Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung: Behandlung

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Bei Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung kommen, abhängig von der Ursache der Erkrankung, unterschiedlichste Therapieoptionen in Betracht. Sodbrennen als vorherrschendes Symptom aller Formen einer Speiseröhrenentzündung ist zunächst nicht akut behandlungsbedürftig. Bei einmaligem Auftreten ist von einem gastroösophagealen Reflux auszugehen, der erst gefährlich wird, wenn er häufiger auftritt.


Akute Refluxbeschwerden sind mit einer homöopathischen Therapie zu behandeln. Hier können beispielsweise die Globuli Bismutum subnitricum oder Nux vomica, idealerweise in der Potenz D12, eingenommen werden [1]. Auch eine Bachblütentherapie, die beispielsweise durch Einnahme der Blüte Nr. 23 (Olive) erfolgt, kann eine lindernde Wirkungen bei Sodbrennen haben.


Doch, was tun bei häufigen Refluxbeschwerden? In vielen Fällen kann bereits mit Hausmitteln und einer Änderung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten eine Symptomlinderung herbeigeführt werden. Wichtigste Therapiemaßnahme dabei ist die Meidung der typischen Auslöser der Beschwerden. So sollten alle Nahrungsmittel, welche die Säureproduktion anregen oder die Spannung des Speiseröhrenschließmuskels herabsetzen, prophylaktisch gemieden werden [2]. Lässt sich ein Konsum nicht oder nur schwer vermeiden, so sollten bevorzugt mehrere kleine Portionen, anstelle weniger großer gegessen werden [3]. Auch flaches Liegen oder enge Kleidung sollten anschließend gemieden werden [4].


Unterstützend dazu können verschiedene Hausmittel eingenommen werden, deren Wirksamkeit gegen Reflux wissenschaftlich belegt ist. Dazu zählt beispielsweise der Konsum von Äpfeln oder Kartoffeln beziehungsweise Kartoffelsaft [5].


Keine der aufgezählten Maßnahmen erreicht jedoch die Effektivität einer medikamentösen Therapie. Diese erfolgt in der Regel als Dauertherapie mit sogenannten Protonenpumpenhemmern. Diese Medikamente werden bei häufigem Reflux von einem Arzt verschrieben und blockieren die Säurebildung direkt an den Magenzellen [6]. Dadurch wird eine säurebedingte Reizung der Speiseröhre und damit die Entstehung von Sodbrennen verhindert. Pantoprazol, Esomeprazol oder Omeprazol sind die häufigsten Vertreter dieser Medikamentengruppe. Die Einnahme sollte idealerweise auf den nüchternen Magen erfolgen [7]. Da bei akuten Beschwerden bereits eine Reizung der Speiseröhre vorliegt, sind diese Medikamente wirkungslos und helfen nur bei chronischen Beschwerden.


Bei jungen Patienten mit starkem Reflux kann auch eine Anti-Reflux-Operation erwogen werden. Dazu wird ein Teil des Magens als künstlicher Schließmuskel um die Speiseröhre genäht. Die Operation ist mit einer Erfolgsrate von 90–95 % eine der effektivsten Therapien der Refluxkrankheit [8].

 

Sprechen die Beschwerden nicht auf eine dauerhafte Therapie mit Protonenpumpenhemmern an, so sollte eine weitere Abklärung mittels Magenspiegelung erfolgen. Bestätigt sich dann der Verdacht auf eine eosinophile Ösophagitis oder auf eine Candida-Ösophagitis, so ist immer eine ärztliche Therapie anzustreben. Hier sollte gänzlich auf Homöopathie oder Hausmittel verzichtet werden, da beide Krankheitsbilder im Gegensatz zur Refluxkrankheit nicht einfach zu behandeln sind. Wer dennoch an solchen Verfahren interessiert ist, kann oben genannte Mittel dann allenfalls als Ergänzung zur ärztlichen Therapie einnehmen.


Die ärztliche Therapie einer eosinophilen Ösophagitis kann unterschiedliche Medikamentengruppen beinhalten. So kommen abhängig von der Schwere des Befundes Wirkstoffe zur Unterdrückung des Immunsystems, cortisonähnliche Mittel oder Anti-Allergika zum Einsatz [9]. Ähnliche Medikamente sowie Entzündungshemmer finden auch bei einem Morbus Crohn Verwendung.


Bei einem Candidabefall oder einer viralen Infektion steht vor allem die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund. Bei einer optimal eingestellten Grunderkrankung kann ein Befall meist prophylaktisch verhindert werden. Liegt bereits eine ausgeprägte Pilzbesiedlung der Speiseröhre vor, so helfen Anti-Pilz-Medikamente (Antimykotika). Diese werden meist lokal verabreicht, also als Lösungen eingenommen. Häufig verabreichte Medikamente sind Amphotericin B, Fluconazol oder Itraconazol [10]. Bei viralen Infektionen können Medikamente wie beispielsweise Aciclovir eingesetzt werden, welche die Vermehrung der Viren hemmen.


Speiseröhrenentzündungen im Rahmen einer Chemotherapie werden meist symptomatisch mit oben genannten Verfahren behandelt, da ein Verzicht auf das auslösende Medikament meist nicht empfehlenswert ist.




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