Zu viel Magensäure + Bauchschmerzen: Behandlung
Bauchschmerzen sind häufiges Symptom bei einer verstärkten Produktion von Magensäure. Wenn Patienten einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Auslösern und ihren Symptomen herstellen können, ist eine Selbstbehandlung durchaus möglich. Bei längerem Verlauf und deutlicher Einschränkung des Alltags sollte ärztliche Unterstützung hinzugezogen werden. Auch sollte der Einsatz von Schmerzmedikamenten mit einem Arzt besprochen werden. Viele Wirkstoffe stehen in direktem Zusammenhang mit zu viel Magensäure. Was am besten hilft und was bei starken Beschwerden zu tun ist, wird im folgenden Text beschrieben.
Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann akut oder chronisch auftreten. Ob eine Behandlung der Gastritis notwendig ist, richtet sich nach der Schwere der Symptomatik. Bei längerem Verlauf der chronischen Gastritis sollte der Auslöser mittels ärztlicher Diagnostik gefunden werden. In vielen Fällen kann eine medikamentöse Therapie zu einer Besserung der Symptomatik bewirken.
Die akute Gastritis ist meist auf einen Auslöser, etwa Alkohol oder Nikotin, zurückzuführen. Wird auf diesen verzichtet, kann es zur Besserung der Symptome kommen. Auch eine vorübergehende Schonkost kann bei Bauchschmerzen helfen. Die chronischeGastritis verläuft bei den meisten Patienten ohne Symptome. Auslöser können die dauerhafte Einnahme von Schmerzmedikamenten oder eine Störung des Immunsystems darstellen.
Die akute Gastritis heilt in der Regel spontan aus. Sie benötigt in den meisten Fällen alternative Therapieform.
Bei vielen Patienten mit einer chronischen Gastritis kann eine bakterielle Infektion der Magenschleimhaut bestehen. Diese sollte medikamentös behandelt werden. Dabei werden drei oder vier Medikamente miteinander kombiniert. Dazu gehören ein Protonenpumpenblocker (Pantoprazol oder Omeprazol) und Antibiotika (Amoxicillin, Clarithromycin oder Metronidazol). Protonenpumpenblocker hemmen die Säureproduktion der Magenschleimhaut. Eine Pumpe der Zellwand wird blockiert, die Wasserstoff-Moleküle gegen Kalium-Moleküle austauscht. Mithilfe dieser Medikamente lässt sich eine starke Unterdrückung der Säureproduktion bewirken. Die Therapie dauert meist vier Wochen [1].
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Der Übergang von gelegentlichem Rückfluss sauerem Mageninhalts zur Refluxkrankheit ist in den meisten Fällen fließend. Entscheidend für die Diagnostik und Therapie sind die Stärke der Beschwerden und Auswirkungen der Erkrankung.Typischerweise können die Medikamente die Reflux-Neigung nicht positiv beeinflussen; allerdings werden Komplikationen effektiv verhindert. Diese treten gehäuft nach einem jahrelangen, unbehandelten Verlauf auf.
Für zahlreiche Lebensmittel ist eine stimulierende Wirkung auf die Säureproduktion des Magens beschrieben. Dazu gehören Schokolade, Tomaten oder Knoblauch. Ein Verzicht auf diese Speisen kann zu einer Verbesserung der Symptomatik führen. Weiterhin sollte der Konsum von Alkohol oder Nikotin stark eingeschränkt werden. Treten die Beschwerden vermehrt in den Abendstunden oder nachts auf, kann das Kopfende zum Schlafen aufgestellt werden. Dadurch kommt es zu einem verminderten Rückfluss des sauren Mageninhalts.
In der frühen Phase der Erkrankung lassen sich die Symptome durch allgemeine Maßnahmen sehr gut beeinflussen. Eine alternative Therapie ist dann nicht nötig.
Bei ausgeprägter Symptomatik oder entzündlichen Veränderungen der Speiseröhre können Medikamente angewendet werden. Die erste Wahl stellen dabei die Protonenpumpenblocker dar. Die Dauer der Therapie richtet sich nach der Stärke der Symptomatik. Kommt es häufig zum Aufflammen der Erkrankung, wird eine dauerhafte Einnahme empfohlen [2].
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
In den meisten Fällen wird die Gastroenteritis durch Bakterien oder Viren verursacht. Zu den Bauchschmerzen können Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Fieber auftreten. Typischerweise klingen die Beschwerden innerhalb von wenigen Tagen ab. Bei älteren Menschen, kleinen Kindern oder Menschen mit einer Immunschwäche können schwerwiegende Verläufe auftreten.
Durchfall und Erbrechen können zu einem hohen Wasser- und Salzverlust führen. Auf ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser, Tee oder Brühe ist zu achten. Weiterhin kann das kurzzeitige Einhalten einer Schonkost den Magen- und Darmtrakt beruhigen [3].
Da die Erkrankung meist innerhalb weniger Tage ausheilt, ist eine alternative Therapie häufig nicht nötig.
Dauert die Erkrankung lange an oder ist sie von schweren Begleiterscheinungen geprägt, sollte eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Es kann eine zusätzliche Therapie mit Antibiotika oder anderen Medikamenten erforderlich sein. In den meisten Fällen heilt die Gastroenteritis innerhalb weniger Tage auch ohne Medikamentengabe aus.
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Behandlungsmöglichkeiten der anderen Ursachen
Bauchschmerzen und Sodbrennen können zahlreiche Ursachen haben. Bei einem Fortbestehen der Beschwerden sollte trotz einer Selbstbehandlung ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Wird der Reflux im Rahmen einer Pankreatitis ausgelöst, sollte umgehend eine Diagnostik durchgeführt werden. Die Divertikulitis verläuft in Stadien. Die Therapie kann von Medikamenten, wie Antibiotika und Schmerzmittel, bis zur operativen Therapie reichen [2].
Quellenangaben
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Keikawus Arastéh: Duale Reihe Innere Medizin. Thieme, 3. Auflage, 2012, S. 496 ff., S. 507 ff.
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Gerd Herold: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2016, S. 439 ff.,S. 503 ff., S. 492 ff.
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Heiner Greten: Innere Medizin. Thieme, 2010, 13. Auflage, S. 990 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 02.06.2016 |
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