Ursachen

Sodbrennen durch Helicobacter Pylori

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Die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori ist eine der häufigsten Ursachen für chronische Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) [1]. Das Auftreten von Sodbrennen ist jedoch kein typisches Zeichen dieser Erkrankung [2]. Der folgende Text stellt die Eigenschaften von Helicobacter pylori vor und welche Symptome sowie Folgen eine Infektion haben können. Abschließend wird erläutert, wann und auf welche Weise eine Behandlung notwendig ist.


Eigenschaften des Bakteriums Helicobacter pylori

Mit der Nahrung gerät eine Vielzahl von Keimen in den Magen. Normalerweise tötet die aggressive Magensäure zuverlässig einen Großteil davon ab. Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das diese Schutzfunktion umgeht. Es produziert ein Enzym namens Urease, mit dem es die Salzsäure in seiner Umgebung neutralisiert. Auf diese Weise nistet es sich in der Magenschleimhaut ein und kann dort jahrzehntelang leben. Der Nachweis des Enzyms wird zur Diagnose der Infektion mit Helicobacter pylori verwendet. Der Krankheitserreger produziert außerdem noch andere Substanzen, welche die Schleimhaut des Magens nachhaltig schädigen. Heutzutage ist bekannt, dass sich die meisten Menschen bereits in der Kindheit mit Helicobacter anstecken. Die Infektion erfolgt über den Mund. z. B. über den Speichel oder winzige Kotspuren. Sie tritt als Magen-Darm-Infekt in Erscheinung und bewirkt für ein paar Tage Übelkeit und Erbrechen [3].

Symptome und Folgen für den Magen-Darm-Trakt

Die Schädigung der Magenschleimhaut über einen längeren Zeitraum führt zu einer Entzündungsreaktion. In vielen Fällen verspüren Betroffene keine Beschwerden. Veränderungen im Magen sind dann nur als Zufallsbefund bei einer Magenspiegelung feststellbar [1]. Treten doch Beschwerden auf, sind diese zumeist nicht besonders charakteristisch. Viele Patienten klagen über Oberbauchschmerzen [2]. Manche berichten auch von Sodbrennen. Dieses klassische Symptom der Rückflusskrankheit ist allerdings eher auf eine Überproduktion von Magensäure zurückzuführen. Zudem besteht bei Betroffenen ein schwacher Verschluss des Magens zur Speiseröhre hin. Selbstverständlich kann ein Patient zugleich eine Helicobacter-Infektion und die Rückflusskrankheit aufweisen. Es wurde aber bislang kein Zusammenhang zwischen dem Bakterium und der Entwicklung der Rückflusskrankheit nachgewiesen [4].
Liegt eine Besiedelung des Magens mit Helicobacter vor, können teilweise schwere Folgeerkrankungen auftreten. Geschwüre im Zwölffingerdarm (Duodenalulzera) sind praktisch ausnahmslos mit Helicobacter verbunden. Bei Geschwüren im Magen (Magenulzera) gilt dies für über 60 % aller Fälle. Helicobacter pylori ist ein Risikofaktor für die Entwicklung von Magenkrebs. Auch bösartige Entartungen des Lymphgewebes im Magen-Darm-Bereich, sogenannte Lymphome, können durch Helicobacter ausgelöst werden [3]. Diese Krankheiten sind verglichen mit den Magen- und Darm-Geschwüren allerdings selten [1].

Wann und wie behandeln?

Bei Sodbrennen ist nicht als Erstes an eine Infektion mit Helicobacter pylori zu denken. Vielmehr sollten die Ursachen und Folgen der Refluxkrankheit abgeklärt werden. Als Faustformel gilt hier, dass ein Arzt aufgesucht werden sollte, wenn mehrmals wöchentlich Sodbrennen auftritt [5]. Eine Erkrankung durch Helicobacter ist bei Hinweisen für eine Gastritis in Betracht zu ziehen. Eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut kann viele Jahre auf einem stabilen Niveau bestehen. Kritisch wird es, wenn sich die Erkrankung weiterentwickelt [3]. Bei Oberbauchschmerzen, die auch nachts und bei nüchternem Magen bestehen, könnte ein Geschwür im Magen oder Darm vorliegen. Eine ärztliche Untersuchung ist dann unbedingt erforderlich [1]. Im Falle einer Helicobacter-Infektion ist eine Kombinationstherapie aus zwei speziellen Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer zur Reduktion der Magensäure notwendig [2].



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