Saures Aufstoßen: Alternativmedizin
Saures Aufstoßen und Sodbrennen sind typische Anzeichen eines gastroösophagealen Refluxes; dabei fließt saure Magensäure in die Speiseröhre zurück. Ein gelegentlicher Reflux ist nichts Ungewöhnliches und kann problemlos alternativmedizinisch behandelt werden. Die Symptome sollten dann in wenigen Stunden verschwunden sein. Treten die Beschwerden allerdings regelmäßig mindestens zweimal die Woche auf, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Eine solche Erkrankung kann zu Schäden und bösartigen Veränderungen an der Speiseröhrenschleimhaut führen. Es sollte daher unbedingt ein Arzt konsultiert werden, wenn es häufiger zu Refluxbeschwerden kommt [1].
Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:
Als Kardiainsuffizienz bezeichnet man die mangelnde Funktionalität des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Dieser Ringmuskel ist dafür verantwortlich, den Speisebrei im Magen zu halten. Ist die Muskelspannung zu gering, kommt es zu Refluxsymptomen [1]. Schüßler-Salze und Osteopathie eignen sich besonders gut, um eine solche Insuffizienz zu therapieren [2][3][4]. Je nach Vorliebe des Patienten können aber auch homöopathische Arzneien, Bachblüten oder die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zur Genesung beitragen [5][6][7][8]. Alkohol und Nikotin lassen den Schließmuskel zusätzlich erschlaffen und sollten daher während des Behandlungszeitraums vermieden werden. Große Mahlzeiten und zu enge Kleidung erhöhen den Druck im Bauchraum und können die Symptomatik verschlimmern [9].
Behandlung mit Homöopathie
Nux vomicum und Lycopodium sind homöopathische Arzneien, die bei vielen Verdauungsproblemen wirken – so auch bei saurem Aufstoßen – insbesondere, wenn es nach den Mahlzeiten auftritt. Wird das Aufstoßen von einem sauren Geschmack im Mund begleitet, helfen Bismutum subnitricum oder Robinia pseudoacacia. Vom jeweiligen Mittel können fünf Globuli in der Potenz D12 dreimal täglich oder drei Globuli derselben Potenz nach jeder Mahlzeit eingenommen werden [5].
Behandlung mit Schüßler-Salzen
Das Mittel der Wahl bei Refluxbeschwerden, die durch eine Kardiainsuffizienz ausgelöst werden, ist Schüßler-Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum). Es verbessert die Muskelaktivität des Verdauungstraktes. Die Salze Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) neutralisieren überschüssige Magensäure und verhindern so die Entstehung eines Refluxes. Bei akuten Symptomen können ein bis zwei Tabletten des jeweiligen Mittels in der Potenz D6 nach jeder Mahlzeit eingenommen werden [2][3].
Sonstige alternativmedizinische Verfahren
Im Rahmen der Bachblüten-Therapie werden alle organischen Erkrankungen auf innere Konflikte zurückgeführt, welche der Patient somatisierend austrägt. Daher hängt die Wahl der richtigen Arznei stark vom Charakter und von der Lebenssituation des Erkrankten ab. Die Bachblüte Nr. 6 (Cherry Plum) beispielsweise wird Patienten verabreicht, bei denen Anspannung und Aggressionen sich negativ auf das Verdauungssystem auswirken. Die Bachblüte Nr. 26 (Rock Rose) wirkt gegen Ängste, welche die unangenehmen Symptome verursachen [6][7]. Die Osteopathie geht davon aus, dass auch Erkrankungen der inneren Organe wie ein gastroösophagealer Reflux durch Einklemmungen und Verspannungen ausgelöst werden, die im Rahmen einer manuellen Diagnose erfühlt werden können. Eine sogenannte viszerale, also ebenfalls manuelle Behandlung soll diese Verspannungen lösen und so die Aktivität und Funktionalität der Organe verbessern [4]. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betrachtet jeden Patienten als ein komplexes System von Energieflüssen. So weisen Beschwerden wie Sodbrennen oder saures Aufstoßen darauf hin, dass der Energiefluss in der Körpermitte, etwa in der Niere, Leber oder Milz, gestört ist. Außerdem kann ein Yang-Überschuss im Magen (Yang ist eines der beiden Prinzipien in der chinesischen Philosophie) die unangenehmen Symptome verursachen. Eine komplexe Therapie mit Heilkräutern, diätischen Maßnahmen und Akupunktur soll dem Patienten Linderung verschaffen [8].
Von einer Hiatushernie oder einem Zwerchfellbruch spricht man dann, wenn die Zwerchfellschenkel auseinanderklaffen. Eine solche Hernie kann symptomlos verlaufen oder aber regelmäßige Refluxbeschwerden verursachen. Das passiert vor allem dann, wenn durch den fehlenden Druck der Zwerchfellschenkel auf den unteren Speiseröhrenschließmuskel dessen Funktionalität beeinträchtigt ist. Eine Hiatushernie verursacht demnach eine Kardiainsuffizienz, die nicht von der Erschlaffung des Muskels selbst abhängt. Der Zwerchfellbruch an sich lässt sich nicht alternativmedizinisch behandeln [10]. Lediglich die Refluxbeschwerden können wie oben beschrieben mit Schüßler-Salzen oder Osteopathie, aber auch mit Homöopathie, Bachblüten oder traditionellen chinesischen Methoden gelindert werden [2][3][4][5][6][7][8]. Dennoch sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, wenn es regelmäßig zu Refluxsymptomen kommt. Große schwere Mahlzeiten, zu enge Kleidung, Alkohol und Nikotin können refluxbegünstigend wirken [9].
