Ursachen
Sodbrennen durch Tomaten
Sodbrennen, ein hinter dem Brustbein aufsteigendes Brennen, ist das Hauptsymptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD: Gastrooesophageal Reflux Disease). Dabei fließt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. In den meisten Fällen liegt ein unzureichender Verschluss des unteren Speiseröhrenschließmuskels zugrunde. Dieser stellt eine Barriere zwischen Speiseröhre und Magen dar [1]. Sodbrennen kann durch bestimmte Nahrungsmittel verstärkt werden. Neben fetthaltigen und süßen Speisen kann auch der Verzehr von Tomaten das Sodbrennen verschlimmern. Welchen Einfluss Tomaten auf das Sodbrennen haben, wird im Folgenden erklärt.
Sodbrennen und Tomaten: Wie hängt das zusammen?
Einige Genussmittel, wie Alkohol und Nikotin, lassen den unteren Speiseröhrenschließmuskel erschlaffen. Dadurch wird der Rückfluss von Mageninhalt erleichtert. Tomaten haben diesen Einfluss auf den Speiseröhrenschließmuskel nicht und führen deshalb nicht zwangsläufig zu einem Reflux. Studien konnten jedoch zeigen, dass viele Patienten empfindlich auf den Verzehr von Tomaten reagieren. Der Genuss von Tomaten könnte demnach den Reflux verschlimmern. Die Gründe sind bisher nicht geklärt [3][4][5].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Jeder Mensch reagiert auf verschiedene Lebensmittel unterschiedlich. So können neben Süßigkeiten, Zitrusfrüchten, kohlensäurehaltigen Getränken, Knoblauch oder scharfen Gewürzen auch Tomaten Auslöser für Sodbrennen sein [1][3]. Die Betroffenen sollten Tomaten daher möglichst meiden. Bei leichten und gelegentlichen Refluxbeschwerden nach dem Verzehr von Tomaten können H2-Blocker oder Antacida hilfreich sein [1][6].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Sodbrennen an sich ist keine Krankheit und kommt auch bei Gesunden gelegentlich vor. Wenn ein Patient jedoch nicht nur nach dem Verzehr von Tomaten, sondern regelmäßig über Sodbrennen klagt, sollte der Reflux durch einen Arzt abgeklärt werden. Chronischer Reflux kann zu einer Speiseröhrenentzündung mit Geschwüren und Einengungen führen. In weiterer Folge kann sich das Gewebe zu einer Krebsvorstufe umwandeln [1][2]. Außerdem können Symptome außerhalb der Speiseröhre auftreten. Häufig wird über einen chronischen Reizhusten, Asthma bronchiale oder eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) berichtet [1].
Quellenangaben
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2014, S. 432–435.
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Ulrike Viegener, „Säureattacke auf die Speiseröhre“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=42180, 7.12.2015
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„Refluxösophagitis“, http://www.uniklinikum-saarland.de/en/facilities/departments_and_institutes/chirurgie/allgemeinchirurgie/infos_fuer_patienten/krankheitsbilder_allgemein_und_viszeralchirurgie/chirurgie_des_oberen_gastrointestinaltraktes/speiseroehre/refluxoesophagitis/, 8.12.2015
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Benjamin Avidan et al.: “There are no reliable symptoms for erosive oesophagitis and Barrett´s oesophagus: endoscopic diagnosis is still essential”, Alimentary Pharmacology and Therapeutics, 16/2002, S. 735–742.
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Michael Bartholomew Mwandr et al.: “Risks, precitpitants and clinical presentation of gastro-oesophageal reflux disease at the Kilimanjaro Christian Medical Centre in Tanzania”, Pan African Medical Journal, 19/ 2014, S. 119.
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Christian Pehl, Wolfgang Schlepp: „Wie entsteht Sodbrennen? Pathomechanismen und Einflussfaktoren“, Deutsches Ärzteblatt, 99 (44)/2002, S. 2941–2946.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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