Sodbrennen in der Schwangerschaft: Prävention

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Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) mit dem Hauptsymptom Sodbrennen gilt als ein sehr häufiges Beschwerdebild während der Schwangerschaft. Etwa 40 bis 85 % aller schwangeren Frauen sind davon betroffen, wobei das Risiko mit zunehmender Schwangerschaftsdauer deutlich ansteigt. Die Ausprägung der Beschwerden kann von gelegentlicher Refluxsymptomatik bis hin zu geweblichen Veränderungen der Speiseröhre reichen. Die Lebensqualität kann durch das Sodbrennen deutlich eingeschränkt werden. Mittels verschiedenster verbeugender Maßnahmen können Schwangere das Risiko, an Sodbrennen zu erkranken, verringern. Veränderungen des Lebensstils spielen in der Prävention die größte Rolle [1].

Der folgende Text soll Ratschläge geben, wie sich Sodbrennen am besten vermeiden lässt.


Wie kann Sodbrennen in der Schwangerschaft vorgebeugt werden?

Durch die hormonelle Umstellung sowie die wachsende Gebärmutter während einer Schwangerschaft kommt es natürlicherweise zu temporären Veränderungen der Organe des oberen Gastrointestinaltraktes (vor allem der Speiseröhre und des Magens). Diese Veränderungen begünstigen unweigerlich das Auftreten von Säurereflux. Um die Entstehung des Sodbrennens nicht zusätzlich zu fördern, sollten Reflux-begünstigende Faktoren reduziert werden [2].

Veränderungen des Lebensstils stehen bei der Prävention von Sodbrennen an oberster Stelle. Diese betreffen insbesondere eine Umstellung der Ernährung sowie das Körpergewicht der Schwangeren.

Hier ist es von Bedeutung, auf die Auswahl der richtigen Nahrungsmittel zu achten, da viele Speisen das Auftreten von Sodbrennen begünstigen können. Es sollten fettige Speisen, Süßigkeiten sowie Pfefferminz-haltige Produkte vermieden werden. Diese können den Spannungszustand des unteren Speiseröhrenschließmuskels senken, wodurch der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre vermehrt auftreten kann. Des Weiteren sind Kaffee, Alkohol, Tomaten, Schokolade oder stark gewürzte Speisen zu vermeiden, da diese die Säureproduktion im Magen fördern. Weitere ungünstige Nahrungsmittel sind Zitronen, saure Fruchtsäfte, kohlensäurehaltige Getränke und Hülsenfrüchte. Letztere können durch ihre blähende Wirkung die Entstehung von Reflux begünstigen [2].

Nach üppigen Mahlzeiten kommt es Stunden später zu einer reaktiven, vermehrten Magensäureausschüttung. Um Reflux zu verhindern, wird empfohlen, die Nahrung auf vier bis sechs kleine Mahlzeiten über den Tag zu verteilen. Einerseits wird dadurch weniger Säure gebildet, andererseits kann das Essen leichter aus dem Magen in den Dünndarm transportiert werden [2].

Ein weiterer wichtiger Faktor in der Prävention ist die Körperposition nach dem Essen: Im Liegen kann Magensäure leichter in die Speiseröhre zurückfließen und zu Sodbrennen führen. Um den Druck auf den Schließmuskel nicht zusätzlich zu erhöhen, sollte drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr gegessen werden [2].

Einige Nahrungsmittel können die unangenehmen Refluxsymptome verringern. Dazu zählen z. B. Nüsse, Kartoffelsaft (aus rohen, geriebenen Kartoffeln), Milch oder Sahne. Auch Fenchel- oder Anistee können schonend auf den Magen wirken [3].

Darüberhinaus kann Übergewicht das Auftreten von Sodbrennen maßgeblich begünstigen. Wie auch bei nicht-schwangeren Personen können besonders bauchbetonte Fettansammlungen den Druck auf den Speiseröhrenschließmuskel erhöhen, wodurch der Säurereflux verstärkt wird. Eine mehr als natürliche Gewichtszunahme während der Schwangerschaft sollte daher vermieden werden [1][2].

Häufig führt auch das Pressen während des Stuhlganges zu unangenehmer Sodbrennen-Symptomatik. Bei Verstopfung können Quellmittel sowie eine ausreichende Flüssigkeitsmenge eine Erweichung des Stuhls fördern und dadurch die Beschwerden lindern [2].

Können die Symptome trotz der genannten Allgemeinmaßnahmen nicht verringert werden, besteht die Möglichkeit einer Säure-hemmenden medikamentösen Therapie. Der Einsatz von passenden Medikamenten (z.B. Antazida, H2-Blocker, PPIs) sollte jedoch stets ärztlich verordnet werden und gut überlegt sein. Besonders während der ersten drei Schwangerschaftsmonate, der Phase der Organentwicklung des Babys, sollte eine Medikamenteneinnahme vermieden werden [1]!



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