Häufig gestellte Fragen

Kein Sodbrennen bei Schwangerschaft: Was bedeutet das?

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Sehr viele Schwangere kennen das: Brennende Schmerzen, die von der Magengegend hinter das Brustbein aufsteigen und vor allem nach den Mahlzeiten auftreten. Sodbrennen, das als Hauptsymptom des gastroösophagealen Refluxes (GERD: Gastro-Esophageal Reflux Disease) gilt, kommt in der Schwangerschaft sehr häufig vor. Doch manche Schwangere bekommen kein Sodbrennen. Das liegt einerseits daran, dass Sodbrennen nicht zwingend als Begleiterscheinung eines gastroösophagealen Refluxes auftritt. Andererseits bleiben auch einige Frauen in der Schwangerschaft von Reflux verschont. Im folgenden Text wird speziell auf Sodbrennen in der Schwangerschaft Bezug genommen [1][2].


Sodbrennen in der Schwangerschaft

Insbesondere im mittleren und letzten Schwangerschaftsdrittel ist die Gefahr für einen gastroösophagealen Reflux erhöht. Im Laufe der Schwangerschaft steigt das Hormon Progesteron, welches den Druck im unteren Speiseröhrenschließmuskel senken kann. Auch die immer größer werdende Gebärmutter drückt von unten auf den Magen. Beides führt zu einem vermehrten Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre (Reflux). Dadurch können die typischen Refluxbeschwerden wie Sodbrennen, saures Aufstoßen und Oberbauchschmerzen ausgelöst werden. Im Liegen und nach Mahlzeiten können die Beschwerden zunehmen [2][3].

Warum kein Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Einige Schwangere haben kein Sodbrennen, weil es bei ihnen zu keinem Reflux von Magensäure in die Speiseröhre kommt. Bei manchen Frauen kommt es in der Schwangerschaft zwar zu einem Reflux, verspüren aber trotzdem kein Sodbrennen. Sodbrennen kommt bei 75 % der Refluxbetroffenen vor und gilt daher als Leitsymptom. Bei 25 % treten hingegen andere Begleiterscheinungen auf: Sehr häufig klagen die Betroffenen über saures Aufstoßen, Druckgefühl hinter dem Brustbein, Übelkeit, Erbrechen oder Zurückfließen von Nahrungsresten in den Mund. Manchmal treten auch unspezifische Symptome wie Schluckbeschwerden, Reizhusten, Heiserkeit oder ein Kloßgefühl im Hals auf [1].

Was hilft gegen Reflux?

Bereits einfache Maßnahmen können Linderung verschaffen. Schwangere sollten mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einnehmen und zudem Süßigkeiten, fettreiche und stark gewürzte Speisen meiden. Außerdem sollte keine einschnürende Kleidung getragen werden. Experten raten, keine Mahlzeiten am späten Abend einzunehmen und sich nach dem Essen nicht hinzulegen. Durch die Rückenlage kann der Reflux verschlimmert werden, weshalb eine Schlafposition mit einem etwas erhöhten Oberkörper Linderung verschafft [1][3]. Kräutertees mit Anis, Fenchel und Kümmel wirken entblähend und wohltuend auf den Magen [2]. Gelegentlicher Reflux ist normal und muss nicht zwingend therapiert werden. Bei starken Beschwerden, die immer wieder auftreten, kann eine medikamentöse Behandlung angebracht sein. Im Akutfall können Antazida helfen. Antazida (Magaldrat®, Talcid®, Magastron®) neutralisieren die Magensäure, die dadurch nicht mehr so aggressiv wirkt; die Schleimhäute in der Speiseröhre werden weniger angegriffen [2]. Bei langanhaltenden Beschwerden können, nach Rücksprache mit einem Arzt, Protonenpumpenhemmer eingenommen werden. Diese Medikamente hemmen die Protonenpumpen in der Magenschleimhaut, die für die Freisetzung der Magensäure zuständig sind. In der Schwangerschaft darf Omeprazol (Gastracid®, Omep®, Ulcozol®) eingenommen werden. Bisher konnten keine negativen Effekte auf den Schwangerschaftsverlauf und auf das ungeborene Kind beobachtet werden [4].



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