Symptome

Sodbrennen und Schmerzen zwischen Schulterblättern

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Aufsteigende Magensäure und Nahrungsreste führen häufig zu einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein – dem Sodbrennen. Die Ursache hierfür liegt oft in einer Schwäche des unteren Speiseröhrenmuskels. Durch die fehlende Barriere zwischen Magen und Speiseröhre kann der Mageninhalt zurückfließen. In der Folge können durch bestimmte natürliche (physiologische) Mechanismen und Nervenübertragungen auch Schmerzen zwischen den Schulterblättern entstehen. Es handelt sich hierbei also um keine Verschlechterung des Krankheitsverlaufs, sondern lediglich um eine weitere Begleiterscheinung des Sodbrennens.


Sodbrennen und Schmerzen zwischen den Schulterblättern: Wie hängt das zusammen?

Die häufigste Ursache für Sodbrennen ist eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Dieser bildet normalerweise eine Barriere zwischen dem Mageninhalt und der Speiseröhre und erschlafft nur während des Schluckvorgangs. Kann sich der Muskel nicht mehr kräftig genug zusammenziehen, entfällt die Barriere. Aggressive Magensäure und Nahrungsreste können so ungehindert in die Speiseröhre gelangen und den brennenden Schmerz verursachen. Dadurch entstehen auch oft Schleimhautschäden [1].

Wird ein Organ gereizt und produziert Schmerzen, können diese Schmerzen auch an anderen Stellen des Körpers spürbar werden. Die Schmerzmedizin verwendet für dieses Geschehen den Begriff des „referred pain“, des übertragenen Schmerzes. Ein besseres Verständnis für diesen Mechanismus liefert ein Einblick in die Sinnesphysiologie.

Alle Reize, die über die Haut oder Organe aufgenommen werden, werden an das Rückenmark weitergeleitet. Von da aus werden die aufgenommenen Reize an das Gehirn geleitet, wo die Informationen verarbeitet werden. Das Rückenmark besteht aus einzelnen Segmenten, die wiederum aus Nervenzellen bestehen. Jedes Segment erhält Informationen aus bestimmten Körperregionen. An ein Rückenmarkssegment können jedoch Reize aus mehreren verschiedenen Regionen geleitet werden. So erhalten die einzelnen Segmente Informationen sowohl von Nervenfortsätzen der Haut als auch von denen der inneren Organe. Diese Informationen treffen auf dieselben Nervenzellen und werden nicht mehr nach ihrem Ursprung (innere Organe oder Haut) voneinander getrennt. Das kann dazu führen, dass ein Schmerz diffus wahrgenommen und seine Ursache manchmal gar nicht erkannt wird. Dieser physiologische Mechanismus führt auch dazu, dass Schmerzen der inneren Organe auf bestimmte Hautareale übertragen werden. Diese Hautareale werden als Head-Zonen bezeichnet und sind häufig über den erkrankten Organen lokalisiert. Für einige Organe liegen diese Zonen jedoch etwas abseits. So kann bei Erkrankungen des Zwerchfells ein Schmerz in der linken Schulter verspürt werden. Bei Sodbrennen, das durch eine Erkrankung der Speiseröhre entsteht, kann entsprechend der Head-Zone ein Schmerz zwischen den Schulterblättern wahrgenommen werden [2][3].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Da die Schmerzen zwischen den Schulterblättern eine Begleiterscheinung des Sodbrennens sind, sollten vor allem die Ursachen dessen und das Sodbrennen selbst behandelt werden. Es lässt sich bereits mit einigen Änderungen und Mitteln im Alltag eine Besserung erreichen. So ist es ratsam, statt großer Mahlzeiten kleine fettarme Mahlzeiten und diese nicht am späten Abend einzunehmen. Auf den Bauch einschürende Kleidung verzichten, süße Speisen, Alkohol, Kaffee, Nikotin, säurehaltige Getränke wie Wein und Obstsäfte aus Zitrusfrüchten meiden. Nach dem Essen nicht sofort hinlegen und mit leicht erhöhtem Oberkörper in Rechtsseitenlage schlafen, damit die Magensäure nicht in die Speiseröhre fließen kann [1].

Können mit diesen Verhaltensweisen die Beschwerden nicht gelindert werden, kann die Einnahme von Medikamenten in Erwägung gezogen werden. Rezeptfreie Protonenpumpenhemmer in Tablettenform und Antazida als Pulver können helfen, das Sodbrennen zu vermindern [1].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Sodbrennen ist auch in Kombination mit Schmerzen zwischen den Schulterblättern ein eher harmloses Symptom mit geringen Risiken.

Bei vielen Betroffenen tritt das Sodbrennen gehäuft am Abend oder in der Nacht auf, wodurch es zum unbemerkten Verschlucken von Nahrungsresten oder Magensäure mit begleitender plötzlicherAtemnot kommen kann. Bei lang anhaltendem Sodbrennen sind Langzeitfolgen wie Entzündungen und Schleimhautschäden der Speiseröhre nicht auszuschließen. Werden diese nicht behandelt, kann es im späteren Verlauf zu einer Geschwürbildung und Krebserkrankung der Speiseröhre kommen [1]. Ein Arztbesuch ist bei neuen Symptomen und einer ausbleibenden Besserung anzuraten.



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