Husten bei Sodbrennen: Behandlung

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Husten ist ein Symptom, das gelegentlich zusammen mit Sodbrennen auftreten kann. Nicht immer wird direkt die Verbindung zwischen den beiden Beschwerden hergestellt – sie können jedoch auf den gleichen Krankheiten, wie beispielsweise einer Refluxkrankheit, beruhen. Treten die Beschwerden nur selten auf, ist eine Umstellung der Lebensgewohnheiten bereits hilfreich, die Beschwerden zu lindern. Reflux wird durch große Mahlzeiten, die hastig heruntergeschlungen werden, verstärkt. Auch wenn die Portionen sehr fettig oder zu stark gewürzt sind, kann dies Sodbrennen verstärken [1]. Weil jeder Magen leicht unterschiedlich auf Lebensmittel reagiert, sollte persönlich darauf geachtet werden, was hilft und welche Nahrungsmittel die Beschwerden verstärken. Die Magensäureproduktion wird zudem durch Kaffee, Alkohol und Nikotin angeregt. Die Magensäure kann durch einen, durch diese Genussmittel geschwächten Muskelring in die Speiseröhre aufsteigen und dort einen Hustenreiz auslösen. Um die Schwerkraft als günstigen Faktor zu nutzen, ist es ratsam, erst etwa eine halbe Stunde nach dem Essen eine liegende Position einzunehmen. Das Abendessen sollte eher klein gehalten werden und wenn möglich, das Kopfteil des Bettes erhöht sein, zum Beispiel mit Hilfe von Kissen. So wird weniger Druck auf den Magen ausgeübt und Magensäure kann schwerer aufsteigen. Diese Hinweise sollten insbesondere dann befolgt werden, wenn Sodbrennen und Husten nachts auftreten.

Verschiedene Tees und homöopathische Mittel können unterstützend eingesetzt werden, um das Sodbrennen und den damit verbundenen Husten zu lindern. Wirkstoffe in Kamille und Spitzwegerich wirken beispielsweise entzündungshemmend und können so bei Schleimhautreizungen in der Speiseröhre helfen [2].

Treten der Husten und das Sodbrennen jedoch öfter oder plötzlich gehäuft auf, sollte ein Arztbesuch angestrebt werden. Hier steht an erster Stelle eine ausführliche Diagnostik, da insbesondere Husten viele andere Ursachen haben kann. Bei Husten, der sich innerhalb einiger Tage verschlechtert und mit Atembeschwerden, Brustschmerzen oder auch Fieber einhergeht, kommt beispielsweise eine Lungenentzündung (Pneumonie), ausgelöst durch verschluckte Magensäure, infrage [3]. Diese muss unter Umständen mit Antibiotika behandelt werden. Ist allein der Reflux und die damit verbundene Reizung Auslöser des Hustens, können Medikamente, welche die Magensäure reduzieren, eingesetzt werden. Dazu gehören insbesondere die Protonenpumpenhemmer und Histaminrezeptorblocker [1]. Liegt gleichzeitig beispielsweise ein Asthma vor, das durch die säurehaltigen Gase aus dem Magen ausgelöst wird, können verschiedene Sprays genutzt werden. Diese führen entweder zu einer Erweiterung und Entspannung der Bronchien oder zu einer Schleimhautberuhigung [4].

Liegen schon länger Sodbrennen und Husten vor, sollte überprüft werden, ob sich bereits durch die Säure verursachte Verletzungen im Verdauungs- und Atmungstrakt befinden. Dafür kann eine Speiseröhrenspiegelung oder eine Kehlkopfspiegelung sinnvoll sein. Je nach Befund wird dann zum Beispiel eine Therapie mit Protonenpumpenhemmern intensiviert. Werden diese Medikamente selber als Auslöser des Hustens angenommen, muss mit einem Arzt geklärt werden, was zu tun ist und ob ein Präparatwechsel erfolgen sollte [5].

Neben der medikamentösen Therapie stehen auch chirurgische Methoden zur Behandlung von Reflux und Sodbrennen zur Verfügung [6]. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) vorliegt, bei dem Teile des Magens durch einen Schlitz im Zwerchfell in den Brustraum gelangen. Im Schlüssellochverfahren wird der Magen zurück in den Bauchraum gezogen und der Übergang zur Speiseröhre eingeengt, sodass keine Magensäure mehr aufsteigen kann.




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