Chronische Refluxösophagitis: Symptome (Diagnose)

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Häufige Begleiterscheinungen der chronischen Refluxösophagitis sind Sodbrennen, Schluckstörungen, Schmerzen beim Schluckvorgang oder Brustschmerzen [1]. Meist liegt den Beschwerden eine Kombination von auslösenden Faktoren zugrunde, weshalb eine Diagnose durch den Laien schwierig ist. Am häufigsten ist dabei eine Schwäche des unteren Schließmuskels der Speiseröhre, deren Ursache meist unklarer Natur ist. Eine erhöhte Produktion von Magensaft – beispielsweise durch falsche Ernährung – kann zu einem Reflux und nachfolgend zu einer Entzündung der Speiseröhre führen. Starkes Übergewicht oder eine Schwangerschaft erhöhen den Druck im Bauchraum massiv, wodurch es zu einem Reflux kommen kann. Auch seltenere Ursachen wie zentralnervöse Erkrankungen oder eine Verengung des Magenausgangs können solche Beschwerden verursachen. Eine chronische Refluxösophagitis sollte stets ärztlich abgeklärt werden.


Chronische Refluxösophagitis
Ursache 1: Insuffizienz des unteren Schließmuskels der Speiseröhre
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Sodbrennen, saures Aufstoßen, Brustschmerzen
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Bei Bestehen der Beschwerden > 1 Monat, bei Schluckstörungen
Symptome

Bei den allermeisten Refluxpatienten besteht eine Verschlussstörung des unteren Speiseröhrenschließmuskels. In über 90 % lässt sich deren Ursache allerdings nicht endgültig klären. Dabei kommt es zu dem typischen „Brennen hinter dem Brustbein“, das von Patienten mit Reflux oftmals beschrieben wird. Die Entzündung der Speiseröhre verursacht Schmerzen beim Schluckvorgang. Dies kann sogar bis zum Gewichtsverlust führen, wenn Betroffene die schmerzhafte Nahrungsaufnahme vermeiden. Auch Störungen des Schluckaktes sind beschrieben, da die Speiseröhre durch die chronische Entzündung mit unkontrollierten Muskelzuckungen reagieren kann [2].

Diagnose

Für den Laien ist eine Diagnosestellung äußerst schwierig. Deshalb sollte bei längerem Bestehen von Refluxbeschwerden ein Arzt aufgesucht werden, um eine Refluxösophagitis auszuschließen. Mittels einer Spiegelung der Speiseröhre, des Magens und Dünndarms können so Schäden und Entzündungen an der Speiseröhre nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Bei ausgeprägten entzündlichen Veränderungen kann der Arzt eine Probe aus dem Gewebe entnehmen, um so eine Umwandlung von Speiseröhren- in Magenschleimhaut nachzuweisen. Diese gilt als Vorstufe für eine Krebserkrankung der Speiseröhre und muss deshalb frühzeitig erkannt und behandelt werden [3].

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Chronische Refluxösophagitis
Ursache 2: Erhöhte Säureproduktion im Magen
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Magenschmerzen, Sodbrennen, Magengeschwür
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Einschränkung der Lebensqualität durch Schmerzen und Sodbrennen
Symptome

Durch falsche Ernährungsgewohnheiten oder Medikamenteneinnahme kann die Säureproduktion im Magen drastisch ansteigen. Eine Schädigung der Magenschleimhaut mit Magenschmerzen, Übelkeit und Krämpfen kann die Folge sein. Im Rahmen einer Refluxkrankheit kann auch die Speiseröhre durch die ständige Säurelast angegriffen werden. Die Folge sind typische Refluxbeschwerden wie Sodbrennen, Brustschmerzen oder saures Aufstoßen [1]. Die Abgrenzung zu anderen Ursachen ist häufig sehr schwer möglich, weshalb bei Andauern der Symptome auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden sollte.

Diagnose

Sehr fetthaltige und sehr zuckerreiche Nahrungsmittel regen die Magensaftproduktion stark an [3]. Kaffee, (vor allem hochprozentige) alkoholische Getränke und Nikotin führen ebenfalls zu einer erhöhten Säurelast im Magen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Sodbrennen erheblich an [2]. Bei falschen Ernährungsgewohnheiten treten die Beschwerden praktisch ständig auf. Sie sind meistens direkt auf die vorhergehende Mahlzeit zurückzuführen, wenn sie ca. 30–90 Minuten nach dem Essen auftreten. Bewirkt eine Ernährungsumstellung eine Besserung der Symptome, kann davon ausgegangen werden, dass die Beschwerden im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme stehen.

Diagnose der sonstigen Ursachen

  • Verengung des Magenausgangs: Die Symptome sind hierbei nicht zu unterscheiden von denen der „klassischen“ Refluxösophagitis. Eine Diagnose ist nur durch eine endoskopische Abklärung beim Arzt möglich.
  • postoperativer Reflux (beispielsweise nach Eingriffen am Magen und der Speiseröhre): Beschwerden treten nach einem operativen Eingriff auf und können auf diesen zurückgeführt werden.
  • Sklerodermie: Bei dieser Autoimmunerkrankung kommt es zu Veränderungen des Bindegewebes. Hier stehen vor allem Hautveränderungen und Muskelbeschwerden im Vordergrund. Durch eine Beteiligung der inneren Organe kann es aber auch zu Sodbrennen, Schluckstörungen oder Atembeschwerden kommen. Die Diagnose kann durch eine immunologische Untersuchung beim Arzt gestellt werden.