Ursachen
Sodbrennen durch Gallensteine
Gallensteine können eine Reihe von Symptomen auslösen, zu denen auch Sodbrennen gehört. Jedoch tritt Sodbrennen bei einem Gallensteinleiden häufig in Kombination mit weiteren Beschwerden auf. Da bei Gallensteinkranken ernste Komplikationen, wie eine akute bzw. chronische Gallenblasenentzündung oder ein Gallengangverschluss, auftreten können, sollte das Gallensteinleiden umgehend behandelt werden. Infolgedessen kann das Sodbrennen durch die Behandlung dieser Grunderkrankung vermindert werden [1][2].
Sodbrennen und Gallensteine: Wie hängt das zusammen?
Bei 15% aller Frauen und 7,5% aller Männer sind Gallensteine vorhanden. Davon entwickeln etwa 3 von 4 der Betroffenen keine Beschwerden (stumme Gallensteine). Nur bei 1 von 4 Personen kommt es zum Ausbruch der typischen Symptome (symptomatische Gallensteine). Für gewöhnlich wird die Galle eingedickt in der Gallenblase gespeichert. Bei Nahrungsaufnahme wird die Gallenflüssigkeit schließlich durch die Gallengänge in den Dünndarm transportiert, wo diese zur Fettverdauung und Fettaufnahme beiträgt. Entsteht jedoch ein Missverhältnis der Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit, können Gallensteine entstehen. Diese können anschließend die Gallengänge verlegen und die typischen Gallenkoliken hervorrufen. Charakteristisch hierfür sind unerträgliche, krampfartige Schmerzen im rechten und mittleren Oberbauch. Hinzu kommen oftmals Sodbrennen, Brechreiz und eine flüchtige Gelbsucht (Ikterus).
Bei einigen Betroffenen können die Gallenkoliken fehlen und es treten lediglich Oberbauch-beschwerden auf. Hierunter zählt Sodbrennen nach fettigen, gebratenen, blähenden Speisen, Kaffee und kalten Getränken. Weitere Symptome sind Druck- und Völlegefühl im rechten Oberbauch, Blähungen und Reflux. Es ist zu beachten, dass die genannten Symptome auch bei anderen Erkrankungen des Bauchraumes auftreten können.
Durch das Fehlen des Gallensaftes ist die Verdauung der fettigen Speisen erschwert. Der gesamte Magen- und Darmtrakt wird vermehrt gereizt und kann diese Speisen nicht ausreichend verdauen. Infolgedessen kann unter anderem Sodbrennen entstehen. Auch kalte, kohlensäurehaltige oder alkoholische Getränke können nun vermehrt zu Sodbrennen führen [1][2].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Sodbrennen kann eine Folge des Gallensteinleidens sein. Eine Therapie der Gallensteine kann folglich das Sodbrennen vermindern. Ein Arzt kann mit Hilfe des Ultraschalls die Diagnose des Gallensteinleidens stellen. Durch eine Ernährungsumstellung kann in einigen Fällen erneutes Auftreten eines Steinleidens und somit auch des Sodbrennens verhindert werden. Dennoch sind bei der Mehrzahl der Patienten die Beschwerden wiederkehrend. Spätestens jedoch bei dem Auftreten von Komplikationen ist eine weiterführende Therapie von Nöten. Die Therapieoptionen reichen von Medikamenten, über eine Stoßwellentherapie, bis hin zur operativen Entfernung der Gallenblase.
Es ist zu beachten, dass bestimme Speisen, unabhängig eines Gallensteinleidens, Sodbrennen auslösen können. Außerdem kann sich eine vorbestehende Refluxkrankheit beim Gallensteinerkrankten verschlechtern [1][2].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Das einmalige Auftreten von Sodbrennen stellt in der Regel keine ernsthafte gesundheitliche Gefährdung dar. Hingegen bei wiederkehrenden, sauren Rückfluss besteht die Gefahr, dass sich eine Refluxkrankheit entwickelt. Diese kann sich durch Schmerzen hinter dem Brustbein, Druckgefühl in der Magengegend, Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Husten äußern. Daraus können ernste gesundheitliche Folgen resultieren, wie Blutungen, Entzündungen und bösartige Tumore. Wichtig ist daher die Grundkrankheit zu behandeln, so dass das Sodbrennen vermindert wird. Darüber hinaus kann ein Gallensteinleiden eine Gallenblasenentzündung, Gallenblasendurchbruch und Gallengangverschluss zur Folge haben [1][2]. Nicht zuletzt wegen dieser möglichen Konsequenzen sollte ein Arzt bei regelmäßigen Beschwerden aufgesucht werden. Dieser kann die Ursache des Sodbrennens eingrenzen und eine spezifische Therapie einleiten.
Quellenangaben
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Gerald Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 434-35.
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Gerald Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 562-66.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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