Schulmedizin

Mittel gegen Sodbrennen (ohne Aluminium): Welche helfen am besten?

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Viele Betroffene greifen bei gelegentlichem Sodbrennen gerne zu sogenannten Antazida als Selbstmedikation. Diese Medikamente enthalten basische Mineralsalze als Wirkstoffe, welche die Magensäure neutralisieren und so zur Linderung der Beschwerden führen [3][7]. Allerdings wird die Verwendung vieler gängiger Antazida mittlerweile kritisch gesehen, da sie Aluminium enthalten [4]. Aluminium steht im Verdacht schwerwiegende Nebenwirkungen zu haben. So wird gerade diskutiert, ob Aluminium im Körper eventuell Alzheimer-Demenz auslöst [4][6] oder Brustkrebs begünstigt [4]. Jedoch sind diese Vermutungen weder bewiesen noch widerlegt [6] und die Studienlage spricht eher gegen eine schädliche Wirkung des Aluminiums [4]. Wer dennoch auf Aluminium verzichten möchte, dem bieten sich auch bei der Therapie des Sodbrennens einige Alternativen. Eine Übersicht über Mittel gegen Sodbrennen ohne Aluminium bietet dieser Artikel.


Welche Hausmittel gibt es?

Sodbrennen ensteht, wenn saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließt und die dortige Schleimhaut angreift [1]. Mediziner sprechen dann von gastroösophagealem Reflux. Doch nicht jedes Sodbrennen muss medikamentös behandelt werden. Oftmals haben schon einige kleine Änderungen des Lebensstils, unterstützt durch einfache Hausmittel, Erfolg.

Wichtig für Patienten mit gelegentlichem Sodbrennen sind die richtigen Ernährungsgewohnheiten [1]. Es werden kleine, fettarme Mahlzeiten empfohlen, die nicht zu spät abends eingenommen werden sollten [1]. Flaches Liegen verstärkt den brennenden Schmerz. Das Kopfende des Bettes etwas zu erhöhen [1] erschwert so den Rückfluss von Magensaft. Auch wenn es nicht leicht fällt, sollten Raucher mit dem Rauchen aufhören, da Nikotin ebenfalls Sodbrennen begünstigt [1][5].

Eine einfache Sofortmaßnahme gegen die Beschwerden besteht darin, eine Scheibe Weißbrot oder eine Banane zu essen [5]. Sie enthalten natürliche Stoffe, die den Säuregehalt des Mageninhalts senken und diesen somit weniger schädlich für die Schleimhaut machen.

Auch ein warmes Glas Milch oder Kräutertees sollen helfen [5]. Sie verdünnen den Magensaft und machen ihn so weniger aggressiv für die Schleimhäute. Auch Kaugummikauen hilft, Sodbrennen zu lindern [5], da durch die ständige Speichelproduktion die Speiseröhre von Nahrungsresten und Magensaft gereinigt wird.

Was hilft bei leichtem Sodbrennen?

Wenn Hausmittel nicht helfen, besteht der nächste Schritt in der Einnahme von Antazida, Medikamenten, welche die Magensäure neutralisieren [3][7]. Die meisten Produkte mit dieser Wirkung enthalten jedoch Magaldrat oder Hydrotalcit [3]. Beide Wirkstoffe sind aluminiumhaltig.

Nichtsdestotrotz sind auch einige wenige Antazida ohne Aluminium auf dem Markt. Ein bekannter Vertreter ist beispielsweise Bullrich Salz® (Natron, Backsoda, Kaiser Natron®). Es besteht ausschließlich aus Natriumhydrogencarbonat [8]. Dieses ist in der Lage, die Magensäure zu neutralisieren und die Beschwerden auf diese Weise schnell zu mindern [9]. Allerdings ist die Wirkdauer sehr beschränkt und die Heilung der gereizten Schleimhaut wir nicht unterstützt [7].

Ebenfalls häufig werden Arzneimittel mit einer Kombination aus Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat verwendet. Diese Kombination sowie die meisten anderen Antazida, findet besonders als Soforthilfe Anwendung. Eine Langzeitanwendung ist aufgrund ihrer kurzen Wirkdauer nicht zu empfehlen [9].

Was hilft bei stärkerem Sodbrennen?

Auch für die Therapie von häufigen, intensiven Beschwerden stehen Mittel ohne Aluminium zur Verfügung. Diese bewirken, meist nur einmal täglich eingenommen, eine Hemmung der Magensäureproduktion [3]. Diese sogenannten Protonenpumpenhemmern zeigen eine sehr gute Wirkung gegen Sodbrennen und Refluxbeschwerden [3][2]. Pantoprazol (Pantoprazol HEXAL®, Pantozol®, Pantoprazol Stada®), ein Vertreter dieser Gruppe, ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich [3]. Ärzte sehen in dieser Medikamentengruppe das Mittel der Wahl zur Behandlung von Sodbrennen, wenn dieses zusammen mit einer Entzündung der Speiseröhre (Refluxösophagitis) auftritt [2].

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Falls das Sodbrennen länger als 14 Tage anhält oder auch trotz Therapie weiterhin besteht, ist ein Arztbesuch ratsam [1]. Gleiches gilt, wenn andere Beschwerden wie Erbrechen und Übelkeit, Durchfälle oder Blutbeimengungen im Speichel auftreten [1]. Nach einer gründlichen Befragung und Untersuchung entscheidet der Arzt, ob eine weitere Diagnostik durchgeführt werden sollte. In den meisten Fälle wird er ebenfalls Protonenpumpenhemmer, wie beispielsweise Pantoprazol, in höherer Dosierung verschreiben [2].



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