Symptome

Sodbrennen (37-40 Schwangerschaftswoche)

064 Reflux Schwanger 01

Sodbrennen ist das Leitsymptom des gastroösophagealen Refluxes, bei dem es zu einem Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre kommt. Es bezeichnet einen brennenden Schmerz, der hinter dem Brustbein lokalisiert ist und auch als „heart burn“, also Herzbrennen, bezeichnet wird [1].

Etwa die Hälfte aller Schwangeren ist von gastroösophagealem Reflux betroffen, wobei die Beschwerden vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft auftreten [1]. Demnach ist Sodbrennen, das in der 37. bis 40. Schwangerschaftswoche auftritt, kein seltenes Problem.


Sodbrennen in der 37. bis 40. Schwangerschaftswoche: Woran kann das liegen?

Es gibt verschiedene Gründe, warum es in der Schwangerschaft zu Sodbrennen kommen kann.

Der Reflux im Rahmen der Schwangerschaft wird der sekundären Refluxkrankheit zugeordnet. Einerseits wird durch die Hormone, die während der Schwangerschaft ausgeschüttet werden, der Drucks im unteren Schließmuskel der Speiseröhre (unterer Ösophagussphinkter) herabgesetzt [2]. Dieser Schließmuskel stellt normalerweise eine Barriere zwischen Magen und Speiseröhre dar und verhindert, dass Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen kann. Gleichzeitig wird durch das wachsende Baby der Druck im Bauchraum erhöht. Sinkt nun einerseits der Druck im Sphinkter und steigt er andererseits durch die Schwangerschaft im Bauchraum an [3], so kommt es irgendwann dazu, dass der Druck im Bauchraum den im Schließmuskel übersteigt. Daraufhin öffnet sich der Schließmuskel und die Magensäure kann in die Speiseröhre zurückfließen. Als Folge tritt Sodbrennen auf, das mit 60 % das häufigste die Speiseröhre betreffende (ösophageale) Symptom des Refluxes darstellt [4].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Refluxbeschwerden in der Schwangerschaft können einerseits durch Allgemeinmaßnahmen und andererseits durch eine medikamentöse Therapie gelindert werden.

Zu den Allgemeinmaßnahmen gehört das Vermeiden von anderen, den Reflux begünstigenden Faktoren. Dazu zählen beispielsweise die Einnahme von Mahlzeiten am späten Abend, der Genuss von sehr fett- und kohlenhydratreichen Speisen oder kohlensäurehaltigen Getränken und flaches Liegen, vor allem kurz nach dem Essen [1].

Führt das Einhalten dieser Allgemeinmaßnahmen nicht zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik, ist einemedikamentöse Therapie des Refluxes angezeigt. Normalerweise erfolgt diese mit sogenannten Protonenpumpeninhibitoren (PPI), welche die Bildung von Magensäure reduzieren. Bei Schwangeren konnte in bisher durchgeführten Studien jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass eine Therapie mit PPI mit Risiken für das Ungeborene behaftet ist. Daher sollten Schwangere primär mit Antazida behandelt werden, die keinen Einfluss auf die Säurebildung haben, die Säure jedoch neutralisieren [5].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Bei länger bestehendem Reflux können teils unangenehme, teils schwerwiegende gesundheitliche Folgen auftreten.

Ein der Folgeerscheinungen ist die Refluxösophagitis, eine Entzündung der Speiseröhre aufgrund der ständigen Reizung durch die zurückfließende Magensäure. Als Folge dieser Entzündung können Narben entstehen, die den Innendurchmesser der Speiseröhre verkleinern (peptische Strikturen). Außerdem kann es zu Verletzungen der Schleimhaut (Ulzera) kommen, die bei unzureichender Behandlung auf tiefere Schichten der Speiseröhrenwand übergreifen und einen Durchbruch (Perforation) verursachen können.

Eine langfristige Folge des gastroösophagealen Refluxes ist der Umbau der Schleimhaut (Metaplasie) im unteren Teil der Speiseröhre. Diese Veränderung wird als Barrett-Ösophagus bezeichnet und stellt eine Vorstufe zumSpeiseröhrenkrebs dar [2].



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