Sodbrennen und Reflux: Behandlung

Sodbrennen als Folge von Reflux sollte immer dann behandelt werden, wenn es chronisch auftritt. So sollte bereits mehrmals im Monat auftretendes Sodbrennen aufgrund seiner Folgeerkrankungen behandelt werden. Einmaliges Sodbrennen ist dagegen in der Regel ungefährlich und bedarf keiner weiteren Therapie.

Nur in seltenen Fällen ist direkt ärztliche Hilfe für eine effektive Behandlung erforderlich. In vielen Fällen ist bereits eine Änderung des Lebens- und Ernährungsstils hilfreich, um eine Besserung der Beschwerden zu erreichen. Entscheidend in der Selbsttherapie des Refluxes ist die Prävention.

Während gegen die Entstehung von Sodbrennen relativ leicht etwas getan werden kann, sind akute Beschwerden dagegen sehr schwierig zu behandeln; sie sprechen meist nicht auf eine Eigentherapie an.

Wichtigste Maßnahme in der Selbsttherapie ist der Verzicht auf Nahrungsmittel, welche die Spannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels verringern. So führen beispielsweise Nahrungsmittel, die reich an Koffein, Zucker oder Fett sind, zu einer Entspannung des Speiseröhrenschließmuskels [1]. Dies verursacht dann direkt einen Reflux von Magensäure in die Speiseröhre und somit Sodbrennen.

Möchten Betroffene nicht auf diese Nahrungsmittel verzichten, so sind nach dem Verzehr einige Regeln zu beachten. Eine aufrechte Lagerung und ein Spaziergang nach dem Essen können den Reflux vermindern; die Magensäure wird durch die Schwerkraft am Aufsteigen gehindert.

Ein erhöhter Druck im Bauchraum kann durch eine langfristige Reduktion des Körpergewichts oder den Verzicht auf enge Kleidung nach dem Essen vermieden werden [2]. Aus demselben Grund ist der Konsum von blähenden Nahrungsmitteln wie Kohl, Zwiebeln oder kohlensäurehaltigen Getränken zu verringern.

Ist ein erhöhter Kortisonspiegel Ursache eines Magensäureüberschusses, so kann eine Stressreduktion im Alltag zu einer Senkung des Hormonspiegels und damit zu einer Besserung der Beschwerden führen.

Erst, wenn all diese Maßnahmen scheitern, sollten Medikamente zum Einsatz kommen. Sogenannte Protonenpumpenhemmer können nach Rücksprache mit einem Arzt auch zur Dauertherapie eingenommen werden. Diese Medikamentengruppe, zu denen beispielsweise Pantoprazol, Omeprazol oder Esomeprazol zählen, blockiert die Bildung der Magensäure unmittelbar an den Magenzellen [3]. Eine Besserung der Beschwerden ist erst innerhalb weniger Tage zu erwarten; in der Therapie von akutem Sodbrennen sind Protonenpumpenhemmer wenig hilfreich.

Schwerwiegende Erkrankungen wie beispielsweise das Gastrinom oder Störungen der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus) erfordern immer eine ärztliche Therapie. Mittel der Wahl ist hier in den meisten Fällen die operative Entfernung des hormonproduzierenden Tumors [4].

Eine Operation kann auch bei jungen Patienten mit stark ausgeprägtem Reflux ohne Begleiterkrankung wie einem Gastrinom sinnvoll sein. Bei einer sogenannten Fundoplicatio, auch Anti-Reflux-Operation genannt, wird ein Teil des Magens um die Speiseröhre genäht und damit ein künstlicher Schließmuskel geschaffen [5]. In den meisten Fällen kommt es bereits unmittelbar danach zu einem dauerhaften Verschwinden der Refluxsymptomatik [6].

Alternativmedizinische Verfahren sollten idealerweise nur als Ergänzung zu oben genannten Allgemeinmaßnahmen oder bei schwerwiegenden Formen begleitend zur ärztlichen Therapie eingesetzt werden. Bei einer homöopathischen Therapie mit Globuli können beispielsweise die Mittel Bismutum subnitricum, Robinia pseudoacacia oder Nux vomica eingenommen werden [7]. Im Rahmen einer Therapie mit Bachblüten hat insbesondere die Blüte Nr. 23 (Olive) lindernde Wirkung auf die Refluxbeschwerden.

Genau wie die Alternativmedizin sollten auch Hausmittel nicht als Erstlinientherapie eingesetzt werden. Außerdem wird empfohlen, nur Mittel einzusetzen, deren Wirksamkeit auch wissenschaftlich erwiesen ist. Dazu zählt beispielsweise der Verzehr von Kartoffeln bzw. Kartoffelsaft [8], getrocknetem Knoblauch und Äpfeln [9]. Keines der Hausmittel erreicht jedoch die Wirksamkeit von Protonenpumpenhemmern.


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