Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung: Schulmedizin

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Ständiges Sodbrennen muss einer fachmännischen Behandlung zugeführt werden. Nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Gesundheit kann unter dem Säurereflux leiden. Auf Dauer können neben der Speiseröhrenentzündung auch Schluckbeschwerden, Verengungen und bösartige Gewebsneubildungen entstehen. Die Schulmedizin bietet aber ein erfolgreiches und überschaubares Behandlungskonzept an. Protonenpumpenhemmer werden als Standardpräparat verschrieben, Histaminrezeptorblocker bei leichten Sodbrennbeschwerden und Antazida zur sofortigen Linderung der akuten Schmerzen. Bei Versagen der Refluxmedikamente oder bereits starken Komplikationen kann über einen chirurgischen Eingriff nachgedacht werden. Für die eosinophile und Candida-Speiseröhrenentzündung muss die kausale Ursache gefunden und behandelt werden. Der nachfolgende Text wird auf die Krankheitsbilder näher eingehen [1].


Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung
Ursache 1: Gastroösophageale Refluxkrankheit
Behandlung mit Schulmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Schulmedizin ausreichend?
Ja, teilweise
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Ungesundes Essen, nächtliche Snacks, hoher Alkohol- und Tabakkonsum, viel Stress, wenig Bewegung [4]

Die gastroösophageale Refluxkrankheit ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Nicht nur die unangenehmen Schmerzen an sich, sondern auch die Gefahr schwerer Folgeerkrankungen macht eine gezielte Therapie unumgänglich. Doch es muss nicht immer sofort auf die Schulmedizin zurückgegriffen werden. Bereits eine Gewichtsnormalisierung, eine gesunde Ernährung und ein entschleunigter Alltag hilft vielen Betroffen den Reflux unter Kontrolle zu bringen. Auch die Alternativmedizin bietet aussichtsreiche Konzepte an. Bleibt dennoch der Erfolg der Gewohnheitsänderungen und der Alternativmedizin aus, sollte spätestens nach zwei Wochen ein Facharzt kontaktiert werden. Es sollte sich in Erinnerung gerufen werden, dass die Refluxkrankheit primär eine Säurekrankheit ist. Die aggressive Salzsäure des Magens steigt in die Speiseröhre, schädigt die ansässige Schleimhaut und führt langfristig zu Komplikationen. Die Protonenpumpenhemmer, als schulmedizinischer Therapiestandard, führen zu einer Unterdrückung der Magensäureproduktion. Auch die Histaminrezeptorblocker drosseln die Salzsäureherstellung ein wenig und sind deshalb nur leichten Krankheitsverläufen vorenthalten. Die Antazida sind Puffersubstanzen, die im Akutfall die aufgestiegene Säure neutralisieren, die Schmerzen so lindern und den Magen beruhigen. Die Wirkungen aller Medikamente kann durch einfache Allgemeinmaßnahmen unterstützt werden. Es sollte auf üppige Mahlzeiten, Alkohol, Rauchen, Stress und nächtliche Snacks verzichtet werden [1].

Protonenpumpenhemmer

Verschreibungspflichtig: Nein

Für Kinder geeignet: Nein [1]

Für Schwangere geeignet: Ja, aber unter Einschränkungen[2]        

Hauptwirkung: Unterdrückt die Magensäureproduktion[1] 

Die Medikamentengruppe der Protonenpumpenhemmer wirkt über eine Unterdrückung der Salzsäureproduktion im Magen. Dosisabhängig kann sogar eine komplette Hemmung der Magensäureherstellung erreicht werden. Der Magen wird so beruhigt und im Falle eines Refluxes fehlt die aggressive Säure. Die Sodbrennsymptome bleiben dementsprechend aus und eventuelle Komplikationen können sich zurückbilden. Zur besseren Verträglichkeit sollen die Präparate eine halbe Stunde vor dem Frühstück eingenommen werden. Bei noch unzureichender Wirkung kann eine abendliche Dosis hinzukommen. Nebenwirkungen und Risiken sind wie bei jeder anderen Arznei vor Therapiebeginn mit dem behandelnden Arzt abzuwägen. Bei Behandlungserfolg und Ausbleiben des sauren Refluxes kann der Versuch unternommen werden, die Präparate abzusetzen. Leider kehren bei jedem zweiten die Sodbrennbeschwerden aber wieder zurück, sodass eine Dauertherapie erforderlich wird. Für Kinder sind die Protonenpumpenhemmer ungeeignet und in der Schwangerschaft nur als Ultimo Ratio vom Arzt einzusetzen [1]. 

Histaminrezeptorblocker

Verschreibungspflichtig: Nein

Für Kinder geeignet: Eingeschränkt [1]

Für Schwangere geeignet: Ja, aber unter Einschränkungen [2]

Hauptwirkung: Reduziert die Magensäureproduktion [1]

Histaminrezeptorblocker binden an den Histaminrezeptor an den säureproduzierenden Zellen im Magen und unterbinden die Wirkung des Botenstoffes. Die Salzsäureproduktion wird so leicht gehemmt. Diese Medikamentenklasse ist von der Wirkung her den Protonenpumpenhemmern unterlegen und wird daher nur bei leichten Refluxbeschwerden empfohlen. Die Nebenwirkungen sind zu beachten, wobei die Tabletten niemals zusammen mit Alkohol eingenommen werden dürfen. Für Kinder und Schwangere sind diese Präparate nur eingeschränkt einsetzbar [1]. 

Antazida

Verschreibungspflichtig: Nein

Für Kinder geeignet: Eingeschränkt [1]

Für Schwangere geeignet: Ja, aber unter Einschränkungen [2]

Hauptwirkung: Pufferung der Magensäure [1]  

Antazida beinhalten die basischen Salze von Magnesium, Calcium oder Aluminium. Bei Bedarf kann die aufgestiegene Magensäure neutralisiert werden, wodurch auch das Sodbrennen nachlässt. Der saure Magensaft wird etwas abgepuffert und weitere Refluxepisoden werden kurzzeitig unterbunden. Die Wirkung ist aber nur von kurzer Dauer und rein symptomatisch. Vorzugweise sollten die Antazida keine Aluminiumsalze enthalten. Für Kinder und Schwangere sind wieder besondere Bestimmungen zu beachten [3].

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Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung
Ursache 2: Eosinophile Ösophagitis
Behandlung mit Schulmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Schulmedizin ausreichend?
Ja
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Allergieauslösende Nahrungsmittel

Eine eosinophile Speiseröhrenentzündung ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die durch eine Immunreaktion verursacht wird; besonders durch allergische Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel entsteht diese Entzündung. Daher müssen diese vermieden werden. Auf Protonenpumpenhemmer spricht das Sodbrennen meist nicht an. Therapieversuche können mit lokalen Kortikosteroiden unternommen werden [1].

Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung
Ursache 3: Candida-Ösophagitis
Behandlung mit Schulmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Schulmedizin ausreichend?
Ja
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Rauchen, Stress

Der Candida-Pilz kann sich meist nur im Rahmen eines Immunleidens ansiedeln. Daher ist oftmals die Ursache der Candida-Ösophagitis ein Tumorleiden oder eine Erkrankung des Immunsystems. Diese müssen behandelt werden [1].

Behandlung der sonstigen Ursachen

Auf einen Morbus Crohn muss individuell reagiert,  auslösende Medikamente durch einen Arzt angepasst und bei Viruserregern auf Ursachenforschung gegangen werden [1].



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