Ursachen

Sodbrennen durch Magen-Darm Infekt?

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© PantherMedia / Andriy Popov

Bei stechenden Schmerzen hinter dem Brustbein spricht man von Sodbrennen. Oftmals treten die Beschwerden nach dem Essen oder Abends auf. Bei vielen Patienten geht der Schmerz auch mit Wärmegefühlen, Husten und Aufstoßen einher. Sodbrennen ist ein häufiges Phänomen, von dem ca. 20 % der Bevölkerung betroffen sind. Begünstigend wirken Übergewicht, fettige Nahrung und Alkoholkonsum. Doch auch verschiedene Medikamenteneinnahmen oder andere Erkrankungen können mit Sodbrennen einhergehen [1]. Gelegentlich tritt Sodbrennen beispielsweise während oder nach einem Magen-Darm-Infekt auf.


Sodbrennen und Magen-Darm-Infekt: Wie hängt das zusammen?

Fast jeder hat schon einmal unter einem Magen-Darm-Infekt, auch Gastroenteritis genannt, gelitten. Die häufigsten Auslöser für Magen-Darm-Infekte in der westlichen Welt sind Viren wie beispielsweise Rotaviren und Astroviren oder Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter oder Shigellen. Zu den häufigsten Symptomen zählt der Durchfall, der zustande kommt, weil die Schleimhautzellen des Körpers zugrunde gehen und die Aufnahme von Wasser und Salzen aus dem Darm gestört wird. Da die unverdaute Nahrung im Darm noch zusätzlich Wasser zieht, werden große Mengen sehr flüssigen- und in der Regel infektiösen Stuhls ausgeschieden [2]. Ein weiteres Symptom ist Übelkeit, die nicht selten bis zum Erbrechen führt. Diese kommt zustande, weil die Nerven des Darmes bei starker Reizung oder Verletzung ein Signal an das Gehirn senden, wodurch das Brechzentrum aktiviert wird. Dies ist ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers und dient dazu, den Darm schnell von schädigenden Stoffen zu leeren. Auch ein Befall des Darmes mit infektiösen Erregern kann diesen Mechanismus auslösen. Neben Blähungen und Darmkrämpfen ist auch Sodbrennen ein häufiges Symptom der Gastroenteritis. Es ist nicht sicher geklärt, ob auch die Viren selber das Sodbrennen auslösen können. Vor allem führt das häufige Erbrechen während eines Magen-Darm-Infektes zu einer Reizung der Speiseröhrenschleimhaut [3]. Schon nach kurzer Zeit kann die Schleimhaut Schaden nehmen, wodurch die Schmerzen entstehen. Erschwerend kommt hinzu, dass während einer Gastroenteritis nicht nur die Schleimhautzellen des Darmes, sondern auch die des Magens und der Speiseröhre angegriffen werden. Dadurch ist die Schleimhaut noch empfindlicher als im gesunden Zustand.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

In aller Regel ist eine Gastroenteritis eine Krankheit, die relativ schnell vorüber geht. Zumeist gelingt es dem Immunsystem nach kurzer Zeit, den Heilungsprozess einzuleiten. Dabei ist es sogar hilfreich, wenn die Erreger durch den Durchfall ausgeschieden werden. In der akuten Krankheitsphase ist es daher sinnvoll, den Körper mit viel Flüssigkeit vor dem Austrocknen zu schützen. Kamillen- und Salbeitee sind geeignet, um die angegriffene Schleimhaut zu beruhigen. Bei starker Übelkeit können vom Hausarzt zusätzlich Antiemetika verschrieben werden. Das sind Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen hemmen. Wenn das Erbrechen unterbunden werden kann, wird auch die empfindliche Speiseröhrenschleimhaut geschont [4]. Sollte das Sodbrennen noch über den Infekt hinaus anhalten, kann eine zeitweise Therapie mit säureblockenden Medikamenten wie beispielsweise Pantoprazol erwogen werden.

Bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Von den meisten akuten Magen-Darm-Infekten geht kein längerfristiges gesundheitliches Risiko aus. Normalerweise kommt es durch den Befall mit Bakterien oder Viren zu einer vorübergehenden Schädigung der Darmschleimhaut. Auch eine Störung der Darmbewegungen kann auftreten, wodurch Symptome wie Durchfall und Magenkrämpfe gefördert werden. Im Regelfall gelingt es dem Immunsystem nach einigen Tagen, die Viren zu überwinden und der Körper kann beginnen, sich zu erholen. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt dann auch die Regeneration der Darmschleimhaut und eventuell geschädigter Zellen.



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