Symptome
Reflux in der Nacht: Kann man ersticken?
Mit dem Begriff Reflux wird der Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre beschrieben. Das wichtigste Symptom hierbei ist das Sodbrennen(Pyrosis). Vor allem nach dem Genuss von fettigem Essen oder Wein kommt es bei vielen Menschen gelegentlich zum Rückfluss von saurem Mageninhalt. Hier liegt aber nicht zwingend eine Erkrankung vor. Wenn die Auslöser gemieden werden, verschwinden die Beschwerden zumeist [1]. Bei regelmäßigem Auftreten von Reflux hingegen (ein- bis zweimal pro Woche), handelt es sich möglicherweise um die gastroösophagale Refluxkrankheit (GERD). Ursache dieser Erkrankung ist ein ungenügender Verschluss des unteren Schließmuskels der Speiseröhre. Etwa 10 bis 20% der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern leiden unter dieser Erkrankung [2].
Was sind die Symptome?
Beim Sodbrennen kommt es zu brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein, die mit einem Druckgefühl einhergehen können. Die gastroösophagale Refluxkrankheit kann außerdem Schluckbeschwerden, Luftaufstoßen und Blähungen mit Völlegefühl verursachen. Im Mund ist ein salziger oder seifiger Geschmack möglich [1].
Reflux und Atemnot
Häufig auftretender Reflux kann auch die Atemwege beeinträchtigen. Nicht nur Reizhusten, chronischer Husten, Räusperzwang, Kehlkopfentzündung und Heiserkeit sondern auch Asthmaanfälle mit Atemnot und Erstickungsgefühl sowie chronische Bronchitis sind möglich [3]. Der Grund hierfür sind durch die hochsteigende Magensäure gereizte und angeschwollene Schleimhäute. Kommt der saure Reflux direkt bis in den Kehlkopf- oder Rachenbereich, kann er asthmaartige Beschwerden auslösen. Die Reizung kann sich über die Bronchien bis in die Lungen weiter verbreiten [4]. Da es besonders in der Nacht zum Aufsteigen von saurem Magensaft kommen kann, tritt vermehrt nachts Atemnot (Dyspnoe), die mit einem Gefühl des Erstickens einhergehen kann, auf [3].
Refluxasthma muss vom Bronchialasthma unterscheiden werden, denn beiden liegen anderen Ursachen zugrunde. Beim Bronchialasthma wird es in der Regel nicht zu Räusperzwang und Kehlkopfentzündung kommen. Demzufolge werden beide Krankheiten auch anders behandelt. Das Refluxasthma wird in erster Linie mit Protonenpumpenblockern behandelt. Dies sind Medikamente, die die Säurebildung verringern [4].
Was kann außerdem gemacht werden?
Da die Beschwerden häufig durch das flache Liegen in Rückenlage verstärkt werden, wird leichte Oberkörperhochlage oder Rechtsseitenlage empfohlen. Das Kopfteil des Bettes kann hochgestellt werden, beispielsweise indem Klötze unter das vorderen Teil des Bettes gelegt werden. Außerdem wird geraten, keine Mahlzeiten am späten Abend einzunehmen und vor allem Speisen, die die Säurebildung fördern (Schokolade, Süßigkeiten, Alkohol, säurehaltige Getränke) zu vermeiden. Mehrere kleine Mahlzeiten im Tagesverlauf sind leichter verdaulich. Da Nikotin die Magensäurebildung anregt, soll möglichst auch aufs Rauchen verzichtet werden.
Quellenangaben
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: Gerd Herold: Innere Medizin Gerd Heroldverlag, 2011, S.434-437
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:"Refluxbedingte Beschwerden, hausärztliche Diagnostik und Therapie" http://www.aerztekammer-bw.de/... ,13.10.2015
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:"Gastroösophagealer Reflux und assoziierte Atemwegserkrankungen" https://www.aerzteblatt.de/pdf... , 14.10.2015
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:"Reflux und respiratorische Beschwerden" http://reports-news.universime... , 14.10.2015
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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