Schulmedizin

"Bayer" Medikamente gegen Sodbrennen: Welche helfen am besten?

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Sodbrennen ist in den westlichen Industrieländern ein weitverbreitetes Symptom. Ungefähr ein Viertel der Bevölkerung leider immer wieder unter den typischen Beschwerden wie einem Brennen hinter dem Brustbein, das sich vor allem nach dem Essen, im Liegen und beim Bücken verstärkt. Die Ursache liegt in einem Rückfluss (Reflux) von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Können die Beschwerden durch eine Ernährungsumstellung und eine Änderung der Lebensweise nicht gelindert werden, werden häufig unter ärztlicher Untersuchung und Betreuung medikamentöse Therapien eingeleitet. Die Firma „Bayer“ bietet beispielsweise die Medikamente Rennie® und Antra® gegen Sodbrennen an, die im Folgenden näher vorgestellt werden. Aber auch andere Pharmahersteller, wie „ratiopharm“ oder „Hexal AG“, haben entsprechende Präparate im Angebot.


Säurebindende Arzneimittel (Antazida) am Beispiel Rennie® von Bayer

Antazida sind Arzneimittel, die als basische Substanzen die Säure des Magensaftes neutralisieren und somit eine Linderung der Beschwerden erreichen können. Damit wird die aggressive Eigenschaft des Magensaftes vermindert [1]. Die Säureneutralisation stellte bereits in der Antike ein praktiziertes Therapieprinzip dar. Der säureneutralisierende Effekt der Antazida kann bei einer Übersäuerung des Magens nach Fehlern in der Diät, zu viel Alkohol und bei leichten Formen der Speiseröhrenentzündung durch Reflux angewandt werden [2][4].

Rennie® ist als Mikrogranulat, das sich im Mund auflöst, oder als Kautablette erhältlich und enthält eine Kombination aus Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat.

Das Einnahmeschema sieht vor, dass Erwachsene und Kinder über 12 Jahren bis zu 3-mal täglich 1 bis 2 Kautabletten kauen oder lutschen, bevorzugt eine Stunde nach den Mahlzeiten oder vor dem Zubettgehen. Die Höchstdosis von 11 Kautabletten darf nicht überschritten werden. Das Granulat löst sich schnell im Mund auf und wird ohne Wasser eingenommen. Es wird dabei aus dem Beutel direkt auf die Zunge gegeben. Auch hier beträgt eine Einzeldosis 1–2 Beutel, vorzugsweise eine Stunde nach dem Essen und vor dem Zubettgehen, aber auch zwischendurch bei Beschwerden. Mehr als 11 Beutel pro Tag dürfen nicht verwendet werden [1].

Die Einnahme anderer Arzneimittel sollte generell zwei Stunden vor oder nach der Einnahme eines Antazidums erfolgen.

Antazida dürfen nicht eingenommen werden von Kindern unter 12 Jahren, bei Nierenproblemen, erhöhten Calciumspiegeln im Blut oder Urin oder einem niedrigen Phosphatspiegel im Blut.

Antazida können bei vorschriftsmäßiger Einnahme auch in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden [1]].

Säureblocker (Protonenpumpeninhibitoren) am Beispiel Antra® von Bayer

Protonenpumpeninhibitoren (PPI) sind die medikamentöse Therapie der Wahl bei der entzündlichen, aber auch bei der nichtentzündlichen Refluxkrankheit. PPI führen zu einer unwiderruflichen Hemmung eines Protonenkanals in den Belegzellen des Magens, welche die Salzsäure produzieren. PPI werden als Vorstufe eingenommen und erst im Darm aktiviert, bevor sie über das Blut zum Magen und zu den Belegzellen transportiert werden. Damit sie nicht schon im Magen verdaut werden, werden die Tabletten durch einen Überzug geschützt. Es ist sehr wichtig, dass die Tabletten nicht geteilt oder zerkleinert werden, da der Säureschutz ansonsten zerstört wird. Sie sind am effektivsten, wenn sie 30 Minuten vor einer größeren Mahlzeit eingenommen werden, denn sie wirken nur auf aktive Belegzellen und der stärkste Aktivitätsreiz für die Protonenkanäle ist die Nahrungsaufnahme. Insgesamt sollte innerhalb von 24 Stunden nicht mehr als 1 Tabletteeingenommen werden. Die PPI-Therapie sollte unter ärztlicher Beobachtung mit einer hohen Dosis begonnen werden, die nach Erreichen einer Linderung der Beschwerden reduziert werden kann. Eine niedrige Dosierung zu Beginn wird nicht empfohlen, da es zu verzögerter Beschwerdefreiheit und Unzufriedenheit der Patienten kommen kann. Sind die Beschwerden unter Kontrolle, kann eine Dosisreduktion erfolgen und die Tabletten können langsam abgesetzt werden. Treten die Beschwerden jedoch erneut auf, ist eine niedrig dosierte Dauertherapie mit PPI sinnvoll [3][4].

Wann ist welches Medikament besser geeignet?

Antazida sind frei verkäuflich und sollten bei leichten Beschwerden probiert werden. Wird mit ihnen keine angemessene Linderung der Beschwerden erreicht, sollte mit einem Arzt eine Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren geplant werden. Durch diese Therapie ist der größte Erfolg zu erzielen.



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