Zu viel Magensäure bei Kindern: Prävention

204 Praevention 01

Viele Kinder leiden unter zu viel Magensäure. Anzeichen dafür können Bauchschmerzen oder Schmerzen hinter der Brust, Erbrechen nach einer Mahlzeit, Verschlechterung der Symptome im Liegen sein. Auch Mundgeruch, Heiserkeit oder ein schlechter Zahnstatus können hinzukommen [1]. Mit einfachen Veränderungen im Alltag, guter Ernährung und genügend Ruhephasen für das Kind, sollten Beschwerden und ihre Entstehung vermieden werden. Leidet das Kind sehr unter den Symptomen und stellt sich keine Besserung ein, ist das Aufsuchen eines Arztes anzuraten.


Zu viel Magensäure beim Kind
Ursache 1: Befall mit Helicobacter pylori
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Teilweise.
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Schmerzen hinter dem Brustbein, Schmerz, Heiserkeit, Mundgeruch.

Übertragen werden die Bakterien meist schon im Kindesalter über den fäkal-oralen Weg. Um das zu verhindern, sollten nach dem Toilettengang konsequent die Hände gründlich gewaschen werden. Es sind zwar viele Menschen Träger der Bakterien, doch es kommt nur selten zu Symptomen. Nur dann ist es auch anzuraten, die Bakterien mit Hilfe von Antibiotika zu behandeln. Meist bleibt die Besiedlung der Bakterien jedoch ein Leben lang unentdeckt.

Die Kombination aus Stress und Helicobacter pylori kann so zu Symptomen führen, da sich die Bakterien leichter ausbreiten können [3]. Präventiv sollte darauf geachtet werden, dass Kinder nicht zu sehr unter Stress stehen und regelmäßige Ruhephasen haben.

Anzeige:
Zu viel Magensäure beim Kind
Ursache 2: Ungesunde Ernährung
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Allgemeine Symptome von Sodbrennen

Es gibt viele Nahrungsmittel, die bekannt dafür sind, die Säureproduktion anzuregen. In welchem Umfang, ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich. Klagt ein Kind nach bestimmten Lebensmitteln immer wieder über Sodbrennen, scheint es dieses nicht gut zu vertragen. Bekannt für hohe Sekretinausschüttung sind fettige, frittierte, sehr stark gewürzte oder sehr süße Speisen, wie Schokolade, Zitrusfrüchte, Säfte und Fleisch [4]. Das soll nicht heißen, dass Kinder diese Speisen nicht essen dürfen. Aber es kann helfen, sie nur in Maßen zu erlauben.

Um eine übermäßige Säureproduktion zu vermeiden, sollten mehrere kleine, leichte Mahlzeiten am Tag gegessen werden. Besonders am Abend ist auf große, fettige Speisen, Säfte und Süßigkeiten zu verzichten. Besser sind Brot oder Salat. Wird direkt vor dem Schlafengehen oder zu hastig gegessen, kann auch das zu Sodbrennen führen. Es ist daher ratsam, Kinder in Ruhe und einige Stunden vor dem Schlafengehen essen zu lassen [5]. Außerdem sollten die Kinder nach dem Essen nicht direkt Sport betreiben, sich bücken oder herumspringen. Dies erhöht zwar nicht die Magensäureproduktion, erhöht aber den Druck auf dem Bauch. Dadurch kann der Nahrungsbrei leicht in die Speiseröhre gelangen und Beschwerden verursachen [6].

Zu viel Magensäure beim Kind
Ursache 3: Stress
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Zittern, Schweißausbrüche, Kopf- oder Bauchschmerzen, Angst, Unruhe, Aggressivität, Erschöpfung oder Lustlosigkeit [7]

Ein soziales Umfeld und eine soziale Kompetenz sind hilfreich, um Stress zu begegnen. Dies hilft, dem Kind, resistenter zu sein und Stress vorbeugen sowie bewältigen zu können [7]. Mit Gesprächen und Verständnis wird die Stressbewältigung gefördert [8]. Bewegung und Sport sind im Allgemeinen gut für die Entwicklung des Kindes. Es hilft ihm sogar, mit stressigen Situationen fertig zu werden. Bis das Wachstum beendet ist, ist Training mit Gewichten über das eigene Körpergewicht hinaus jedoch schädlich für die Wachstumsfugen der Knochen [9].

Im Allgemeinen gilt: Kinder brauchen ein liebevolles, geschütztes Umfeld und Ruhephasen, in denen sie sich mit Freunden treffen oder mit sich selbst beschäftigen können. Bewegung, Musizieren oder Malen schaffen eine gute Atmosphäre zum Entspannen. Wichtig dabei ist, dass die Kinder Erfolgserlebnisse haben, Lob bekommen und spielerisch an Herausforderungen herangeführt werden [9].

Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen

Die Entstehung von Nahrungsmittelallergien ist noch nicht gänzlich geklärt. Allerdings wurde festgestellt, dass Kinder, die gestillt wurden, seltener darunter leiden. Zudem bildet sich eine Allergie eher aus, wenn jeden Tag dieselben Nahrungsmittel gegessen werden, da die Allergene häufiger zu sich genommen werden. Vielseitige und abwechslungsreiche Ernährung ist ab dem fünften Lebensmonat anzuraten [11]. Falls sich die Allergie schon entwickelt hat, sollte streng auf den Verzicht des betroffenen Lebensmittels geachtet werden.

Mukoviszidose entsteht durch einen Gendefekt. Die Krankheit kann nicht verhindert werden. Durch eine erschwerte Atmung wird Druck auf den Magen ausgeübt, was zu Sodbrennen führen kann. Präventiv müssen die betroffenen Kinder viel trinken und inhalieren, um den Schleim zu lösen. Durch ein Abhusten können Schleimansammlungen abtransportiert werden, was die Atmung erleichtert und den Druck auf dem Magen verringert.

Manche Kinder leiden an dem sehr seltenen Zollinger-Ellison-Syndrom. Da es sich um einen Tumor handelt, gibt es keine Präventionsmöglichkeiten. Wird der Tumor entdeckt, wird eine Operation angestrebt, sofern sich keine Streuung (Metastasen) ausgebreitet hat. Ist eine Operation nicht mehr möglich, wird symptomatisch mit PPIs und Somatostatinanaloga behandelt. PPIs sind Medikamente, welche die Säureproduktion hemmen, indem sie die Protonenpumpen im Magen inaktivieren. Somatostatinanaloga hemmen dagegen die Botenstoffe für die Säureproduktion, wodurch der Befehl für eine höhere Säureproduktion fehlt. Ziel ist es, die Säure im Magen zu reduzieren [10].