Symptome

Refluxösophagitis: Grad 1

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Knapp 25 Prozent der Bevölkerung leidet unter dem Zurückfließen (Reflux) von saurem Mageninhalt in die Speisröhre. Dies reizt die Schleimhaut so, dass bis zu 50 Prozent der Refluxkranken eine Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis) entwickeln. Das Leitsymptom der Refluxkrankheit ist Sodbrennen. Dabei handelt es sich um ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Dieser Artikel nennt die Ursachen der Refluxösophagitis, thematisiert die Behandlung und erklärt die Risiken dieser Krankheit [3].


Refluxösophagitis Grad 1: Woran kann das liegen?

Die Refluxösophagitis Grad 1, nach Savary und Miller auch Grad A genannt, ist eine Entzündung der Speiseröhre. Die Schwere der Refluxösophagitis wird mittels einer Klassifikation nach Savary und Miller gemessen. Diese Klassifikation umfasst 4 Grade, wobei 1 der leichteste und 4 der schwerste ist. Grad 1 sagt aus, dass eine oder mehrere streifige, längliche Scheimhautverletzungen vorhanden sind, die nicht zusammenfließen. Diese Verletzungen sind von einer Rötung und einer Absonderung von Flüssigkeit begleitet [1][2].

Da der Magensaft zahlreiche für die Speiseröhrenschleimhaut aggressive Substanzen ernthält, verfügt die Speiseröhre über schützende Mechanismen. Reflux führt dann zu Beschwerden, wenn diese Anti-Reflux-Mechanismen versagen. Zu ihnen gehören der Schließmuskel, der als Barriere zwischen Magen und Speiseröhre dient, und die Regnerationsfähigkeit des Speiseröhrengewebes. Eine häufige Ursache liegt in einer Störung des Speiseröhrenschließmuskels. Wird der Spannungszustand des Schließmuskels reduziert, ist die Durchlässigkeit stärker gegeben und Reflux tritt auf. Eine Verminderung des Schließmuskels kann durch eine falsche Ernährung oder aber auch durch Übergewicht auftreten. Übergewicht führt zu einer Erhöhung des Drucks im Bauchraum, welcher den Apannungszustand des Schließmuskels vermindert. Dasselbe kann auch in der Schwangerschaft auftreten, da das Ungeborene zu einer Druckerhöhung führt. Bei einer Gleithernie sind Teile des Magens oberhalb des Zwerchfells ausgelagert, wodurch der Schließmuskel seine Funktion nicht erfüllen kann. Die Folgen des Refluxes können Entzündungen durch die ständigen Säurebelastungen sein [5].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Die Ösophagitis Grad 1 stellt die leichteste Form der Schleimhautentzündung dar. Trotzdem sollte der Befund ernst genommen werden, um Komplikationen zu vermeiden. Protonenpumpeninhibitoren (PPI) sind Wirkstoffe, die als Vorstufe erst im Dünndarm aufgenommen werden und über das Blut auf die Belegzellen im Magen wirken. Die Belegzellen sind für die Säureproduktion zuständig. PPI hemmen die Protonenpumpen, womit weniger Säure gebildet wird. Sie sind die stärksten Säurehemmer mit der bisher stärksten Wirkung. Bei der Ösophagitis Grad 1 beträgt die Rate der Beschwerdefreiheit unter 40 mg Omeprazol (ein Wirkstoff der PPI) beispielsweise 90–100 %. Sie sind daher die Medikamente der Wahl. Bei fortdauernden Beschwerden sollte eine Dosiserhöhung und gegebenfalls langfristige Fortführung der Therapie erfolgen. Als Prophylaxe für das Wiederauftreten der Entzündung reichen 10 bis 20 mg am Tag [4].

Neben der medikamentösen Therapie ist die Ernährung ebenfalls eine wichtige Maßnahme. Mit der richtigen Ernährung wird der Körper in ein Säuren-Basen-Gleichgewicht gebracht. Damit können die Säuren durch eine adäquat hohe Menge an Basen neutralisiert werden. Dies reduziert den Reflux und damit die Entzündung. Basische Lebensmittel sind vor allem Gemüse, Obst, Salat, Kräuter und Kartoffeln. Auf scharf gewürzte Speisen sollte verzichtet werden, um Schmerzen während und nach dem Essen sowie eine zusätzliche Reizung zu vermeiden. Bei einer Refluxösophagitis sollten vor allem Alkohol und Nikotin vermieden werden. Alkohol führt nicht nur zu einer Übersäuerung, sondern reizt die Schleimhaut, die durch den Reflux sowieso schon geschädigt ist. Dies kann sich sehr negativ auf das Krankheitsbild auswirken. Nikotin führt zu einer langsameren Wundheilung, wodurch die Entzündungen nur schlecht heilen [6].

Wann bestehen gesundheitliche Auswirkungen?

Wird die Refluxösophagitis Grad 1 nicht behandelt, fließen die oben beschriebenen länglichen Schleimhautverletzungen zusammen (Grad 2). Sie können sich auch zirkulär entzünden (Grad 3), bis eine narbige Verengung (Grad 4) der Speiseröhre entsteht. Stadium 4 entspricht dem chronischen Komplikationsstadium, das dann einer eigenen Dynamik unterliegt. Als gravierendste Folge kann es zu einer hochgradigen Verengung bzw. kompletten Verschluss und einem Schleimhautkrebs kommen. Dieser bildet sich auf dem Boden einer Gewebeumwandlung durch die Säurebelastung. Um diese Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, auf die richtige Wahl der Lebensmittel, eine gesunde basische Ernährung und die Einnahme der Medikamente zu achten [1][2].