Symptome

Sodbrennen und Blähbauch

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Sodbrennen und ein Blähbauch zählen zu häufigen möglichen Beschwerden des Verdauungsapparates. Sodbrennen ist ein Symptom der Refluxkrankheit und geht mit einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein einher. Die Ursache für diese typischen Schmerzen liegt in einem Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Oft wird Sodbrennen von Blähungen (Meteorismus) begleitet. Warum dies der Fall ist, soll im folgenden Text erläutert werden. Es werden zudem Tipps zur Linderung des Sodbrennens gegeben.


Sodbrennen und Blähbauch: Wie hängt das zusammen?

Sodbrennen wird als ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein beschrieben. Das Brennen kommt dadurch zustande, dass der muskuläre Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen nicht richtig funktioniert. In der Folge wird das Zurückfließen von saurem Magensaft möglich. Diese Funktionsstörung ist häufig durch falsche Ernährung bedingt. Der Tonus des Schließmuskels kann durch eine übermäßige Magendehnung bei dem Verzehr zu großer Nahrungsmengen, fettreicher Ernährung, Schokolade, Koffein, Alkohol oder Nikotin herabgesetzt werden, wodurch ein Rückfluss der Magensäure begünstigt wird.[4]
Ein Blähbauch bezeichnet einen aufgeblähten und damit leicht vorgewölbten Bauch. Meteorismus kann durch eine verstärkte Ansammlung von Gas im Verdauungsapparat entstehen. In vielen Fällen sind blähende Speisen und Getränke das ursächliche Problem. Hierzu zählen Hülsenfrüchte, Kohl, Lauch, Sprudelwasser, Alkohol oder Kaffee. Diese Lebensmittel werden ebenso wie ballaststoffreiche Produkte erst im Dickdarm mithilfe von Bakterien zersetzt, wodurch es zu einer vermehrten Gasbildung kommt. Wird sehr hastig gegessen, nicht gründlich gekaut und Luft geschluckt, kann sich ebenfalls ein Blähbauch entwickeln. Auch durch Bewegungsmangel und langes Sitzen kann aufgrund der verminderten Darmbewegungen ein Blähungsgefühl entstehen.
Das gehäufte Auftreten von Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen und Blähbäuchen ist darauf zurückzuführen, dass in den westlichen Industrieländern sehr viele saure Lebensmittel gegessen werden, die den Körper übersäuern und das Säure-Basen-Gleichgewicht stören. In der Folge kann sich Sodbrennen entwickeln. Kommen Bewegungsmangel und hastiges Essen unter Zeitstress dazu, ist es nicht verwunderlich, dass zusätzlich ein Blähbauch entstehen kann.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Zur Linderung von Sodbrennen, das mit einem Blähbauch einhergeht, empfiehlt sich eine basische Ernährung, um das Säure-Basen-Gleichgewicht im Verdauungstrakt wiederherzustellen. Es wird empfohlen, sich zu 80% von basischen und lediglich zu 20% von sauren Lebensmitteln zu ernähren. Damit stehen dem Körper genügend Basen zur Verfügung, um die Säuren nicht-basischer Lebensmittel auszugleichen. Basische oder saure Lebensmittel werden nicht dem Geschmack nach unterschieden. Vielmehr geht es darum, ob ein Nahrungsmittel säure- oder basenbildend abgebaut wird. Zitronen beispielsweise schmecken zwar säuerlich, sind aber eine gute Basenquelle.
Parallel sollte darauf geachtet werden, langsam zu essen und gründlich zu kauen, um möglichst wenig Luft zu verschlucken. Körperliche Bewegung nach dem Essen, kurbelt die Verdauung an und baut die unerwünschte Luft ab.

Wird aufgrund von Sodbrennen eine basische Ernährung eingehalten und tritt in Folge dennoch ein Blähbauch auf, ist diess meist ein Zeichen übermäßigen Verzehrs an blähenden Nahrungsmitteln und ballaststoffreichen Produkten. Hier gilt es, sich magenschonend zu ernähren und blähende basische Lebensmittel so gut wie möglich zu vermeiden. Zu diesen Lebensmitteln zählen bei den Gemüsen vor allem Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder Erbsen, Lauch und Kohl, aber auch Brokkoli, Karotten und Zwiebeln können vereinzelt blähend wirken. Unreifes Obst verfügt über sowohl über eine übersäuernde als auch blähende Wirkung. Auch Trockenfrüchte können zu Blähungen führen. Nüsse und Mandeln gelten zwar als basisch und gesund, besitzen aber dennoch das Potential, blähend zu wirken. Sie sollten daher nicht in zu großen Mengen verzehrt werden.
Ist es nicht möglich, die Beschwerden durch eine adäquate Ernährung und Lebensweise zu lindern, kann es notwendig werden, eine medikamentöse Therapie mittels Protonenpumpeninhibitoren (PPI) einzuleiten. Die PPI entfalten ihre Wirkung, indem sie die Protonenpumpen der Belegzellen im Magen unwiderruflich inaktivieren. Dadurch wird weniger Magensäure produziert und die Beschwerden gemindert. Beim Auftreten eines Blähbauchs kann es helfen, ein Ernährungstagebuch zu führen, um individuelle Ernährungsgewohnheiten aufzuspüren, die einen Blähbauch begünstigen.[1][2][3]

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Ärztlicher Rat sollte bei ausbleibender Besserung trotz Therapie oder der Beobachtung zusätzlicher Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, starken Krämpfen oder Bauchschmerzen, Durchfall, starker Verstopfung, Blut im Stuhl oder anderen Beschwerden eingeholt werden. Die Symptomkonstellation von Sodbrennen und Blähungen ist zwar in den meisten Fällen harmlos. Dennoch sollte sich insbesondere bei langer Krankheitsdauer stets vergewissert werden, dass keine anderen organischen Ursachen für die Beschwerden vorliegen. Dies kann nur durch einen Arzt erfolgen.



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