Ursachen

Sodbrennen durch Erbrechen

B32549551
© PantherMedia / stevanovicigor

Sodbrennen ist ein Krankheitssymptom, das entsteht, wenn saurer Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt. Die Ursache hierfür liegt häufig in einer Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels [1]. Beim Erbrechen gelangen ebenfalls unverdaute Nahrungsbestandteile und Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre. Daher kann von einem direkten Zusammenhang zwischen Sodbrennen und Erbrechen ausgegangen werden.
Sodbrennen ist eigentlich ein ungefährliches Symptom. Es kann jedoch zu Langzeitschäden wie einer dauerhaften Gewebeschädigung der Speiseröhre mit Geschwürbildung führen, wenn eine frühzeitige und angemessene Behandlung ausbleibt [1].


Sodbrennen und Erbrechen: Wie hängt das zusammen?

Der Entstehung von Sodbrennen und Erbrechen liegen ähnliche physiologische Mechanismen zugrunde.
Die häufigste Ursache für Sodbrennen ist eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Beim gesunden Menschen wird durch die Kontraktion dieses Muskels eine Barriere zwischen dem Mageninhalt und der Speiseröhre gebildet. Kann sich der Muskel nicht mehr angemessen anspannen und erschlafft außerhalb des Schluckakts, entfällt diese Barriere. So kann der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre gelangen. Dies führt häufig zu einem starken Brennen hinter dem Brustbein [1].
Beim Erbrechen handelt es sich um einen Schutzmechanismus des menschlichen Körpers. Der Körper versucht dadurch, sich gegen äußere und innere schädliche Einflüsse (Noxen) zu wehren. Häufige Ursachen sind Entzündungen, Schmerzen und Passagehindernisse im Magen-Darm-Trakt. Hormonelle Veränderungen wie eine Schwangerschaft, psychische Erkrankungen (Magersucht, Bulimie) oder Medikamente können ebenfalls Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Auch beim Erbrechen erschlafft der untere Speiseröhrenschließmuskel. Der Magenausgang wird verschlossen und durch den erhöhten Druck innerhalb des Magens wird der Mageninhalt in die Speiseröhre gepresst [2]. Die in der Speiseröhre verbleibenden Nahrungsbestandteile zusammen mit der Magensäure können nun Sodbrennen auslösen.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Um die Beschwerden vollständig zu lindern, müssen zum einen das Erbrechen und zum anderen das Sodbrennen behandelt werden.
Um erneutes Erbrechen zu vermeiden, kann sich der Betroffene an folgenden Ratschlägen orientieren: Es sollte leichte Kost in mehreren kleinen Mahlzeiten verzehrt werden. Rasches Trinken und Essen sind zu vermeiden. Die Mahlzeiten sollten möglichst wenig fetthaltig, süß oder blähend sein; kühle und nur leicht gewürzte Speisen sollten bevorzugt werden. Trockene, stärkehaltige Nahrungsmittel und kalte Getränke wie Cola können ebenfalls helfen, dem Erbrechen vorzubeugen [3].
Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls eingenommen werden, z. B. MCP-Tropfen (Metoclopramid), Domperidon oder Diphenhydramin (gegen Erbrechen in der Schwangerschaft) [4].
Dem Sodbrennen kann ebenfalls durch mehrere kleine Mahlzeiten, die aufrecht im Sitzen verzehrt werden, vorgebeugt werden. Auf fettreiche, süße, saure und stark gewürzte Speisen und Getränke sollte der Betroffene verzichten. Außerdem sollten Kaffee, starker Alkohol und Nikotin vorerst gemieden werden. Nach den Mahlzeiten sollte sich der Betroffene nicht sofort hinlegen. Als Schlafposition empfiehlt sich eine Lage mit leicht angehobenem Oberkörper.
Sollten sich die Beschwerden mit diesen Maßnahmen nicht bessern, kann die Einnahme von Medikamenten gegen Sodbrennen in Erwägung gezogen werden. Es kommen z. B. die gut verträglichen und frei verkäuflichen Protonenpumpenhemmer (PPI) infrage. Diese werden vor den Mahlzeiten eingenommen und bewirken eine Verminderung der Magensäureproduktion [1].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Sodbrennen ist in den meisten Fällen ein ungefährliches Krankheitssymptom. Eine frühzeitige Vorbeugung und Behandlung helfen, Langzeitschäden zu vermeiden. Zu diesen gehören eine dauerhafte Schädigung des Speiseröhrengewebes und eine damit mögliche Geschwürbildung durch den sauren Mageninhalt. Außerdem können Nahrungsreste oder saurer Magensaft verschluckt werden und Luftnot auslösen [1].
Durch häufiges und starkes Erbrechen kommt es zu einem massiven Flüssigkeitsverlust, der zu schweren Stoffwechselstörungen führen kann. Weiterhin können Leber- und Nierenstörungen sowie neurologische Störungen auftreten. Außerdem besteht das Risiko für die Entwicklung des Mallory-Weiss-Syndroms. Hierbei kommt es durch das Erbrechen zu Schleimhauteinrissen in der Speiseröhre. Dies kann zu einer massiven Blutung führen. Diese Erkrankung muss operativ behandelt werden [5].
Sollten sich die Beschwerden durch die erwähnten Therapiemaßnahmen nicht bessern oder es häufiger zu Erbrechen kommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte gesundheitliche Risiken zu vermeiden.



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?