Husten durch Sodbrennen: Behandlung

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Husten und Sodbrennen bei der Refluxkrankheit verschwinden meist nicht von alleine. Eine medikamentöse Behandlung zur Symptomlinderung wird in der Schulmedizin – insbesondere bei zusätzlicher Speiseröhrenentzündung – empfohlen [1]. Eine Lungenentzündung aufgrund einer Refluxkrankheit ist eine ernst zu nehmende akute Erkrankung und bedarf einer gesonderten ärztlichen Therapie [3]. Auch andere Lungenerkrankungen, die durch starken Druck auf den Magen beim Husten einen Reflux begünstigen können, sollten krankheitsspezifisch therapiert werden. Hierzu zählen beispielsweise Asthma, eine chronische Bronchitis oder die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) [3].

Neben einer medikamentösen Behandlung gibt es aber auch eine Vielzahl von Hausmitteln und Anwendungen aus der Alternativmedizin, die ebenfalls Linderung verschaffen können [1][2][4][5]. In seltenen therapieresistenten Fällen, kann eine operative Behandlung erwogen werden [1].

 

Bei Alarmzeichen sollte keine eigenständige Therapie erfolgen und dringend ein Arzt aufgesucht werden [1]. Dazu zählen Gewichtsabnahme, Schluckbeschwerden, Blutungshinweise, Familiengeschichte für Speiseröhren- oder Magenkrebs, langjährige schwere, insbesondere auch nächtliche Symptome.

 

Bei Sodbrennen und Husten ohne Alarmzeichen wird in der Schulmedizin eine tägliche Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI; in der Apotheke rezeptfrei erhältlich) für vier Wochen empfohlen [1]. Danach kann die PPI-Einnahme nach Bedarf erfolgen [1]. Ob und wie ausgeprägt die Behandlung mit PPI die Symptome lindert, ist von Mensch zu Mensch jedoch sehr unterschiedlich [1].

 

Was tun bei einer nachgewiesenen Speiseröhrenentzündung? Hier sollte eine medikamentöse Therapie mit PPI je nach Schweregrad der Entzündung für 4 bis 8 Wochen durch einen Arzt erfolgen. Neben der Reduktion von Symptomen dient die Therapie hier auch zur Behandlung der Entzündung, um Komplikationen wie eine Speiseröhrenblutung oder -verengung zu vermeiden. Ob die medikamentöse Therapie auch das Risiko für eine Tumorentwicklung reduziert, ist unklar [1]. Symptomfreiheit wird häufig nach 5–10 Tagen erreicht. Die Symptome können aber auch nach Ausheilung der Speiseröhrenentzündung fortbestehen. Da die Beschwerden oft wiederholt auftreten, wird eine tägliche Therapie mit PPI oft über einen längeren Zeitraum fortgesetzt. Bei einer leichten Entzündung der Speiseröhre kann die weitere Therapie aber auch nach Bedarf erfolgen. Wichtig ist, dass die PPI nach längerer Einnahme langsam reduziert werden, bevor sie abgesetzt werden, da ein abruptes Absetzen Refluxbeschwerden hervorrufen kann.

 

Was hilft bei einer Kehlkopfreizung durch die Refluxkrankheit? Auch hier kann die Therapie mit PPI versucht werden. Oft liegen der Kehlkopfreizung jedoch eine Vielzahl weiterer Ursachen zugrunde, weshalb eine weiterführende Diagnostik und möglicherweise auch eine weiterführende Therapie erfolgen sollte [1].

 

Neben der medikamentösen Therapie kann auch eine Vielzahl von Hausmitteln hilfreich sein: Der Verzicht von individuell unverträglichen Nahrungsmitteln (Schokolade, Kaffee, scharfe Speisen, Zitrusfrüchte und kohlensäurehaltige Getränke) kann symptomlindernd wirken [1]. Stress und große Mahlzeiten sollten vermieden werden [2]. Auch der Verzicht auf Tabak und eine Reduktion des Alkoholkonsums kann möglicherweise Linderung schaffen [1]. Zudem können häufige kleine Schlückchen Wasser, ein Stück gut gekautes Brot, Zwieback, Hafer, Nüsse, Anguraté-Tee und Basenmischungen den Symptomen entgegenwirken [2]. Auch eine Umstellung der Ernährung auf eine vegetarisch-basisch-vollwertige Kost ist zu versuchen [2]. Bei nächtlichen Beschwerden ist der Verzicht von späten Mahlzeiten und das Hochstellen des Kopfendes hilfreich [1]. Pfefferminztee am Abend sollte vermieden werden [2].

 

In der Alternativmedizin werden verschiedenen Maßnahmen empfohlen: Pflanzenextrakte, Kneipp-Maßnahmen, homöopathische Behandlungen und Mittel der traditionellen chinesischen Medizin kommen zur Anwendung [2][4][5].

 

Wenn die Beschwerden durch die genannten Maßnahmen ungenügend gelindert werden oder der medikamentöse Bedarf sehr hoch bleibt, sollte eine weiterführende ärztliche Diagnostik erfolgen. Eventuell muss die Dosis der Medikation erhöht werden oder eine Umstellung des Medikaments erfolgen. Sollten die Symptome über einen langen Zeitraum medikamentös nur unzureichend behandelt werden können, kann auch die Möglichkeit einer operativen Behandlung diskutiert werden.

 

Eine Lungenentzündung bei (Mikro-)Aspiration von Magensäure, muss gesondert ärztlich behandelt werden [3]. Allgemeinmaßnahmen wie körperliche Schonung, Atemgymnastik und eine Inhalationsbehandlung mit Kochsalzlösung können hilfreich sein [3]. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden. In manchen Fällen ist die Gabe von Sauerstoff per Nasensonde erforderlich. Möglicherweise ist eine Therapie mit Antibiotika und Medikamenten, welche die Bronchienmuskulatur entkrampfen (Broncholytika) notwendig [3]. In schweren Fällen kann auch eine Beatmung erforderlich sein [3].

 

Andere Lungenerkrankungen wie Asthma, COPD und die chronische Bronchitis, bei denen Husten Refluxbeschwerden hervorruft, sollten ebenfalls gesondert ärztlich therapiert werden. Bei Asthma sollte der Kontakt mit Allergenauslösern vermieden werden, eine Behandlung mit antientzündlichen und bronchienerweiternden Medikamenten (Bronchodilatatoren) sollte symptomgerecht erfolgen [3]. Bei chronischer Bronchitis oder COPD steht der Verzicht des Rauchens an erster Stelle. Eine Imfpung gegen Pneumokokken und Influenza sollte erfolgen. Zudem sollten Begleiterkrankungen konsequent behandelt werden. Daneben kann eine symptomgerechte Behandlung mit Bronchodilatatoren erfolgen [3].




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