Behandlung mit Homöopathie
Zur Behandlung mit Homöopathie gelten die gleichen Empfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).
Behandlung mit Schüßler-Salzen
Zur Behandlung mit Schüßler-Salzen gelten die gleichen Empfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).
Sonstige alternativmedizinische Verfahren
Zur Linderung der Beschwerden durch aternativmedizinische Verfahren gelten die gleichen Empfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).
Alternativmedizinische Behandlung der sonstigen Ursachen
Neben den oben genannten Ursachen kann saures Aufstoßen auch während einer Schwangerschaft auftreten, durch magenschleimhautreizende Medikamente ausgelöst werden oder ein Zeichen für eine Sklerodermie sein [1][11]. Alternative Heillehren machen ihre Behandlungsmethoden in der Regel allerdings nicht von schulmedizinischen Diagnosen abhängig. Vielmehr spielen die individuellen Symptome, Charaktereigenschaften und die Krankheitsgeschichte des Patienten eine wichtige Rolle. Deshalb sollte zur Wahl der richtigen Methode oder des richtigen Mittels bestenfalls diagnosenunabhängig ein Heilpraktiker konsultiert werden.
Quellenangaben
-
T. Lüscher, J. Steffel: Magen-Darm-Trakt. Springer, 2013, S. 48 ff.
-
„Nr. 7 Magnesium phosphoricum“, http://schuessler-salze-liste.de/funktionsmittel/7-magnesium-phosphoricum.htm, 08.12.2016
-
„Schüssler Salze gegen Übersäuerung“, http://www.saeure-basen-ratgeber.de/faq/schuessler-salze-gegen-uebersaeuerung-informationen-tipps/, 08.12.2016
-
„Osteopathie kann bei Sodbrenne helfen“, http://www.orthopaede-luebeck-dr-nalbach.de/19-122-623-Osteopathie-kann-bei-Sodbrennen-helfen.html, 08.12.2016
-
„Globuli gegen Sodbrennen“, https://www.globuli.de/wissen/behandlung/magen-darm/sodbrennen/, 08.12.2016
-
„Cherry Plum – Die Gelassenheitsblüte“, http://www.bach-bluetentherapie.de/bachbluetentherapie/bachblueten/6-cherry-plum-die-gelassenheitsbluete/, 08.12.2016
-
„Rock Rose – Die Eskalationsblüte“, http://www.bach-bluetentherapie.de/bachbluetentherapie/bachblueten/26-rock-rose-die-eskalationsbluete/, 08.12.2016
-
„Natural treatment for acid reflux: Traditional chinese medicine“, http://www.amcollege.edu/natural-treatment-for-acid-reflux/ 08.12.2016
-
B. Göke, C. Begingen: Gastroenterologie systematisch. Uni-Med, 2007, S. 91 ff.
-
J. R. Siewert, M. Rothmund, V. Schumpelick: Praxis der Viszeralchirurgie. Gastroenterologische Chirurgie. Springer, 2006, S. 296 ff.
-
H.-J. Hettenkofer, M. Schneider, J. Braun: Rheumatologie. Thieme, 20015, S. 24 8ff.
Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:
Wichtiger Hinweis
Die auf Sodbrennen-Wissen.de zur Verfügung gestellten Informationen sowie Kommentare und Diskussionsbeiträge können und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer eigenständigen Auswahl und Anwendung oder Absetzung von Arzneimitteln, sonstigen Gesundheitsprodukten oder Behandlungsmethoden verwendet werden. Viele Symptome und Beschwerden können bei verschiedenen Erkrankungen auftreten. Für eine sichere Diagnose und Behandlung muss immer ein Arzt aufgesucht werden. Die auf Sodbrennen-Wissen.de zur Verfügung gestellten Inhalte sind sorgfältig erarbeitet und werden in regelmäßigen Abständen auf ihre Richtigkeit überprüft und aktualisiert. Jedoch unterliegen die Erkenntnisse in der Medizin einem ständigen Wandel. Wir übernehmen daher keine Gewährleistung für die Vollständigkeit, Richtigkeit, Genauigkeit und Aktualität sämtlicher Inhalte auf den Webseiten.
Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 23.01.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
Die DeGiN-Redaktion
Redaktions- und Lektoratsleitung: | Lorenz Graubner, Lisa Wunsch |
Lektoren: | Dr. rer. nat. Antje Kronenberg, Cand. med. Lil Meyer-Arndt, Cand. med. Viktoria Palm, Heike Marie Westhofen (Heilpraktikerin), Claudia Sarkady (Fachlektorat) |
Art Director: | Oleg Shmykov B.A. |