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Ernährung umstellen bei Sodbrennen: Worauf sollte man achten?

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Als Sodbrennen bezeichnet man einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein, der bis in den Oberbauch ausstrahlen kann. Wer häufig an Sodbrennen leidet, ist möglicherweise an einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) erkrankt. Diese ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch langfristige, gesundheitliche Schäden zur Folge haben [2][3]. Neben der üblichen medikamentösen Behandlung empfiehlt es sich, die Ernährung

umzustellen, denn Sodbrennen wird häufig durch bestimme Nahrungsmittel oder Gewohnheiten ausgelöst [1].


Sodbrennen verhindern durch gesunde Ernährung?

Sodbrennen ist das wichtigste Symptom eines Säurerefluxes. Wenn der saure Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt, entsteht ein brennender Schmerz, denn die Säure schädigt die dort befindlichen Schleimhäute. Ein Reflux kann sich außerdem durch einen sauren Geschmack im Mund, saures Aufstoßen, Erbrechen, morgendlichen Reizhusten oder Heiserkeit äußern. Er kann sich auch durch das sprichwörtliche Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben (Globusgefühl) bemerkbar machen [2][3]. Verschiedene Faktoren können das Zurückfließen des Mageninhalts in die Speiseröhre bewirken. Dazu gehören unter anderem eine Erschlaffung des Speiseröhrenschließmuskels, eine Reizung der Magenschleimhaut durch schwer- oder unverträgliche Nahrungsmittel oder eine verlangsamte Magenentleerung. Bei 50 bis 80 % aller Schwangeren kommt es außerdem häufig zu Sodbrennen [1]. Wenn die Refluxsymptome mindestens zweimal die Woche auftreten, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Diese sollte unbedingt behandelt werden, denn durch die aggressive Magensäure können Schäden und Veränderungen an der Speiseröhrenschleimhaut auftreten. Im schlimmsten Fall kann sich eine bösartige Krebserkrankung (Karzinom) entwickeln [2]. Üblicherweise wird

die Refluxkrankheit mit Medikamenten wie H2-Blocker oder Protenenpumpenhemmer behandelt, welche die Säureproduktion im Magen reduzieren. Das genügt aber meistens nicht. Eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf bestimmte, die Magenschleimhaut reizende Faktoren sind unerlässlich, um das Sodbrennen langfristig einzudämmen [1].

Ernährungstipps bei Sodbrennen​

Zunächst sollten Patienten sich angewöhnen, wenige und schwere Mahlzeiten durch viele, über den Tag verteilte kleinere Mahlzeiten zu ersetzen. Nach 18 Uhr bzw. kurz vor dem Zubettgehen sollte keine Nahrung mehr zu sich genommen werden, um nächtliches Sodbrennen zu vermeiden. Die wichtigste Regel für Patienten mit Refluxkrankheit ist: Zucker und Fett reduzieren! Beides ist schwer verdaulich und reizt die Magenschleimhaut.

Schokolade, Alkohol, Cola Rotwein, Zitrusfrüchte und Tomatenprodukte können ebenfalls zur Entstehung von Sodbrennen beitragen. Scharfe
Speisen erhöhen zwar die Magensäureproduktion nicht, führen aber zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung und damit zur Verschlimmerung der Symptome. Auch Nikotin ist Gift für Patienten, die an GERD leiden [1].

Ernährungsmediziner führen als Risikofaktor für eine gastroösophageale Refluxkrankheit Übergewicht an. Deshalb kann es unter Umständen nötig sein, Gewicht zu reduzieren. Für alle anderen Patienten empfiehlt es sich, eine leichte Vollkost zu sich zu nehmen. Das bedeutet, eine durchschnittliche Energiemege von 2000 kcal täglich (davon 15 % Proteine, 30 % Fette und 55 % Kohlenhydrate). Auf Speisen, die häufig Unverträglichkeitsreaktionen auslösen sollte verzichtet werden. Ein Säurereflux ist eine Störung des Verdauungsprozesses. Patienten, die darunter leiden, sollten sich deshalb insgesamt mit Leichtverdaulichem ernähren. Zu den schwer verträglichen Speisen, die vermieden werden sollten, gehören unter anderem Frittiertes und Gerötetes, Eierspeisen, vollfette Milchprodukte, frisches Brot und frische Backwaren. Auch Kohl, Zwiebeln, Pilze, Oliven, Rettich, unreifes Obst, Avocados, Nüsse und Süßigkeiten sind schlechter verdaulich. [1].

Um herauszufinden, welche Lebensmittel das Sodbrennen auslösen, lohnt es sich, ein Ernährungstagebuch zu führen. So können Patienten einen besseren Überblick über die Häufigkeit ihrer Symptome und die Zusammensetzung ihres Speiseplans gewinnen. Auch wer immer wieder an unangenehmen Beschwerden leidet, sollte sich dennoch nicht alles verbieten. Psychische Faktoren können zur Entstehung einer Refluxkrankheit beitragen. Ab und zu ein Glas Wein oder ein Stück Schokolade können deshalb nicht nur Seelentröster sein, sondern auch die Genesung beschleunigen. Es gilt: Die Dosis macht das Gift [1].



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