Ursachen

Sodbrennen durch Kaffee

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Unter Sodbrennen wird ein schmerzhaftes und unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein oder im Oberbauch verstanden. Dieses kann durch bestimmte Lebens- und Genussmittel ausgelöst werden kann. Das Trinken von Kaffee oder anderen koffeinhaltigen Getränken zählt zu den ein Sodbrennen auslösenden Faktoren. Warum Kaffee zu Sodbrennen führen kann, wie die Beschwerden gelindert werden können und wann ernsthafte gesundheitliche Risiken bestehen, wird im folgenden Artikel erläutert.


Sodbrennen und Kaffee: Wie hängt das zusammen?

Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und dort die Schleimhaut reizt. Dieser Rückfluss von Magensäure wird Reflux genannt und kommt bei fast 25 % der westlichen Bevölkerung regelmäßig vor. Klassischerweise werden die Beschwerden 20–30 Minuten nach dem Verzehr von besonders fett- oder zuckerhaltigen Speisen, Alkohol und eben auch Kaffee beobachtet. Eine Tieflagerung des Oberkörpers kann hierbei zu einer Steigerung der Symptomatik führen [1]. Warum der Konsum von Kaffee Sodbrennen auslöst, ist bis heute noch nicht eindeutig verstanden und derzeit immer noch Gegenstand aktueller Forschung. Studien konnten jedoch einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Trinken von Kaffee und dem Auftreten von Sodbrennen nachweisen. Bei rund 80 % der Studienteilnehmer trat nach dem Konsum von Kaffee Sodbrennen auf. Zusammen mit Orangensaft und Rotwein gehörte Kaffee dabei zu den stärksten Auslösern unter den Getränken für Sodbrennen [2]. Ursächlich hierfür ist eine durch Koffein ausgelöste Muskelschwäche des Schließmuskels der Speiseröhre, der am Übergang von Speiseröhre zum Magen lokalisiert ist. Der Konsum von Kaffee löst bei diesem Muskel eine Fehlfunktion aus, sodass dieser, anstatt sich zusammenzuziehen, entspannt. Hierdurch bleibt der Übergang von Speiseröhre zum Magen geöffnet, was das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre begünstigt [3]. In der Speiseröhre ruft die aggressive Magensäure Schleimhautreizungen hervor, die als Sodbrennen wahrgenommen werden.
Darüber hinaus stimuliert Koffein die Salzsäureproduktion, welche den Magensaft sauer macht. Je mehr Salzsäure gebildet wird, desto saurer ist also die Magensäure und desto aggressiver wirkt sie auf die Schleimhaut [1].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Sodbrennen kann bei gelegentlichem Auftreten gut mit Hilfe allgemeiner Maßnahmen therapiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich der Verzicht auf Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke wie Schwarz- und Grüntee oder Energydrinks. Wie Studien zeigen, kann durch einen verminderten Konsum von Kaffee Sodbrennen deutlich gemindert werden [4]. Ebenso führt das Trinken von entkoffeiniertem Kaffee zu weniger Beschwerden, wie Forscher nachweisen konnten [5].

Darüber hinaus sollte auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung, Nikotinverzicht sowie das Einschränken von späten Mahlzeiten vor dem Schlafengehen geachtet werden [1][3].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Das gelegentliche Auftreten von Sodbrennen stellt noch keinen Grund zur Sorge dar, sondern ist sogar völlig normal. Treten die Beschwerden jedoch regelmäßig oder während des Schlafens auf, so wird von der gastroösophagealen Refluxkrankheit gesprochen. Diese kann und sollte unter ärztlicher Kontrolle therapiert werden, da sie häufig mit Komplikationen und Folgeerkrankungen assoziiert ist. Besonders bei Sodbrennen, das über einen längeren Zeitraum besteht, können Schleimhautverletzungen in der Speiseröhre auftreten. In diesem Zusammenhang werden häufig Entzündungen, Verwachsungen, aber auch bösartige Zellentartungen der Speiseröhrenschleimhaut beobachtet. Diese Folgeerkrankungen bleiben oft lange Zeit unbemerkt. Sie können sich durch eine Zunahme der Beschwerden, Erbrechen von Blut, Schwarzfärben des Stuhlgangs, Schluckbeschwerden oder Gewichtsverlust manifestieren. Um diese Komplikationen zu verhindern, sollte neben den allgemeinen Maßnahmen ebenfalls eine medikamentöse Therapie mittels Protonenpumpeninhibitoren in Betracht gezogen werden. Diese hemmen die Produktion von Magensäure und können dadurch den Magensäuerückfluss reduzieren. Häufig verwendete Wirkstoffe sind Pantoprazol, Omeprazol, Lasoprazol oder auch Esomeprazol [1].



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