
Selbstbehandlung möglich?
Ja
Das sollten Sie vermeiden
Süßigkeiten, saure Lebensmittel, zu viel Fett und Zucker

Manchmal bestehen außergewöhnliche Belastungen, Liebeskummer, Tod des Ehegatten/der Ehegattin, Krankheit oder Existenzsorgen. Dies wird häufig mit dem Verzehr von „Seelentröstern“ versucht zu lindern. Damit sind vorrangig zucker- und fetthaltige Lebensmittel und Speisen wie Torten, Schokolade, Süß- und Backwaren, frittierte Speisen oder süße Limonaden gemeint. Diese stören die Balance zwischen den Säuren und Basen im Körper. Beim Abbau werden viele Säuren frei, die in einer Übersäuerung des Organismus resultieren. Außerdem agieren diese Lebensmittel säurelockend. Sie veranlassen die Belegzellen des Magens zu einer erhöhten Produktion an Magensäure, die den häufigsten Grund für den Reflux darstellt [2][4].

Psychisches Sodbrennen
Ursache 3: Angst- und Panikattacken, depressive Verstimmung
Was muss ich dazu wissen?
Häufigkeit des Auftretens
Gelegentlich
Selbstbehandlung möglich?
Nicht immer
Das sollten Sie vermeiden
Belastende Situationen, Kontakt mit deprimierten Menschen

Viele Menschen leiden an chronischen Angststörungen. Dabei steht das Angstgefühl derart im Vordergrund, dass das alltägliche Leben starke Einschränkungen aufweist. Ängste können spezifische oder unspezifische Auslöser haben. Angst- und Panikattacken versetzen den Körper in eine erhöhte Alarmbereitschaft, die mit einer Überproduktion an Stresshormonen einhergeht. Wie bereits beschrieben wirkt sich dies auf den Säuren-Basen-Haushalt im Körper aus und führt zur Übersäuerung. Eine depressive Verstimmung kann zu Verspannungen des gesamten Körpers und besonders auch im Magenbereich führen. Damit wird die Verdauung beeinträchtigt. Der Nahrungsbrei kann durch eine Muskelverkrampfung länger als notwendig im Magen verweilen, dadurch eine erhöhte Menge an Magensäure notwendig machen und sauren Reflux begünstigen [5].

Sonstige Ursachen

Im Falle einer psychischen Belastung wird häufig auch vermehrt auf Alkohol und Nikotin zurückgegriffen. Alkohol wirkt säurelockend und führt zu einer erhöhten Menge an Magensäure. Nikotin lässt die Reizung durch die Magensäure langsamer verheilen und dadurch Beschwerden wie Sodbrennen länger anhalten [3].



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