Saures Aufstoßen: Hausmittel

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Saures Aufstoßen entsteht durch das Entweichen von Magensaft und/oder Magengasen in Richtung Speiseröhre. Es kann mit einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein (Sodbrennen) einhergehen. Steht das Aufstoßen im Vordergrund und geht nicht mit schwerwiegenderen Symptomen und Schmerzen einher, ist es meist mit Hausmitteln gut zu behandeln. Führen diese zu keiner Besserung, sollte bei häufigen und anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache ausfindig zu machen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Bei anhaltenden Schmerzen im Brustbereich, Schluckbeschwerden oder anderen Warnsignalen, wie Blut im Stuhl oder Erbrochenem, muss immer ein ärztlicher Rat eingeholt werden. Dieser Artikel enthält Tipps, welche Hausmittel bei einem säuerlichem Aufstoßen helfen können.


Saures Aufstoßen
Ursache 1: Kardiainsuffizienz
Behandlung mit Hausmitteln: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Hausmitteln ausreichend?
Nein
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Kohlensäurehaltige Getränke, Süßstoffe, fettreiche und stark gewürzte Nahrungsmittel, üppige Speisen, hastiges Essen, Kaffee, Alkohol, Rauchen

Eine unzureichende Funktion des Schließmuskels am Mageneingang (Kardiainsuffizienz) kann mittels Hausmitteln nicht behoben werden. Trotzdem zeigen ausgewählte Mittel bei saurem Aufstoßen oft gute Erfolge. Sie haben zwar keine direkte Wirkung auf die Funktion des Schließmuskels, weisen aber einen generell Magen-Darm beruhigenden Effekt auf oder reduzieren den Gehalt der Magensäure. Auf diesem Wege kommen sie auch Menschen mit saurem Aufstoßen zugute. Um eine möglichst gute Wirkung der Hausmittel zu erreichen, sollte auf üppige Mahlzeiten verzichtet werden. Ebenso sind oben genannte Lebens- und Genussmittel, die den Verschlussmechanismus am Magen zusätzlich schwächen, zu vermeiden. Ebenso sollte Übergewicht reduziert werden und auf ein langsames Essen geachtet werden, um häufiges Luftschlucken zu verhindern. 

Apfelsessig

Essig wird seit Jahrhunderten als Heilmittel bei verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Obwohl es erst mal widersprüchlich erscheint, wird dem Essig eine ausgleichende Wirkung auf die Magensäfte zugesprochen [1]. Bei Bedarf kann ein Teelöffel Apfelessig mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Bei regelmäßigen Beschwerden kann bereits vor der ersten Mahlzeit des Tages ein Glas warmes Wasser mit Apfelessig getrunken werden.

Kartoffelsaft

Kartoffelsaft hat die Eigenschaft, Magensäure zu neutralisieren und hilft bekanntlich gegen säuerliches Aufstoßen [1]. Er kann aus Rohkartoffeln selbst hergestellt werden (eine rohe Kartoffel sollte hierbei in 500 ml kaltes Wasser gepresst werden) oder fertig zubereitet in Reformhäusern gekauft werden. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn vor den Mahlzeiten ein kleines Glas Kartoffelsaft getrunken wird [2].

Kamillentee

Bereits die Ägypter wussten von der heilenden Kraft der Kamille und die heutige Forschung kann diese Heilwirkung gut belegen [3]. Das ätherische Öl Bilabolol, das in der Kamille enthalten ist, weist eine generell beruhigende Wirkung auf den Magen aus. Es wird zur Linderung von gehäuftem Aufstoßen von Fachleuten empfohlen [4]. Um eine Tasse Kamillentee zuzubereiten, werden etwa 3 Gramm getrocknete Kamille mit kochendem Wasser aufgebrüht und etwa 10–15 Minuten ziehen gelassen. Der Tee kann 3–4-mal täglich zwischen den Mahlzeiten getrunken werden [5]. Da Kamille Asthma verschlimmern kann, sollte sie von Asthmatikern nicht eingenommen werden [5]. Der Konsum großer Mengen an Kamille kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (z. B. blutverdünnende Mittel) aufweisen und sollte daher mit dem behandelnden Arzt besprochen werden [5].

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Saures Aufstoßen
Ursache 2: Hiatushernie
Behandlung mit Hausmitteln: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Hausmitteln ausreichend?
Nein
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Übergewicht, enge Kleidung um den Bauchraum, üppige, fettige und würzige Speisen, Alkohol

Ebenso wie die Kardiainsuffizienz kann auch eine Hernie nicht mittels Hausmittel behoben werden. Leiden die Patienten jedoch ausschließlich unter saurem Aufstoßen, so können oben genannte Allgemeinmaßnahmen und einfach anwendbare Hausmittel helfen, die Symptome der Hiatushernie zu lindern. Oft ist es individuell sehr unterschieldich, welche Lebensmittel die Symptome verschlimmern und sollte dementsprechend beachtet werden. Ob eine Hiatushernie eine medikamentöse oder operative Therapie benötigt, entscheidet die Schwere der Symptome und die Größe der Hernie.

Apfelessig

Zur Linderung der Beschwerden durch Apfelessig gelten die gleichen Empfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).

Kartoffelsaft

Zur Linderung der Beschwerden durch Kartoffelsaft gelten die gleichen Empfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).

Kamillentee

Zur Linderung der Beschwerden durch Kamillentee gelten die gleichen Empfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).

Behandlung der sonstigen Ursachen

Eine weitere Ursache für saures Aufstoßen kann eine Schwangerschaft sein. Hierbei sind vor allem der wachsende Druck und Platzmangel im Bauchraum Auslöser der Beschwerden. Oben genannte Hausmittel können auch während der Schwangerschaft angewendet werden, um die Symptome zu lindern. Kamillentee sollte während der Schwangerschaft jedoch nicht in großen Mengen getrunken werden, da er eine Frühgeburt provozieren kann [5]. Des Weiteren wird empfohlen, einen Teelöffel Senf nach jeder Mahlzeit einzunehmen oder Mandeln, Haselnüsse oder Haferflocken langsam zu zerkauen, um säurebedingte Beschwerden zu lindern [6]. Wenn die Beschwerden durch Medikamente verursacht werden, sollte dies immer dem behandelnden Arzt rückgemeldet werden; gegebenenfalls kann auf ein Alternativpräparat umgestiegen werden. Ist dies nicht möglich, können oben genannte Hausmittel helfen, die Nebenwirkungen zu reduzieren. Reicht das nicht aus, muss auf schulmedizinische Mittel zurückgegriffen werden. Auch bei Erkrankungen wie der Sklerodermie kann saures Aufstoßen als Begleiterscheinung wichtig. Da es sich hierbei um ein komplexes Krankheitsbild handelt, sollte die Therapie der Symptome immer mit einem fachkundigen Arzt besprochen werden.

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