Schulmedizin

Medikamente gegen Sodbrennen (Apotheke): Welche helfen am besten?

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In der heutigen Zeit leiden etwa 25 Prozent der Menschen in Deutschland immer wieder unter Sodbrennen. Dabei handelt es sich um einen brennenden Schmerz, der vor allem hinter dem unteren Brustbeinende und in der Magengrube auftritt. Sodbrennen lässt sich in leichteren Fällen sehr gut selbst behandeln. Die Apotheke bietet viele Mittel, die Sodbrennen lindern können. Welche Mittel helfen und wie sie angewendet werden, wird in diesem Artikel genauer erklärt.


Antazida (säurebindende Arzneimittel)

Antazida sind basische Substanzen, welche die Säure des Magensaftes neutralisieren und somit das Sodbrennen lindern können. Antazida sind in der Lage, die aggressiven Bestandteile der Magensäure zu vermindern [1]. Die Säureneutralisation ist seit langem als Therapieoption bei Sodbrennen bekannt und wird häufig angewendet. Der sodbrennenlindernde Effekt der Antazida kann bei vielen Formen der Übersäuerung des Magens eingesetzt werden. Dies ist häufig bei Fehlern in der Ernährung der Fall, aber auch übermäßiger Alkoholkonsum und fettreiche Speisen können Sodbrennen bedingen [2][4].

Antazida können als Mikrogranulat oder Kautablette eingenommen werden. Das Mikrogranulat wird direkt aus dem Beutel ohne Wasser in den Mund gegeben, das sich dort auflöst. Von den Kautabletten können Erwachsene und Kinder über 12 Jahren die angegebene Dosis bis zu 3-mal täglich kauen oder lutschen. Die Einnahme sollte bevorzugt nach dem Essen oder direkt vor dem Schlafen erfolgen. In diesen Momenten ist die Säurebelastung im Magen am höchsten. Die Höchstdosis von 11 Kautabletten am Tag darf nicht überschritten werden. Auch beim Mikrogranulat beträgt die Höchstmenge 11 Beutel pro Tag [1].

Die Einnahme anderer Arzneimittel sollte generell zwei Stunden vor oder nach der Einnahme eines Antazidums erfolgen. Antazida dürfen von Kindern unter 12 Jahren, von Patientinnen und Patienten mit Nierenproblemen, erhöhten Calciumspiegeln im Blut oder Urin oder einem niedrigen Phosphatspiegel im Blut nicht eingenommen werden. Antazida können bei regelrechter Einnahme im Bedarfsfall auch in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden [1].

Protonenpumpeninhibitoren = PPI (Säureblocker)

Protonenpumpeninhibitoren (PPI) sind die effektivste medikamentöse Therapie bei Sodbrennen. Sie gehören zu den am meist verschriebenen und sehr gut verträglichen Medikamenten. Darunter zählen Wirkstoffe wie beispielsweise Pantoprazol oder Omeprazol. PPI sind in der Lage, in die Magensäureproduktion regulierend einzugreifen. Dies geschieht dadurch, dass in den Belegzellen des Magens, die für die Produktion der Säure zuständig sind, Säurekanäle inaktiviert werden. Dadurch wird die Menge der Säure reduziert. Säureblocker besitzen als Wirkstoff eine Vorstufe, die durch den Magen in den Dünndarm transportiert wird. Von dort wird diese in das Blut aufgenommen und beeinflusst rückwirkend die Belegzellen des Magens. Damit eine Verdauung im Magen durch die Säure verhindert wird, besitzt der Wirkstoff einen säurefesten Schutzmantel. Daher ist es wichtig, die Tablette immer im Ganzen einzunehmen, um eine optimale Wirkung zu garantieren. PPI wirken am besten, wenn sie etwa 30 Minuten bis eine Stunde vor dem Frühstück eingenommen werden. Innerhalb von 24 Stunden sollte nicht mehr als eine Tablette geschluckt werden. Eine ärztliche Beobachtung ist während einer PPI-Therapie sehr wichtig, da mit einer hohen Dosis begonnen werden sollte. Diese wird schrittweise reduziert, bis eine akzeptable Linderung des Sodbrennens erreicht wird. Eine zu niedrige Dosierung zu Beginn der Therapie ist nicht empfehlenswert. PPI können auch in der Schwangerschaft eingenommen werden. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko des Ungeborenen ist nicht bekannt [3][4].

Wann ist welches Medikament besser geeignet?

Antazida gehören zu den frei verkäuflichen Arzneimittel gegen Sodbrennen und können bei leichteren Beschwerden jederzeit probiert werden. Wird keine ausreichende Linderung der Beschwerden erreicht, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um eine medikamentöse Therapie mittels Säureblocker zu planen. Mit dieser Behandlung kann in fast allen Fällen eine Minimierung des Sodbrennens erfolgen.



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