Ursachen

Sodbrennen durch Tee

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© PantherMedia / Liane Matrisch

Schon Goethe wusste: „Wenn ihr gegessen und getrunken habt, seid ihr wie neu geboren; seid stärker, mutiger, geschickter zu eurem Geschäft“ [1]. Dies gilt leider nicht für alle Menschen. Bei fast einem Drittel aller Menschen kommt es nach dem Genuss fettreicher, großer Mahlzeiten zu Sodbrennen [2]. Typische Symptome sind Brustschmerzen, Husten, Schluckbeschwerden und das Aufstoßen von unverdauten Speiseresten. Durch eine Schwäche der Speiseröhrenmuskulatur kommt es zu einem Rückfluss (Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre. Auch ein erhöhter Druck im Bauchraum durch Übergewicht oder Schwangerschaft begünstigen diesen Rückfluss [2][3]. Durch den Kontakt von Magensäure und Schleimhaut kann es zu einer Entzündung (Ösophagitis) und zum Umbau der Zellen kommen. Eine Geschwulst kann entstehen [3]. Auslöser und Verstärker des Sodbrennens können verschiedene Speisen und Getränke sein, darunter auch Tee [4].


Sodbrennen und Tee: Wie hängt das zusammen?

Nicht jede Teesorte löst Sodbrennen aus. Kamillentee oder grüner Tee wirken einer Entzündung entgegen und beruhigen die gereizten Schleimhäute [5]. Teesorten, die viele ätherische Öle enthalten oder saure Inhaltsstoffe besitzen, können hingegen ein Sodbrennen fördern [5]. Verschiedene Studien zeigten, dass Pfefferminztee Sodbrennen verstärken kann. Pfefferminze (Mentha piperita) beinhaltet ätherisches Öl, das vor allem aus Menthol und Menthon besteht [6][7]. Dieses Pfefferminzöl regt die Verdauung an, es werden vermehrt Gallen- und Magensäure gebildet. Daher wird Pfefferminztee auch zur Therapie von Blähungen, Völlegefühl oder Bauchkrämpfen eingesetzt. Außerdem sorgt das Öl für eine Entspannung (Relaxation) der Muskulatur [5][7]. Pfefferminztee und andere stark würzige Teesorgen sorgen dafür, dass der Schließmuskel der Speiseröhre entspannt und gleichzeitig vermehrt Magensäure von spezialisierten Zellen (Belegzellen) im Magen gebildet wird. So kommt es zu einem verstärkten Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre und damit zum Sodbrennen.

Auch Früchtetee kann zu Sodbrennen führen. Er enthält häufig Hibiskus, der stark säurehaltig ist und so einen Rückfluss von Magensäure verstärkt [8].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Wer nicht ganz auf Früchtetee verzichten möchte, kann probieren, den Tee nicht länger als 5 Minuten ziehen zu lassen; dadurch wird er milder und magenfreundlicher. Es gibt aber bereits Früchteteemischungen, die wenig oder keinen Hibiskus enthalten, auf der Basis von Birne oder Apfel zubereitet sind und weniger Säure enthalten [8]. Pfefferminztee kann bei Bauchschmerzen angewendet werden; bei bereits bestehendem Sodbrennen sollte darauf aber lieber verzichtet werden [4].

Um Sodbrennen zu reduzieren, ist es wichtig, auf eine fettarme und eiweißreiche Ernährung zu achten [2]. Auch auf Rauchen und Alkohol sollte unbedingt verzichtet werden, da auch dadurch der Schließmuskel entspannt wird [9]. Eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht und das Vermeiden von enger Kleidung kann ebenfalls Abhilfe verschaffen [10]. Oft kann Sodbrennen aber nur durch Medikamente, welche die Bildung der Magensäure hemmen (Protonenpumpeninhibitoren), behandelt werden [10].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Tritt Sodbrennen nach dem Genuss von Tee nur selten auf und verschwindet es schnell wieder, ist keine ärztliche Abklärung nötig. Durch das Meiden bestimmter Teesorten kann dieses Problem meist gut selbst behandelt werden. Sodbrennen kann aber auch dauerhaft auftreten. Dies wird als gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) bezeichnet. Durch den ständigen Rückfluss von Magensäure wird die Schleimhaut im Ösophagus angegriffen. Es kann zu einer Entzündung (Ösophagitis) und schließlich zu einem Umbau der Zellen kommen (Barret-Ösophagus). Aus diesen Zellen kann sich eine Geschwulst entwickeln. Auch ein Speiseröhrenkrampf (Achalasie) kann Sodbrennen auslösen. Oft ist ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) mit einem Rückfluss von Magensäure vergesellschaftet [11]. Dabei treten Teile des Magens durch einen Bruch im Zwerchfell in den Brustraum über. Bei anhaltendem Sodbrennen, Brustschmerzen(Ausschluss eines Herzinfarktes) oder mehrmals die Woche auftretenden Problemen ist es daher sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen [10].



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